So erlebt Aufsteiger FC Neheim-Erlenbruch die Kreisliga A
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Neheim. In der Fußball-A-Liga Arnsberg spielt der FC Neheim-Erlenbruch bisher eine gute Rolle. Trainer Amer Siala spricht über das mittelfristige Ziel.
1989, im Jahr der großen Zeitenwende in Deutschland, kam Amer Siala als Kind mit seiner Familie aus dem Libanon in die BRD und lebte fortan in Neheim. Seit vier Jahren ist der nun 37-Jährige gemeinsam mit Hassan Ghulmi als Trainer für die Fußballer des FC Neheim-Erlenbruch verantwortlich. Der Neheimer spricht über die ersten zehn Partien des A-Liga-Aufsteigers in der neuen Saison und erklärt, warum gutes Benehmen auch auf dem Spielfeld besonders wichtig ist.
Amer Siala, Ihre Mannschaft ist Aufsteiger in der Fußball-Kreisliga A Arnsberg und nach zehn Partien mit 15 Punkten Tabellenzehnter. Ist diese Ausbeute zufriedenstellend?
Amer Siala: Auf jeden Fall, wir können damit als Aufsteiger sehr zufrieden sein. Wir haben schon gegen starke Gegner wie den SV Hüsten 09 II oder den SSV Küntrop, die beide in der vergangenen Saison in der Tabelle oben platziert gewesen sind, gespielt und uns sehr gut geschlagen.
Der FC hat bereits acht Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz, auf dem aktuell die DJK GW Arnsberg (sieben Zähler) platziert ist. Ist „nur“ der Klassenverbleib das Ziel oder will man mehr?
Wir haben bereits eine gute Mannschaft aufgebaut und wollen weiter daran anknüpfen. Wir haben uns vorgenommen, dass wir in dieser Saison unter den zehn besten Mannschaft in der Kreisliga A landen.
Welche Eurer Spieler sind im aktuellen Kader besonders wichtig?
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Sicher gehen Spieler wie unser Stürmer Kai Oberreuther (schon neun Saisontore, Anm. d. Red.) oder Torwart Albert Spahiu voran. Kai ist im Strafraum vor dem gegnerischen Tor ein perfekter Fußballer. Man muss ihm dann eigentlich nur den Ball geben und er erledigt den Rest. (lacht) Dass Albert Spahiu wieder bei uns gelandet ist (der Torhüter hatte kurzzeitig bei Landesligist SV Hüsten 09 gespielt, war dann aber wieder zurück zum FC gewechselt, Anm. d. Red.), war für uns sehr gut. Nach seinem Abgang hatten wir schon Panik.
Seit vier Jahren trainieren Sie die Mannschaft, zusammen mit Hassan Ghulmi. Was ist das Erfolgsrezept?
Es ist sicherlich ein Vorteil, dass Hassan und ich uns schon kennen, seit wir zusammen in der Grundschule waren. Wir haben das Team damals übernommen, als es in der Kreisliga B unten drin stand. Das war eine sehr schwere Zeit für den Verein, weil wir damals auch nur elf, zwölf Spieler hatten. Wir haben es geschafft, dass beim FC Neheim-Erlenbruch Ruhe eingekehrt ist. Mittlerweile haben wir etwa 20 Spieler im Kader und spielen in der Kreisliga A. Hassan und ich teilen uns die Dinge im Training auf und das klappt gut, auch wenn wir sicher nicht immer einer Meinung sind. (lacht)
Der FC Neheim-Erlenbruch hat eine Multi-Kulti-Truppe mit derzeit Spielern aus 17 Nationen. Was sind Ihre Erfahrungen mit Anfeindungen, die ausländerfeindlich sind?
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Meiner Meinung nach ist eine Mannschaft, in der viele ausländische Spieler aktiv sind, oft temperamentvoller als andere Teams. Das gefällt nicht allen und deshalb gibt’s mal Provokationen und Sprüche. Seit drei Jahren habe ich aber nichts Böses mehr gehört. Wenn wir uns benehmen, dann kommen auch keine Sprüche – das funktioniert sehr gut.
Jetzt ist der FC nach vielen Jahren wieder in die Kreisliga A zurückgekehrt. Wohin soll mittelfristig der Weg dieser Mannschaft führen?
Wir möchten uns natürlich erstmal in der Arnsberger Kreisliga A etablieren. Diese Liga macht uns total Spaß und die Spiele sind richtig coole Erlebnisse für uns. Mittelfristig, also in den nächsten Jahren, würden wir es gerne schaffen, dass wir auch mal oben mitspielen können.
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