Sundern-Langscheid. . Die Familie Tuchel aus Sundern hat sich dem Sport mit Pfeil und Bogen im „Bogensportverein Sorpesee - Die Wildgänse“ verschrieben.

Das Bogenschießen ist eine Präzisionssportart. Insbesondere Konzentration, Körperbeherrschung und die Technik sind entscheidende Faktoren. All das bringt die Sunderner Familie Thorsten, Anke und Nicholas Tuchel mit, die sich im Bogensportverein (BSV) Sorpesee - Die Wildgänse nicht nur sportlich im eigenen Vereinsparcours, sondern ebenso auf der Funktionärsebene engagiert.

Während Mama Anke Tuchel sagt, dass „meine Männer wesentlich mehr Pfeile schießen als ich“, lobt Andreas Stottmann, Vorsitzender des BSV Sorpesee, die gesamte Familie Tuchel für ihre Rolle, die sie seit ihrem Beitritt vor etwa sieben Jahren im Vereinsleben ausfüllt. „Alle gehen engagiert bei uns zur Sache, man kann sich immer auf sie verlassen“, sagt Stottmann.

Der Sohn ist besser als der Vater

Thorsten Tuchel ist als Kassenwart im BSV Sorpesee aktiv und schießt mit einem Recurvebogen, sein Sohn Nicholas ist stellvertretender Jugendwart des Vereins und schießt mit einem Reiterbogen. „Mittlerweile ist Nicholas aus meiner Sicht schon der etwas bessere Schütze als sein Papa“, sagt Andreas Stottmann und lacht. Das bestätigt auch Thorsten Tuchel: „Es stimmt – und ist auch nicht schlimm. Nicholas macht das oft und gut.“

Die Bogensportler in Sundern-Langscheid haben ihre Heimat oberhalb des Sorpesees. Hier liegt ihr Parcours, der mitten durch einen Mischwald führt. Bei den „Wildgänsen“ wird auf unterschiedlich große Jagdmotive, die Nachahmungen von Tieren darstellen, geschossen. „Der Parcours ist sehr naturgetreu, wir haben einen sehr geringen Pfeilverlust und die Sicherheit wird großgeschrieben“, erzählt Stottmann.

Verein vor acht Jahren gegründet

Der BSV Sorpesee, vor acht Jahren gegründet, hat derzeit etwa 150 Mitglieder, die laut des Vorsitzenden des traditionellen Bogensportvereins „im Umkreis von 150 Kilometer rund um Langscheid leben“. Im vergangenen Jahr richtete der BSV Sorpesee sogar die Deutschen Meisterschaften für den Traditionellen Bogensport-Verband Deutschland (TBVD) aus.

Tolle Gemeinschaft

Im kommenden Jahr folgt bereits die nächste DM, die hier durchgeführt wird. Auch Europameisterschaften könnten hier mittelfristig stattfinden. „Wir als Verein haben eine tolle Gemeinschaft und einen der schönsten Bogenparcours in ganz Deutschland. Der Verein ist für Sundern ein touristisches Highlight. Wir bekommen auch von Gästen, die bei uns schießen, viel Lob. Ich bin stolz auf den Verein“, sagt Andreas Stottmann.

Die Gemeinschaft und die Möglichkeit, beim Bogenschießen oberhalb des Sorpesees gänzlich abschalten zu können, schätzt auch die Familie Tuchel. „Wir fühlen uns beim BSV Sorpesee alle drei sehr wohl“, sagt Anke Tuchel.

Angefangen habe alles damit, dass sie gemeinsam mit Ehemann Thorsten nach einer passenden Sportart für die beiden Söhne Melvin (nun 21 Jahre alt) und Nicholas (23) fahndete. „Fußball zu spielen war den Jungs zu langweilig. So ist es eben der Bogensport geworden“, sagt Thorsten Tuchel und lacht. Über seinen guten Bekannten, den heimischen Bogensportler Klaus Vielberg aus der Rumbecker Trainingsgruppe des CfB Soest, schnupperte die gesamte Familie in diese Sportart hinein, zunächst in Freienohl und dann, kurze Zeit nach der Gründung des BSV Sorpesee, in Sundern-Langscheid.

Nicht nur auf Scheiben schießen

„Wir wollten nicht nur auf Scheiben schießen, sondern uns gefällt das traditionelle Bogenschießen auf die Jagdmotive viel besser. Man kann dabei absolut entspannen“, erklärt Thorsten Tuchel. Der Familienvater ist kein großer Fan des Wettkampfsports und startet doch gelegentlich bei Turnieren. „Vom Siegen bin ich dann aber sehr weit entfernt und darum geht es mir sowieso nicht. Ich finde es viel besser, dort neue Bekanntschaften zu knüpfen“, sagt Thorsten Tuchel.

Bei Regen nicht im Parcours

Mindestens ein Mal pro Woche ist er im heimischen Parcours in Langscheid unterwegs – allerdings nicht bei Regen: „Ich bin ein Schönwetterspieler.“ Derzeit weilt Thorsten Tuchel mit seiner Frau Anke noch im Urlaub in Wales. Auch im Vereinigten Königreich habe er überlegt, bei einem heimischen Verein ein paar Pfeile zu schießen, sagt der Lagerist. „Allerdings gab es dort nur das Schießen auf Pfeile. Als ich dann erzählt habe, was wir zu Hause machen, wollte mir das kaum jemand glauben“, sagt Thorsten Tuchel und lacht.