Barcelona/Sundern. Die 29-jährige Kristin Thiele vom TuS Sundern war jetzt nach ihrer Auszeichnung als „Fußball-Heldin“ auf Bildungsreise in Spanien.

Vom eigenen Heldenstatus will sie nichts wissen. „Ich bin nur ein ganz kleines Rad im großen Getriebe der Fußballabteilung“, sagt Kristin Thiele, die beim TuS Sundern nach ihrer Trainertätigkeit im Juniorinnen- und Frauen-Bereich inzwischen für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die 29-Jährige, die in der vergangenen Saison zudem die Fußballerinnen des TuS Bremen trainiert hat, ist trotzdem seit Anfang des Jahres ganz offiziell eine Fußball-Heldin. Jetzt ging es mit den anderen Preisträgern aus ganz Deutschland zur Belohnung nach Spanien.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte im Zuge der Aktion Ehrenamt in Kooperation mit der gemeinnützigen Gesellschaft „Komm mit“, die sich für internationale Jugend-, Sport- und Kulturbegegnungen einsetzt, bereits zum vierten Mal eine Ausschreibung zum Preis „Fußballhelden – Aktion junges Ehrenamt“ ausgerufen. Gemeinsam mit allen Landesverbänden und Kreisen wurden engagierte Jugendtrainerinnen und Trainer zwischen 18 und 30 Jahren gesucht, die sich in und um ihre Vereine durch herausragenden ehrenamtlichen Einsatz besonders verdient gemacht haben. Jeder der bundesweit 272 Fußballkreise kürte schließlich im Zuge der Aktion eine „Fußballheldin“ oder einen „Fußballhelden“. Im Kreis Arnsberg wurde Kristin Thiele, die in Hellefeld wohnt und im Kindergarten in Niederense als Erzieherin arbeitet, ausgezeichnet.

Theorie- und Praxiseinheiten

Mit der Würdigung war auch eine fünftägige Bildungsreise nach Santa Susanna an die spanische Costa del Maresme verbunden – und diese Tour fand jetzt statt. Auf dem Programm standen unter anderem Theorie- und Praxisseminare sowie eine Tagestour in die 45 Kilometer entfernte katalanische Metropole Barcelona. Für die Theorie und Praxiseinheiten hatte der DFB Matteo Marrucci, Bundestrainer der Beachsoccer-Nationalmannschaft, sowie Knut Kircher, ehemaliger FIFA- und Bundesliga-Schiedsrichter, verpflichtet. „Die Reise war sehr intensiv und einzigartig. Wir haben hier aber nicht die Füße hoch gelegt und Sightseeing gemacht, sondern uns in Sachen Fußballtraining fortgebildet. Es war jeden Tag ein richtig straffes Programm“, berichtet Kristin Thiele und ergänzt: „Die ganze Reise war top organisiert und sehr informativ. Gut fand ich zudem den Austausch mit den anderen fast 200 Jugend-Trainerinnen und Trainern. Da hat man dann auch mal gehört, wie es in anderen Teilen von Deutschland so mit der Nachwuchsarbeit läuft.“

In der kommenden Saison wird Kristin Thiele nun erst einmal eine Pause als Trainerin einlegen. Dem TuS Sundern wird sie dagegen weiter die Treue halten und sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. „Bei dieser Arbeit kann ich Beruf und Hobby sehr gut von zu Hause aus verbinden“, sagt Kristin Thiele und fügt hinzu: „Damit will ich aber eine Rückkehr ins Trainergeschäft nicht ausschließen.“