Arnsberg/Meschede. Bei Armin Saracevic werden durch die Handball-EM sowie das Derby zwischen dem TV Arnsberg und VfS Warstein Erinnerungen an seine Laufbahn wach.
In Handballkreisen wird er nur der „Bosnische Bär“ genannt. Bei Armin Saracevic, der sich unter anderem als Spieler und Trainer des TV Arnsberg im Sauerland einen Namen gemacht hat, werden zurzeit durch die Handball-Europameisterschaft sowie das Bezirksliga-Derby an diesem Freitag zwischen dem TV Arnsberg und VfS Warstein Erinnerungen an seine aktive Laufbahn wach.
„Als ich jetzt im Fernsehen die Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina bei der EM gesehen habe, sind mir natürlich sofort meine damaligen Einsätze im Nationalteam durch den Kopf geschossen“, sagt der 52-Jährige, der mittlerweile in Freienohl-Frenkhausen wohnt und als gelernter Elektro-Techniker bei der Firma Sittler in Arnsberg arbeitet. Für Bosnien-Herzegowina absolvierte Saracevic Mitte der 1990er Jahre insgesamt 26 A-Länderspiele. Zudem hat er für die Vereine Iskra und Borac Travnik in der 2. Liga im damaligen Jugoslawien gespielt.
Seit 1992 in Deutschland
Seit 1992 lebt Armin Saracevic inzwischen in Deutschland. „Durch den Bosnien-Krieg bin ich wie viele andere damals geflüchtet. Zuerst war ich in Bielefeld und danach bin ich dann nach Arnsberg gekommen. Dort habe ich mich dem TVA angeschlossen und wir sind gleich in meiner ersten Saison in die Verbandsliga aufgestiegen. Es war eine schöne Zeit“, erinnert sich Saracevic. Anschließend erhielt er zahlreiche Angebote, unter anderem von Eintracht Hagen, die damals in der 2. Liga spielten. „Das Telefon stand nicht still. Neben Hagen haben auch Vereine aus der Regional- und Oberliga angerufen. Ich bin aber in Arnsberg geblieben, denn 2. Liga hatte ich ja schon gespielt und ein Bundesligist hat hat nicht angerufen“, erzählt Saracevic. „Die Entscheidung bereue ich aber nicht. Arnsberg und der TVA sind mir anschließend ans Herz gewachsen. Und das ist bis heute so.“
Wenn der TV Arnsberg an diesem Freitag um 20 Uhr im Bezirksliga-Heimspiel auf den VfS Warstein trifft, wird auch Armin Saracevic unter den Zuschauern sein. „Klar, werde ich in die Rundturnhalle kommen. Dieses Derby ist schon etwas Besonderes“, teilt der Ex-Profi mit. „Schon zu meiner Zeit als Spieler und Trainer waren die Partien gegen Warstein heiße Duelle.“
Der Junior ist wie der Senior
Wie die sportliche Zukunft von Armin Saracevic aussehen wird, lässt der zweifache Familienvater offen. „Man soll nie nie sagen. Ich bin für alles offen, auch für einen neuen Trainerjob“, sagt Saracevic, der sich zurzeit allerdings mehr dem Eishockeysport widmet.
Und das liegt in erster Linie an seinem Sohn Tim, der für die Eishockey-Juniorenmannschaft der „Börde-Indianer“ aus Soest spielt. Mit seinen 13 Jahren kommt Saracevic Junior bereits bei den U17-Junioren zum Einsatz. „Ich bin einfach nur stolz auf ihn. Er ist heute so wie ich früher war. Er ist der kleine Armin. Er hat keine Angst und ein ganz großes Kämpferherz. Er wird seinen Weg machen“, sagt Saracevic Senior nicht ohne Stolz in der Stimme.
Deutschland wird scheitern
Zumindest ein wenig stolz ist Armin Saracevic auch auf das Abschneiden der Handball-Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina bei der Handball-Europameisterschaft. „Wir haben zwar in der Vorrunde drei Mal verloren, aber wir haben uns trotzdem gut verkauft. Immerhin sind wir auf Frankreich, Portugal und Norwegen getroffen“, berichtet Saracevic und ergänzt: „Jetzt drücke ich natürlich Deutschland die Daumen. Sie werden aber in der Hauptrunde scheitern. Für mich werden Spanien, Kroatien, Norwegen, Slowenien oder Portugal den Sprung in das Halbfinale schaffen.“
TVA will Sieglos-Serie beenden
Wen das kein krönender Abschluss ist: Am letzten Spieltag der Hinrunde findet in der Handball-Bezirksliga der Herren das Derby zwischen dem TV Arnsberg (8. Platz/11:13 Punkte) und VfS Warstein (6. Platz/13:11) statt. Die Partie ist auf diesen Freitag, 17. Januar, vorgezogen worden. Anwurf ist um 20 Uhr in der Rundturnhalle.
Genau sieben Jahre ist es her, als dem TV Arnsberg der letzte Derby-Sieg gegen den VfS Warstein gelang. Damals gab es einen 36:32-Erfolg. Es folgten zwölf Partien mit vier Unentschieden und acht Niederlagen. Auch der gemeinsame Abstieg in die Bezirksliga hat an dieser Bilanz nichts geändert. Vergangene Saison behielt Warstein daheim mit 25:24 die Oberhand und gewann das Rückspiel mit 26:16.
Drei Spieler fehlen fehlen
Kann der TV Arnsberg nun im 13. Anlauf den Bock umstoßen? „Auf dem Papier spricht wenig für uns, aber wir haben ja schön häufiger gezeigt, welche Kräfte wir freisetzen können“, sagt TVA-Trainer Frank Mähl. „Natürlich hätten wir mehr Chancen, wenn David Capristo, Yannick Mähl und Kevin Erpelding einsatzfähig wären. Wenn wir aber volle Leidenschaft sowie Einsatzwillen zeigen, ist alles möglich.“
Wie geht der VfS Warstein unter seinem neuen Chefcoach Zoran Kaseric das Match an? „Wir fahren mit dem nötigen Respekt, aber auch gesundem Selbstvertrauen nach Arnsberg. Wir sind gut vorbereitet und heiß darauf, die Erfolgsserie fortzusetzen“, sagt Zoran Kaseric, der seine Bestbesetzung aufbieten kann, da Torjäger Philip Schröder vor seinem Saisondebüt steht.