Schmallenberg. Schmallenbergs Trainer Merso Mersovski redet vor dem Heimspiel am Sonntag, 22. September, gegen die SG Serkenrode/Fretter, Klartext.
Was ist mit dem SV Schmallenberg/Fredeburg los? Der Vize-Meister der vergangenen Saison hinkt in der Fußball-Bezirksliga 4 nach acht Punkten aus den ersten sechs Spielen als Tabellenneunter den eigenen Erwartungen hinterher. Trainer Merso Mersovski redet vor dem Heimspiel am Sonntag, 22. September, gegen die SG Serkenrode/Fretter, im Interview mit unserer Zeitung Klartext.
Hallo Herr Mersovski. Sie können mit dem Saisonstart nicht zufrieden sein, oder?
Merso Mersovski: Richtig. Aber leider war uns als Trainerteam klar, dass wir nach einer nicht optimalen Sommervorbereitung keinen perfekten Start hinlegen würden. Die bislang größte negative Überraschung waren die zwei verloren Punkte beim 1:1-Unentschieden bei den Sportfreunden Birkelbach.
Was sind neben der schlechten Sommervorbereitung die weiteren Gründe für den durchwachsenen Start?
Neben der schlechten Beteiligung der Jungs während der Sommervorbereitung haben wir mit Nick Niederstein und Daniel Major, die beide ihre Laufbahn beendet haben, zwei unheimlich wichtige Säulen verloren, die nicht zu ersetzen sind. Hinzu kam der Weggang von Torjäger Sujan Jeyakumar (20 Tore, zurück zum A-Ligisten TuS Velmede-Bestwig; Anmerkung der Redaktion). Außerdem hat leider die Mannschaft bis heute noch nicht kapiert, dass wir nicht mehr in der Position des „Jägers“, sondern mittlerweile Sonntag für Sonntag die „Gejagten“ sind. Dementsprechend müssen wir uns nun endlich auch mal so auf dem Platz verhalten.
Kann es nicht auch sein, dass die Vize-Meisterschaft in der vergangenen Spielzeit mehr Fluch als Segen war?
Stand heute ist das leider so. Aber nicht nur der Gewinn der Vize-Meisterschaft, sondern generell die vergangenen drei supererfolgreichen Spielzeiten scheinen uns im Moment nicht gut zu tun. Einige unserer Spieler sind anscheinend der Meinung, sich auf den Erfolgen ausruhen zu können und wissen wohl nicht, wie schnell es im Fußball wieder abwärts gehen kann.
Wie lautete denn das Saisonziel?
Wir als Trainerteam haben uns weder in der Favoritenrolle gesehen oder gebracht. Wir hatten uns mit der Mannschaft zum Ziel gesetzt, mit guten Leistungen zu bestätigen, dass die vergangene Spielzeit keine Glückssaison war. Dieses Ziel steht zurzeit bei vielen Spielern aber hinten an. Wichtiger sind im Moment Partys und Trainingsabmeldungen für jede Katzenkirmes.
Am Sonntag kommt die SG Serkenrode/Fretter, die aktuell Tabellendritter ist, nach Schmallenberg. Ist die Partie bei drei Punkten Rückstand auf die Spielgemeinschaft aus dem Kreis Olpe und sieben Zählern auf Spitzenreiter FSV Bad Wünnenberg/Leiberg bereits ein Schlüsselspiel für den weiteren Saisonverlauf?
Es wäre ein Schlüsselspiel, wenn wir den 29. Spieltag hätten, und wir die drei Punkte gegen die SG Serkenrode/Fretter dringend brauchen würden, um nicht abzusteigen. So ist es ein Spiel, an dem wir endlich zeigen können, dass auch in dieser jungen Mannschaft verdammt viel Potenzial und Qualität steckt. Dafür müssen aber langsam alle kapieren, dass nur Kilometer auf dem Platz zählen, und keine Sprüche.
Die Bezirksliga 4 scheint in dieser Saison ausgeglichener zu sein, oder ist das mit dem guten Start der FSV Bad Wünnenberg/Leiberg und der SG Serkenrode/Fretter nur eine Momentaufnahme?
Die Liga ist mit Sicherheit ausgeglichener. Ob es eine Momentaufnahme ist, möchte ich nicht beurteilen. Ich bin mir aber sicher, dass zurzeit in der Bezirksliga 4 jeder jeden schlagen kann und dass wir auch in den nächsten Wochen noch die eine oder andere Überraschung sehen werden.