Sundern. Die Sauerlandsport-Redaktion hat mit Andreas Mühle, Sportlicher Leiter des Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern, gesprochen.

Er ist ein Mann der klaren Worte. Andreas Mühle, Sportlicher Leiter des Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern, hat vor dem Heimspiel am Sonntag, 13. Oktober, um 15 Uhr gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg im Interview mit unserer Zeitung unter anderem die Lage an der Tabellenspitze sowie die sportliche und personelle Situation beim Verein aus dem Röhrtalstadion eingeschätzt.

Guten Tag Herr Mühle. Ein Drittel der Saison ist vorbei. Die FSV Bad Wünnenberg/Leiberg und der FC Arpe/Wormbach führen die Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung an. Hatten Sie das Duo auf der Rechnung?
Andreas Mühle: Den FC Arpe/Wormbach hatte ich auf jeden Fall auf der Rechnung. Die Tendenz bei der Mannschaft von Trainer Jens Richter zeigt in die Richtung, dass man den nächsten Schritt machen kann. Bad Wünnenberg dagegen ist für viele unter dem Radar geflogen, aber alles andere als ein Tiefflieger, sondern eher ein Indikator für eine momentan starke Teamleistung.

Sundern ist mit 15 Zählern Dritter, punktgleich mit der SG Serkenrode/Fretter. Liegt man damit im Soll?
Tabellarisch sicherlich. Platz drei passt schon. Die Punktausbeute dagegen nicht. Wir haben schon zu viele Punkte selbstverschuldet liegen gelassen.

Der TuS Sundern hat bereits gegen den FC Arpe/Wormbach (4:1), die FSV Bad Wünnenberg/Leiberg (1:4) und bei der SG Serkenrode/Fretter (4:4) gespielt. Wer davon war der stärkste Gegner?
Ergebnistechnisch betrachtet würde man sofort Bad Wünnenberg sagen, aber damit würde man der SG Serkenrode/Fretter und dem FC Arpe/Wormbach unrecht tun. Alle drei Mannschaften stehen aktuell zurecht unter den Top 4 in der Tabelle.

Jetzt kommt der SV Schmallenberg/Fredeburg ins Röhrtalstadion. In der vergangenen Spielzeit hat die TuS-Mannschaft am letzten Spieltag in Schmallenberg mit dem 0:2 die Vize-Meisterschaft und die damit verbundene Teilnahme an der Aufstiegsrelegation verspielt. Welchen Stellenwert hat das Spiel am Sonntag?
Den gleichen wie jede andere Partie gegen Schmallenberg. Alle Spiele der vergangenen Jahre waren total physisch sowie sehr intensiv, und so wird es auch am Sonntag sein.

Die Liga scheint in der Spitze ausgeglichener zu sein. Woran liegt das?
Weder Kadergröße noch Kaderstärke sind Garanten für erfolgreichen Fußball, sondern Leidenschaft und Bereitschaft entscheiden über Sieg und Niederlage. Dies beginnt aber nicht erst am Sonntag um 14.55 Uhr.

Der TuS Sundern hat die Mannschaft vor der Saison mit zehn Spielern (vier externe Zugänge und sechs Jugendliche) verstärkt. Insgesamt gehören 26 Spieler zum Kader hat. Trotzdem saßen am vergangenen Spieltag beim 5:5 in Marsberg nur zwei Ersatzspieler auf der Bank und mit Marco Pometti stand sogar der Spielertrainer der Reserve in der Anfangsformation. Wie kann so etwas kommen?
Diese Frage kann man zu unterschiedlichsten Zeiten den meisten Mannschaften im Amateurbereich stellen. VVP und USF verhindern erfolgreichen Fußball. Dies sind keine neue Versicherungen, sondern mittlerweile Tagesgeschäft im Amateurfußball: VVP heißt „Verletzungen, Verpflichtungen, Private Veranstaltungen“ und USF bedeutet „Unzufriedenheit, Selbstüberschätzung, Fehlende Teamfähigkeit“.

Was ist für den TuS Sundern in dieser Saison noch möglich?
Nach einem Drittel sind weder oben noch unten Entscheidungen gefallen. Wir möchten im Mai 2020 auf eine Saison schauen und denken, wir haben genau das erreicht, was möglich war. Dann war es eine Spielzeit in die richtige Richtung.