Sauerland. Wir haben mit Staffelleiter Dirk Potthöfer u.a. über den Titelkampf sowie das Niveau und die Zuschauerzahlen in der Bezirksliga 4 gesprochen.

Er gehört zu den Dauerbrennern unter den Fußball-Staffelleitern in Südwestfalen. Dirk Potthöfer aus Meschede-Berge ist mittlerweile seit 2003 Chef der „Bundesliga des Sauerlandes“. Die Sauerlandsport-Redaktion hat mit dem 52-Jährigen unter anderem über den Titelkampf sowie das Niveau und die Zuschauerzahlen in der Bezirksliga 4 gesprochen.

Nach dem 2:0-Sieg im Top-Spiel gegen den TuS Sundern hat Spitzenreiter FC Arpe/Wormbach fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten FSV Bad Wünnenberg/Leiberg, der allerdings am Sonntag, 22. März, mit einem Sieg im Nachholspiel beim TuS Neuenrade wieder auf zwei Punkte verkürzen kann. Wie schätzen Sie den Titelkampf ein?

Derzeit sieht es nach einem Zweikampf aus. Für die FSV Bad Wünnenberg/Leiberg stehen nun mit den Partien gegen den FC Arpe/Wormbach am 1. März und den TuS Sundern am 15. März entscheidende Spiele an. Danach halte ich sowohl eine Vorentscheidung zugunsten des FC Arpe/Wormbach bis hin zu einem Dreikampf mit dem TuS Sundern für möglich.

Sie haben das Top-Spiel gegen den TuS Sundern gesehen. Ist der FC Arpe/Wormbach aktuell die beste Mannschaft in der Bezirksliga 4 und reif für die Landesliga?

Nach dem Sieg gegen Sundern ist die Mannschaft aktuell der Top-Favorit und sicherlich auch landesligatauglich. Ein Grund dafür ist die Konstanz, überdurchschnittliche Leistungen abzurufen. Die hat in den vergangenen Jahren ein wenig gefehlt. Außerdem ist die Truppe sehr gut eingespielt und hat dadurch ein hohes Spielverständnis.

Wie schätzen Sie allgemein das Niveau in der „Bundesliga des Sauerlandes“ in dieser Saison ein?

Hier sollte man keinen Vergleich zur Hinrunde der Vorsaison ziehen, als es an der Tabellenspitze das höchste von mir jemals empfundene Niveau in der Liga gab. Die Liga ist nun bis hin zu den zweistelligen Tabellenrängen in der Breite ausgeglichener. Während die Spielstärke mit dem Durchschnitt der vergangenen Jahre vergleichbar ist, halte ich die Spielergebnisse der einzelnen Partien in dieser Saison für weniger vorhersehbar und somit wesentlich spannender.

Die Partie in Arpe haben 240 Zuschauer verfolgt. Sind Sie bislang mit dem Zuspruch von mehr als 16.000 Zuschauern zufrieden?

In Arpe wären auch mehr als 300 Zuschauer möglich gewesen, wenn es nicht die Konkurrenz der Bundesliga im TV gegeben hätte. Insgesamt halte ich die Zuschauerzahlen für zufriedenstellend. Ich hoffe, dass wir wieder die zuschauerstärkste Liga in Südwestfalen trotz nur 15 Teams stellen werden.

Worüber haben Sie sich in dieser Saison bislang am meisten gefreut?

Grund zur Freude hatte ich über das Fairplay. Sowohl die Roten Karten als auch die Ordnungsgelder – Stichwort Innenraumverweise – sind absolut rückläufig. Aktuell führen Arpe/Wormbach und der TuS Voßwinkel die Fairnesswertung an.

Und worüber haben Sie sich am meistern geärgert?

Geärgert hat mich, dass wir nur 15 Teams in der Liga haben. Dadurch gibt es nicht nur ein schiefes Tabellenbild, sondern es lässt auch Sperren teilweise ins Leere laufen und vermindert die Zuschauerzahlen.

Wird es in der Spielzeit 2020/21 wieder eine 16er-Staffel geben?

Ich hoffe es. Kandidaten sind für mich der TuS Erndtebrück II, der nach dem Rückzug als Absteiger aus der Landesliga 2 bereits feststeht, sowie nach heutigem Stand der BSV Lendringsen, SV Deilinghofen/Sundwig, RW Lennestadt/Grevenbrück oder GW Allagen. Starke Kaliber, die alle schon in der Bezirksliga 4 gespielt haben. Da wird sich dann zeigen, ob die Aufsteiger aus den A-Kreisligen im Sauerland dafür sorgen können, dass der Name ,Bundesliga des Sauerlands’ auch noch mittelfristig Bestand haben wird.