Neheim. . Die Neheimer Fußballer Riad, Dardan und Granit Xhaka sind mit dem Profi von Arsenal London verwandt. Das Quartett hat unterschiedliche Ziele.

Der Name bürgt für Qualität – und das nicht nur im Mutterland des Fußballs, sondern auch im Sauerland. Während der ehemalige Gladbach-Profi Granit Xhaka mittlerweile Kapitän des englischen Premier-League-Clubs Arsenal London ist, sind Riad, Dardan und Granit, der auch noch den gleichen Vornamen wie der Fußball-Star trägt, Leistungsträger des SC Neheim, FC Neheim-Erlenbruch sowie Türkiyemspor Neheim-Hüsten. „Wir sind mit Granit um acht oder neun Ecken verwandt, aber persönlich hatten wir noch keinen Kontakt“, berichtet der 25-jährige Riad Xhaka, rechter Außenverteidiger des Fußball-Westfalenligisten SC Neheim.

Ursprünglich stammen die Xhakas aus dem früher zu Jugoslawien gehörenden Dorf Dake. Heute gehört der kleine Ort zur serbischen Gemeinde Kursumlija. Von Dake aus ging es dann weiter in den Kosovo. Die Verwandten der Xhakas aus Neheim wohnen heute in Podujeva. „Unsere Eltern haben dort noch ein Ferienhaus, und einige von Granit Xhakas sowie unseren Verwandten, die im Kosovo leben, haben auch immer wieder losen Kontakt“, berichtet Dardan Xhaka, 27-jähriger defensiver Mittelfeldspieler des B-Kreisligisten FC Neheim-Erlenbruch. „Mein Vorbild als Fußballer ist er nicht. Da stehe ich mehr auf Cristiano Ronaldo, aber man ist natürlich schon stolz, was ein weitläufig Verwandter mittlerweile im Profi-Fußball erreicht hat“, ergänzt Granit, der mit 24 Jahren der jüngste der drei Xhaka-Brüder ist und für B-Ligist Türkiyemspor Neheim-Hüsten spielt.

Freundschaftsanfragen bei Facebook

Die drei Fußballer aus Neheim, die alle Anhänger des FC Bayern München sind und fest an den Gewinn der 29. Deutschen Meisterschaft am kommenden Wochenende glauben, werden natürlich immer wieder mit dem Profi von Arsenal London in Verbindung gebracht. „Selbst bei einer Fahrzeugkontrolle durch die Polizei wurde ich schon gefragt, ob das Verwandtschaft von mir ist“, erinnert sich Riad Xhaka und fügt hinzu: „Außerdem bekomme ich bei Facebook immer wieder Freundschaftsanfragen aus der sehr großen ­Xhaka-Familie.“

Während die Fußball-Karriere von Granit Xhaka in der Schweiz beim FC Basel begann, haben die weitläufig verwandten Kicker aus der Leuchtenstadt allesamt erst einmal das Trikot des FC Neheim-Erlenbruch getragen und auf der staubigen Asche des Ruhr-Möhne-Sportplatzes gekickt.

Dardan Xhaka spielt noch heute dort und ist mittlerweile Kapitän der Mannschaft. Am kommenden Sonntag, 19. Mai, will er nun mit der Truppe, die Spitzenreiter der B-Liga Arnsberg ist, nach 22 Jahren die Rückkehr in das Kreisliga-Oberhaus schaffen. „So hat jeder noch seine Ziele. Der eine will mit Arsenal die Europa-League gewinnen und ich mit Erlenbruch die Meisterschaft“, sagt Dardan Xhaka schmunzelnd.

Nachwuchs ist unterwegs

Von der Meisterschaft kann Dardans Bruder Granit mit seinem Verein Türkiyemspor Neheim-Hüsten als Tabellenviertletzter der B-Liga nur träumen. „Es kommen aber auch wieder bessere Zeiten“, sagt Granit. „Erst einmal müssen wir jetzt die Klasse halten, und dafür werden wir alles geben.“

Bereits in der Sommerpause ist Riad Xhaka. Der Außenverteidiger des Westfalenligisten SC Neheim laboriert zurzeit an einer Schulterverletzung. „Irgendein Band ist da oben gerissen, aber ich bin mittlerweile schon wieder im Lauftraining“, berichtet Riad.

Während sich Granit Xhaka als Profi mittlerweile seit acht Jahren ganz auf den Fußball konzentrieren kann, sieht das bei den drei Xhakas aus Neheim ein wenig anders aus. Im Vordergrund steht das Studium. Dardan und Riad studieren in Bochum beziehungsweise Dortmund Wirtschaftswissenschaften und Granit Lehramt in Paderborn. „Wir spielen gerne Fußball, aber für uns ist das nur ein Hobby“, erklärt Dardan Xhaka, der in den nächsten Tagen bereits zum zweiten Mal Vater werden könnte. Seine Frau Leonora erwartet nach der Geburt von Sohnemann Arian erneut Nachwuchs. Somit wird es schon bald den nächsten Xhaka geben. „Ob er dann Hobby- oder Profi-Fußballer wird, werden wir später sehen“, sagt Dardan Xhaka. „Viel wichtiger ist erst einmal, dass Mutter und Kind alles gesund überstehen.“