Brilon-Thülen. Sie lebt und liebt den Fußball. Die Rede ist von Sandra Kraft, die Frau für alle Fälle bei den Landesliga-Fußballerinnen des SV Thülen.
Sie lebt und liebt den Fußball. Die Rede ist von Sandra Kraft, die Frau für alle Fälle bei den Landesliga-Fußballerinnen des SV Thülen. Die 40-Jährige hat selbst in der Frauen-Mannschaft gespielt. Inzwischen ist die kaufmännische, die bei der Firma Briloner Leuchten beschäftigt ist, im Vorstand tätig.
Angefangen hat alles bei der JSG Altenbüren/Scharfenberg. Dort hat Sandra Kraft bis zu ihrem 14. Lebensjahr gespielt. Weil anschließend jedoch die Optionen fehlten, in einer Mädchen- oder Jungenmannschaft weiterzuspielen, wechselte sie die Sportart und spielte fünf Jahre lang Handball beim TV Brilon. Durch ihre ehemaligen Handballkolleginnen Cornelia Schepers und Fabienne Stein (geborne Decker) ist sie dann zum Frauenfußball in Thülen gekommen.
Seit Sommer 1997 konstant dabei
Seit Sommer 1997 ist sie konstant dabei. Auch ihren Ehemann Dirk „Otti“ Philipp hat sie durch den Frauenfußball in Thülen kennengelernt. „Otti’ war als treuer Zuschauer sehr oft beim Training und bei den Spielen. Da habe ich dann zugegriffen“, sagt sie schmunzelnd.
Die Anhängerin des VfB Stuttgart hat alle großen Erfolge der Fußballerinnen des SV Thülen mitgemacht. Der ganz große Coup gelang in der Saison 2008/09 mit dem Aufstieg in die Landesliga, der zweithöchsten Amateurliga für Frauen in Westfalen. „Das war natürlich ein unbegreifliches Gefühl. Wir hatten aber auch eine tolle Mannschaft, die wie Pech und Schwefel zusammengehalten hat. Mit dem Aufstieg habe ich dann meine Karriere so langsam ausklingen lassen. Danach habe ich mich immer mehr auf die organisatorischen Angelegenheiten konzentriert“, erzählt Sandra Kraft, die anschließend neun Jahre lang als Geschäftsführerin tätig war. Inzwischen verwaltet sie die Mitgliedsdaten im Verein. Natürlich ist sie auch weiter den Spielen des SV Thülen dabei. Zu ihren Hauptaufgaben gehört an den Spieltagen unter anderem das Ausfüllen der Spielberichte im DFB-Net, die Passkontrolle beim Schiedsrichter und die Versorgung von verletzten Spielerinnen.
Ansonsten steht „viel Schreibkram Programm auf dem Programm“, wie Sandra Kraft unter anderem das Anmelden von Spielen, Spielverlegungen sowie das An- und Abmelden von Spielerinnen bezeichnet. Hinzu kommen Beobachtung beziehungsweise die Verpflichtung von neuen Spielerinnen. „Ich bin froh, dass ich einen so verständnisvollen Ehemann habe“, sagt Kraft und fügt hinzu: „Mein Mann ist allerdings als Koch im Hotel Starke in Brilon ebenfalls voll ausgelastet.“
Da bleibt wenig Zeit für Hobbys. Die gibt es aber trotzdem. „Am liebsten treffe ich Freunde und natürlich mein Patenkind Timo. Dazu besuche ich gerne Konzerte, vor allem die von meiner Lieblingsband Blutengel. Dazu reise ich mehrmals im Jahr nach Berlin. Die Hauptstadt ist inzwischen meine zweite Heimat geworden“, teilt Sandra Kraft mit.
Schon elf Jahre in der Landesliga
Die Mannschaft des SV Thülen spielt mittlerweile seit elf Jahren in der Landesliga, obwohl die Kurve im Mädchen- und Frauenfußball in den vergangenen Jahren im Fußballkreis Hochsauerlandkreis nach unten zeigt. „Wir in Thülen können eigentlich froh sein, dass es bei uns noch relativ gut läuft“, sagt Sandra Kraft und fügt hinzu: „Die Förderung im Mädchenfußball ist ausbaufähig und auch die Leistungen der Frauen werden überhaupt nicht gewürdigt.“ Die Frau für alle Fälle würde sich über schon über ein mehr Engagement vom Kreisvorstand freuen.