Arnsberg-Voßwinkel. Der Klassenerhalt ist das große Ziel: Dafür ist Marco Grebe, Trainer des Fußball-Bezirksligisten TuS Voßwinkel, nun in mehreren Rollen gefordert.
Dass das Unternehmen Klassenverbleib in der „Fußball-Bundesliga des Sauerlandes“ für Aufsteiger TuS Voßwinkel zu einem schwierigen Unterfangen geraten könnte, war den Beteiligten aus dem „Dorf der schlauen Füchse“ bereits vor dem Start in diese Saison bewusst. Doch jetzt, nachdem feststeht, dass gleich mehrere Leistungsträger den Verein im Sommer verlassen werden und der Rückstand auf das rettende Ufer zudem auf vier Zähler angewachsen ist, ist neben der Mannschaft nun natürlich auch Trainer Marco Grebe besonders gefordert.
Der TuS-Coach hat bereits für die kommende Spielzeit zugesagt – ligaunabhängig. Wir bieten einen Überblick, in welchen Rollen er nun besonders benötigt wird.
Marco Grebe als . . .
… der Psychologe
„Ich muss und möchte mit den Jungs vor allem ehrlich und immer authentisch sein“, betont Voßwinkels Coach Marco Grebe. Nach der letztlich im Ergebnis deutlichen Niederlage zuletzt bei den SF Hüingsen (0:4), in der der Außenseiter in Drangphasen aber durchaus Gelegenheiten zu Treffern hatte, seien vor allem junge Spieler wie Luke-Iven Michels, Julian Klein, Tjard Weische und Jannik Heppelmann (alle 18) geknickt gewesen. Grebe: „Da nimmt man den einen oder anderen auch mal in den Arm.“
… der Motivator
17 Begegnungen hat der TuS Voßwinkel nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer in der Fußball-„Bundesliga des Sauerlandes“ absolviert und zwölf Zähler eingefahren. Das rettende Ufer ist seit dem Wochenende nicht mehr drei, sondern nun vier Punkte entfernt (der 13. TuS Neuenrade hat 16 Punkte geholt). „Unsere Vorbereitung war gut, die Mannschaft ist körperlich gut drauf und hat sich auch in Hüingsen gewehrt. Ich würde nie auf die Jungs draufhauen“, betont Marco Grebe.
Von der Entwicklung des Kellerkindes sei er nicht überrascht, sagt der TuS-Coach. „Wenn mir heute jemand sagt, dass wir am letzten Spieltag ein Endspiel um den Klassenerhalt gegen den FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen haben werden (der TuS empfängt den aktuellen Zwölften, der bisher 17 Punkte geholt hat, am Sonntag, 24. Mai, um 15 Uhr im Waldstadion), dann wäre ich damit einverstanden“, meint Grebe.
… der Taktiker
In Hüingsen lag der TuS Voßwinkel zur Pause 0:2 zurück. Grebe wechselte doppelt und stellte von 4-2-3-1 auf 3-5-2 um. „Wir wollten höher anlaufen und mehr Risiko gehen. Das hat leider nicht geklappt“, sagt er.
Wichtig sei es insgesamt, „dass wir defensiv die vielen leichten Fehler abstellen, weil diese in der Bezirksliga viel härter bestraft werden, als noch in der Kreisliga A“. Offensiv müssten zudem „schneller Entscheidungen“ getroffen werden.
… der Kaderplaner
Der personelle Aderlass ist durchaus bemerkenswert: Nach Ende der aktuellen Saison verliert Bezirksligist TuS Voßwinkel mindestens vier Spieler, drei davon sind derzeit Stammkräfte. Ardian Maliqi, in 15 Einsätzen immerhin mit drei Ligatreffern, wechselt zum A-Kreisligisten SSV Meschede. Auch Iwan Schott (16 Spiele, zum Soester A-Ligisten TuS Niederense), Top-Talent Luke-Iven Michels (16 Einsätze) und Torhüter Jannik Heppelmann (acht Spiele, beide wechseln zum Bezirksliga-Kontrahenten SuS Langscheid/Enkhausen) werden den TuS Voßwinkel verlassen – zum Teil aus privaten Gründen.
Insofern ist Marco Grebe gemeinsam mit dem Vorstand ebenso als Werber gefragt, um neue, für die Bezirksliga oder aber Kreisliga A qualifizierte Spieler für den TuS zu gewinnen. Dass die künftige Ligazugehörigkeit des Klubs wohl erst Ende Mai feststehe, sei ein Problem, gibt Grebe zu: „Wir haben schon mit vielen Jungs gesprochen, natürlich ist das dann auch ein Thema. Zudem wird hier im Verein kein Geld gezahlt und das finde ich auch völlig in Ordnung. Klar ist aber: Diese Abgänge werden schon reinhauen.“