Eslohe. Beim Aktionstag Deutsches Sportabzeichen beim BC Eslohe wird klar: Diese Würdigung bleibt modern. Was die Faszination auch für Schüler ausmacht.

Angestaubt? Antiquiert? Gar unnötig? Mitnichten! Wer am Dienstagvormittag dem wuseligen Treiben im Fun- und Sportpark des BC Eslohe beiwohnte, der bekam einen gänzlich anderen Eindruck. Beim Aktionstag Deutsches Sportabzeichen sind vor allem hunderte Schüler aus der Gemeinde Eslohe hochmotiviert zu Werke gegangen.

Die Veranstaltung, die der BC Eslohe nun erneut in Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund Hochsauerlandkreis (KSB HSK), der DLRG Eslohe und der Barmer Ersatzkasse ausgerichtet hat, wurde auch bei der 13. Auflage angenommen. 850 Schüler von der Realschule Eslohe, der Christine-Koch-Hauptschule Eslohe und der Raphael-Grundschule Eslohe mit den drei Standorten Eslohe, Reiste und Wenholthausen bevölkerten bereits ab dem Dienstagmorgen den Esloher Sportplatz. „Wenn die Heerscharen von Kindern hier bei uns eintreffen und die Disziplinen im Anschluss gut ablaufen, ist das für uns ein sehr gutes Gefühl“, sagte Gisela Kaiser, die mit Ehemann Gerhard den Aktionstag für den BC Eslohe organisiert hatte.

Diese Fähigkeiten sind gefragt

Die jungen Sportler – für den Nachmittag rechneten die Veranstalter noch mit einigen erwachsenen Teilnehmern – wollten das Deutsche Sportabzeichen ablegen. Diese Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes ist die höchste Würdigung außerhalb des Wettkampfsports. Sie wird als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen.

Die notwendigen Leistungen orientieren sich an den motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Aus jeder dieser Kategorien muss eine Disziplin erfolgreich abgeschlossen werden, die Auswahl obliegt den Teilnehmern. Am Ende müssen sie mindestens Bronze erreichen, können aber ebenso Silber oder Geld schaffen. Auch ihre Schwimmfertigkeit müssen die Aktiven nachweisen. „Vor allem die Kinder sind total stolz, wenn sie am Ende das Sportabzeichen in den Händen halten“, sagte Gisela Kaiser.

Die Sportabzeichenbeauftragte des BC Eslohe ordnete genau wie ihr Mann Gerhard die Prüfungen auch als wichtigen gesellschaftlichen Beitrag ein, vor allem für Schüler. „Man merkt schon, dass viele Kinder fülliger als früher sind. Das Tablet ersetzt leider oft das Herumtollen im Wald“, so Gerhard Kaiser. Bewegungsmangel und Übergewicht seien häufig Ursachen für Erkrankungen wie Diabetes. Gisela Kaiser: „Deshalb ist es sinnvoll, was wir hier machen.“

In Disziplinen wie dem Weitwurf, Hochsprung, 800-Meter-Lauf oder Weitsprung zeigten die vielen Kinder ihre sportlichen Fertigkeiten. Begeistert war Nicola Collas, die zuletzt die 16. Sauerländer Fußball-Nacht unserer Zeitung moderiert hatte. Sie ist Sportlehrerin an der Raphael-Grundschule Eslohe und lobte den Auftritt ihrer Erstklässler über 800 Meter: „Das war eine tolle Leistung der Kurzen. Insgesamt hat uns der Aktionstag sehr gefallen.“

Viele freiwillige Helfer

Dringend benötigt wurde vor Ort die Hilfe der Lehrer der teilnehmenden Schulen und ebenso die Unterstützung vieler Eltern und Großeltern. Sie nahmen Zeiten, hakten die Sprunggrube und sorgten für Motivationsschübe. „Wir brauchen an so einem Tag mindestens 35 Eltern“, so Gisela Kaiser. Sie sorgte im Gewusel auf dem Sportplatz eindrucksvoll für Ordnung: Als ein forscher Junge per Fahrrad eine Strecke auf dem Kunstrasenplatz zurücklegte, hechtete Gisela Kaiser ihm auf ihrem Fahrrad umgehend hinterher.

Ohne große Zwischenfälle lief unter anderem der Weitwurf ab. Hier half Karl Berghoff, stellvertretender Geschäftsführer des SuS Reiste, kräftig mit und gab die Weiten der Würfe durch. Auch sein Sohn Jonas Römer (12) legte das Sportabzeichen ab. „Es ist super, dass sich die Jungs und Mädels hier vor den Sommerferien nochmal austoben können“, sagte Berghoff.