Arnsberg-Neheim. Familie Grote aus Niederense ist ganz verzückt vom Tennissport. Warum Tochter Dana ihre Mama Maria coacht – und was für sie Tennis ausmacht.
Als die Schwestern Shari (nun 25 Jahre alt), Dana (23) und Lisanne Grote (21) als Grundschulkinder unbedingt mit dem Tennissport starten wollten, erfüllte ihre Mutter Maria Grote ihren drei Töchtern gerne diesen Wunsch. Auch die Mama fand rasch Gefallen am Rückschlagspiel – und lässt sich nun kurioserweise sogar von einer ihrer Mädels trainieren.
Starke Sommersaison
Die zweifellos engagierteste Tennisspielerin und -trainerin der Niederenser Familie ist Dana Grote. Die Physiotherapeutin, die in einer Praxis in Neheim arbeitet, trainiert bei ihrem Heimatverein Enser TC die Damen-40-Mannschaft. Einmal pro Woche lässt sie, aktuell immer am Montagabend, auf dem Platz auch ihre Mama Maria ordentlich schwitzen. „Das gefällt uns allen gut“, sagt Dana Grote und lacht. Ihre Mutter bestätigt diesen Eindruck: „Das ist sehr schön und macht meinen Mannschaftskolleginnen und mir sehr viel Spaß.“ Innerfamiliäre Streitigkeiten würden nicht mit hartem Konditionstraining zurückgezahlt, betont Dana Grote: „So etwas mache ich nicht.“
Ihre Schwester Shari, die Sonderpädagogik studiert, habe etwa im Alter von zwölf Jahren mit dem Tennissport aufgehört, „sie geht nun lieber regelmäßig joggen“, sagt Dana Grote. Mit der jüngsten Grote-Tochter, Lisanne, verbindet Dana Grote sowohl die berufliche Leidenschaft – auch Lisanne steckt derzeit in der Ausbildung zur Physiotherapeutin – als ebenso die Passion für den Tennissport. Dana und Lisanne Grote spielen für die Frauenmannschaft des TC Neheim-Hüsten.
Gemeinsam haben die Grotes die Schmach aus der Winterrunde, als das Team aus der Verbandsliga abstieg, in der aktuell laufenden Sommersaison wettgemacht. Das Team um Mannschaftsführerin Dana Grote feierte in der Gruppe 2 neben zwei deutlichen 1:8-Niederlagen drei Siege (8:1, 9:0 und 6:3) und ist vor dem letzten Spiel, das an diesem Sonntag von 10 Uhr an daheim gegen den Vorletzten THC Münster ansteht, als Tabellendritter von sieben Teams bereits gerettet. „Wir haben eine gute Runde gespielt und dabei auch von der Rückkehr unserer Nummer eins Jacky Wagner profitiert, die uns ab dem dritten Spiel wieder helfen konnte“, erzählt Dana Grote.
Dass die drei Grote-Töchter so aktiv im Tennissport waren und zwei von ihnen nach wie vor sind, findet Mutter Maria Grote „sehr gut. Meine Töchter im Tennissport zu begleiten, hat meinem Mann und mir als sportinteressierten Eltern immer schon sehr viel Freude bereitet“.
Das macht den Tennissport aus
Während Lisanne in erster Linie stets der gelben Filzkugel hinterherjagte, versuchte sich Dana Grote früher auch mal im Fußball. „Zeitlich war das alles zusammen aber irgendwann nicht mehr zu stemmen, also musste ich mich entscheiden. Und das habe ich dann im Sinne des Tennis’ getan“, sagt sie. Gleichwohl sei es vor allem für ihre jungen Schützlinge, die sie als Trainerin des TC Neheim-Hüsten betreut, immer ein Ereignis, wenn sie vor den Tenniseinheiten gemeinsam mit ihrer Trainerin kicken dürfen. „Die Jungs und Mädels staunen dann schon, was ich auch heute noch mit dem Ball drauf habe“, sagt Dana Grote und lacht.
Für die 23-Jährige übt der Sport vor allem eine Faszination aus, weil sich Dynamik, Ehrgeiz und Eleganz so wunderbar verbinden lassen. Personifizierte werden diese Eigenschaften in der Welt der Tennisprofis eindrucksvoll von Spitzenspieler Roger Federer, das Idol Dana Grotes. Als der Schweizer nun bei den Noventi Open im ostwestfälischen Halle aufschlug und als Zugpferd des Turniers am Ende gar seinen zehnten Gesamtsieg in Halle verbuchte, war selbstredend auch Dana Grote angereist – auch wenn sie Federer diesmal nicht live spielen sah.
Den Profis auf der Spur
Die etwa 90-minütige Anfahrt nach Ostwestfalen habe sich aber gleichwohl ausgezahlt, betont sie: „Das Turnier hat einfach eine coole Atmosphäre und bietet an allen Veranstaltungstagen wirklich tolles Tennis. Dass Federer in diesem Jahr erneut gewonnen hat, krönt das Ganze für mich natürlich. Er hat eine starke Leistung gezeigt.“ Als Erinnerung verfügt Dana Grote übrigens seit geraumer Zeit über ein begehrtes Souvenir: Bei einem der früheren Auftritte des Schweizer Gentlemans in Halle gelang es dem großen Fan, ein Selfie mit dem Altstar zu machen.