Hüsten. Für Thomas Malachowski, Fußball-Abteilungsleiter des SV Hüsten 09, hat der Silvesterlauf von Werl nach Soest Tradition.

Seinen ersten Start beim Silvesterlauf von Werl nach Soest wird er nie vergessen. Mit einem dicken Wollpullover bekleidet legte der Hüstener Thomas Malachowski die 15 Kilometer zurück. „Es war bitter kalt. Ich wusste damals gar nicht, was da auf mich zukommt. Mit Pulli zu laufen, das sah schon irgendwie komisch aus“, erinnert sich der 57-Jährige an seine Silvesterlauf-Feuertaufe vor 25 Jahren und schmunzelt.

Das alljährige groß zelebrierte Laufevent zum Jahresabschluss hat den Fußball-Abteilungsleiter des SV Hüsten 09 seither in seinen Bann gezogen. „Das ist jedes Mal ein Highlight für mich“, betont Malachowski, für den der Sport – und damit nicht nur der Fußball – das ganze Jahr über einen besonderen Stellenwert hat. Sport zu treiben war und ist für Thomas Malachowski ein Stück Lebensfreude.

In den Krisenherden

Vor allem in der Zeit als langjähriger Berufssoldat hat der Sport ihm eine besondere Form des Ausgleichs und sogar Halt gegeben. Malachowski war mehrfach in den Krisenherden dieser Welt als UN-Soldat im Einsatz – eine sehr prägende Zeit für den damals als Hauptmann und Kompanie-Chef im Heer dienenden Bundeswehr-Soldaten. Insbesondere die Jahre 2009 und 2013 sind im Gedächtnis fest verankert. Mehr als ein Jahr war Malachowski in Afrika, genauer gesagt sieben Monate im Süden des Sudan und sechs Monate im West-Sudan stationiert gewesen, um im bewaffneten Konflikt zwischen den dort ansässigen Volksgruppen militärische UN-Unterstützung zu leisten. „Während dieser Zeit ist mir bewusst geworden, wie sehr man es schätzen muss, dass man in seinem Heimatland in Frieden und in Ruhe leben kann. Wir können jeden Tag Gott dafür dankbar sein, dass wir uns in Deutschland nicht in derartigen kriegerischen Konflikten befinden“, sagt Thomas Malachowski.

Werte vermitteln

Der mittlerweile pensionierte Berufssoldat und im SV Hüsten 09 seit vielen Jahren engagierte Funktionär ist einer, der in jeder Situation fröhliche sowie ernste Themen anspricht. Er will den jungen sowie älteren Fußballern Werte vermitteln und den Zusammenhalt untereinander stärken. „Der soziale Gedanke sollte nie zu kurz kommen. In meinem Beruf richteten die Kameraden und ich immer den Blick auf das Wesentliche. Das versuche ich auch den Nachwuchs- und Seniorenspielern im Verein beizubringen“, erklärt Malachowski. „Nur wenn man ein gemeinsames Ziel vor Augen hat, können kulturelle und ethnische Hürden überwinden und zu einer Einheit in der Gesellschaft werden.“

Den Silvesterlauf will er an diesem Dienstag ohne Erfolgsdruck und Verbissenheit absolvieren. Malachowski: „Einzig und allein der Spaß steht im Vordergrund.“