Thülen. Anna Hammerschmidt ist bei Frauenfußball-Landesligist SV Thülen Torjägerin, Spielführerin und Antreiberin. Warum sie sich beim SVT so wohlfühlt.

Seit nun mehr fast drei Jahren ist sie die Kapitänin des SV Thülen, seit sogar mittlerweile zwölf Jahren hält sie dem Fußball-Landesligisten die Treue – mit Unterbrechung einer Saison beim FSV Gütersloh in der 2. Bundesliga und Regionalliga. Rundum wohl fühlt sich Anna Hammerschmidt aber nur in Thülen, wie sie unserer Zeitung verraten hat.

Großes Lob vom Trainer

Die 28-Jährige, Spitzname „The Hammer“, stammt aus dem benachbarten Olsberger Ortsteil Bigge. Die Torjägerin, die einen Spieltag vor dem Ende dieser Saison mit 17 Treffern teamintern zweitbeste Schützin hinter Maja Waßmann (20 Tore) ist, stieß bereits 2007 zum SV Thülen. Seit der Saison 2016/17 ist sie Spielführerin, doch bereits seit Jahren eine Führungsfigur beim SVT, wie ihr Trainer Frederik Leikop betont: „Anna ist spielerisch und insgesamt sportlich eine Leistungsträgerin. Sie hat höherklassige Erfahrung, hält unseren Laden zusammen, ist im Team unumstritten und flexibel einsetzbar, auch im Mittelfeld oder der Innenverteidigung“, sagt er.

Zweifelsohne ist das Leistungsvermögen von Anna Hammerschmidt sicher höher als in die Landesliga einzustufen. Als zur Saison 2011/12 der FSV Gütersloh – damals aktiv in der 2. Bundesliga Nord und mit der Reserve in der Regionalliga West – bei Hammerschmidt anfragte, ließ sie sich auf das Abenteuer ein. In der ostwestfälischen Großstadt hatte sie einen Stammplatz in der Reserve und kam auch in der 2. Liga zum Einsatz, doch glücklich wurde Anna Hammerschmidt nicht.

Vorbild ohne laute Töne

Mit ihrem Wechsel zurück zum SV Thülen entschied sich die Angreiferin für ihre „Wohlfühloase“. Ursächlich dafür war auch, dass die OP-Krankenschwester damals in den letzten Zügen ihrer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester war. „Mir war irgendwann klar, dass die weiten Fahrten mit der Schichtarbeit nicht zu vereinbaren waren. In Thülen bin ich glücklich“, sagt sie.

Mit dem SVT zeigte die Spielführern „über dreiviertel dieser Saison eine starke Serie“, sagt Frederik Leikop. „Leider sind wir auch personell bedingt in den vergangenen Wochen eingebrochen“, ergänzt er.

Gleichwohl stimmt die Thülener Bilanz: Platz fünf im Gesamtklassement ist sicher. Hammerschmidt: „Die Saison war leider sechs Wochen zu lang für uns.“ Obwohl sie mit ihren Treffern aus dem Team herausragt, ist die Spielführerin eine totale Teamplayerin. „Mir ist egal, wer die Tore für uns schießt“, betont sie. Obwohl sie keine Lautsprecherin auf dem Platz sei, „richten sich die Jüngeren schon nach mir. Ich finde, dass man da ein Vorbild sein sollte“.