Arnsberg. Moritz Kemper ist selbstbewusst. Der Schwimmer des SV Neptun Neheim-Hüsten will eine DM-Medaille in Berlin. Wie seine Vorbereitung aussieht.

Er ist ein Aushängeschild seines Vereins – und strebt nun nach einer Medaille bei den Deutschen Meisterschaften: Schwimmer Moritz Kemper. Der 22-jährige Brustschwimmer spricht vor seinen Starts in Berlin an diesem Wochenende über seine Gefühlslage vor diesem Saisonhöhepunkt und erklärt, warum der englische Profi Adam Peaty sein absolutes Vorbild ist.

Vollkommen entspannt gibt Moritz Kemper wenige Tage vor seinem DM-Start Auskunft über Erwartungen und Chancen. Der Schwimmer des SV Neptun Neheim-Hüsten vertraut auf seine Stärken und geht recht optimistisch in die Wettkämpfe in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Berlin. Kemper reist an diesem Donnerstag gemeinsam mit Trainerin Alina Polplatz in die Hauptstadt, Nils Gröppler, ebenfalls Coach, muss passen. Bereits am Freitag geht der Youngster dann am Morgen im Vorlauf über 100 Meter Brust erstmals ins Wasser. „Ich freue mich schon sehr auf diese Veranstaltung“, sagt Moritz Kemper.

Gute Erinnerungen

Bereits im vergangenen Jahr war das Gespann Kemper/Polplatz gemeinsam zu den „Deutschen“ nach Berlin gereist. Damals sicherte sich Moritz Kemper als einziger DM-Starter aus dem Sauerland im Rennen über 50 Meter Brust nicht nur überraschend die Qualifikation für das A-Finale – hier sind die acht zeitschnellsten Schwimmer unter sich und ermitteln die Medaillengewinner und Platzierten bis Rang acht –, sondern wurde dann sensationell Vierter. Zudem verbesserte Kemper seine Bestzeit auf 28,19 Sekunden.

Gute Erinnerungen also für den Schwimmer, der bereits tolle Erfolge vorzuweisen hat. So gewann Moritz Kemper bereits mehrfach NRW-Meistertitel über verschiedene Bruststrecken, wurde 2014 Deutscher Jahrgangsmeister und 2017 Deutscher Vize-Juniorenmeister über 50 und 100 m Brust. Ferner erreichte er bei der von dieser Zeitung ausgerichteten HSK-Sportlerwahl im Zuge der HSK-Sportgala 2014 Rang eins, 2017 Platz drei und wurde im vergangenen Jahr Zweiter.

So läuft die Vorbereitung

Nun strebt der Brustspezialist erstmals nach einer Medaille bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin. „Mein erstes Ziel ist aber die Qualifikation für das A-Finale. Und wer dann wie ich im vergangenen Jahr Vierter geworden ist, der träumt von dem Sprung auf das Podest und einer Medaille“, sagt er. Insbesondere auf seiner Lieblingsstrecke über 50 m Brust rechnet sich Kemper etwas aus: „Ich mag einfach diese Sprinterdistanz.“

Um bei den Deutschen Meisterschaften in Hochform zu sein, schwört Moritz Kemper auf das Tapern. Das bedeutet: In der letzten Phase der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung werden im Training weniger Umfänge gefordert. „Das Hauptaugenmerk liegt dann auf den Sprint-, Start- und Übergangsphasen“, erklärt er. Mittlerweile kenne er seinen Körper gut und wisse, wie er vor einem Wettkampf verfahren müsse, sagt Kemper.

Auch in anderen Sportarten aktiv

Sollte der Neptun-Schwimmer in das A-Finale über 100 m Brust kommen, wäre er am Sonntagnachmittag im Endlauf erneut gefordert. Über seine Paradestrecke 50 m Brust stehen die Vorläufe dann am Sonntag an. Am Sonntagabend geht es schließlich gemeinsam mit Alina Polplatz mit dem ICE zurück in die Heimat – am besten natürlich mit einer Medaille im Gepäck.

Nachdem er sich als Kind und Jugendlicher bereits in Sportarten wie dem Fuß- und Volleyball versucht hatte, entwickelte Moritz Kemper mit neun Jahren eine Leidenschaft für den Sport im Wasser und später für das Leistungsschwimmen. „Und ich bin sehr froh, dass ich das so gemacht habe“, sagt Kemper und lacht. Besonders fasziniert ist er von Profischwimmer Adam Peaty. Der englische Brustspezialist – Olympiasieger, vierfacher Weltmeister und Weltrekordler über 50 und 100 m Brust auf der Langbahn – ist Kempers Idol. „Ich schaue mir seine Rennen auch an, um meine Technik zu verfeinern“, sagt der Sauerländer, der hofft, in Berlin seine Bestzeit über 50 m (28,19 Sekunden) zu steigern. Moritz Kemper: „Wahrscheinlich brauche ich für eine Medaille sogar eine Zeit von 27 Sekunden.“