Meschede. Der SSV Meschede stand im Vorlauf der Mitgliederversammlung plötzlich ohne neuen Chef da. Warum Martin Kettler übernimmt und was er vor hat.

Der überraschende Rücktritt des Vorsitzenden und der innovative Ansatz einer Umfrage innerhalb des Vereins: Die Mitgliederversammlung des SSV Meschede hatte es durchaus in sich.

Nur 30 Mitglieder waren im Vereinsheim am Dünnefeld erschienen. Das sind lediglich 1,75 Prozent der derzeit insgesamt 1718 Mitglieder des SSV Meschede. „Wir müssen uns einfach weiterhin darum bemühen, diese Veranstaltung noch attraktiver für unsere Mitglieder zu machen“, sagte Martin Kettler.

Neuer Chef hat zunächst Bedenken

Der „Mister Volleyball“ des SSV wurde auf der Mitgliederversammlung zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt. Der Grund: Der bisherige Klubchef, Thomas Alberts, gab aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt. Ihm wurde für sein Engagement unter anderem mit einem Geschenk gedankt. Den frei gewordenen Platz im Vorstand nimmt künftig Mauro Viegas ein, neuer Vorsitzender ist Martin Kettler. Silke Pöttgen ersetzt SSV-Urgestein Manfred Breider, der nun Ehrenmitglied ist.

„Ich rühre beim SSV schon in vielen Pötten und hatte vor allem aufgrund der zeitlichen Belastung zunächst Bedenken, das neue Amt zu übernehmen. Ich bekomme aber Unterstützung und nach einem Jahr werden wir weitersehen“, sagte Martin Kettler. Mit aktuell 1718 Mitgliedern sei der Mitgliederschwund mittlerweile gestoppt worden, betonte Kettler. Dem Verein sei es wichtig, „dass wir eine große Anzahl an Angeboten und vor allem Qualität bieten“. Benötigt würden jedoch weitere Übungsleiter und Zeiten in den Sporthallen der Kreisstadt.

Wie berichtet, hatte sich der SSV Meschede zuletzt innovativ gezeigt und eine Befragung seiner Mitglieder durchgeführt. Die SSV-Familie konnte sich in diesem Zuge zu verschiedenen Themen äußern, zum Beispiel vermeintliche Schwachstellen in der Vereinsarbeit nennen und Lösungsvorschläge sowie neue Ideen äußern. Etwa 300 Mitglieder machten mit. Vor allem die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beim SSV sei vielen von ihnen wichtig, sagte Kettler: „Es gab viele interessante Anregungen. Wir werden die Befragung nun in einem Arbeitskreis gründlich und bis Mitte dieses Jahres auswerten.“

Planung verschiedener Projekte

Über elf Abteilungen verfügt der SSV Meschede und bietet neben dem Fußball Badminton, Basketball, Handball, Herzsport, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, Turnen und Volleyball an. „Wir bieten eine bunte und vielseitige Mischung für jedes Alter“, sagt Martin Kettler. Es sei dem Verein wichtig, nicht nur den Leistungssport in den Fokus zu nehmen, sondern darüber hinaus ein breitgefächertes Angebot im Breitensport zu ermöglichen. Martin Kettler: „Mehr als das vorhandene Sportangebot ist mit den vorhandenen Ressourcen Manpower, Geld und Sportstätten kaum zu leisten. Erst wenn sich zusätzliche Möglichkeiten ergeben, kann das Sportangebot verbessert und ausgebaut werden. Konsolidierung heiß daher das Gebot der Stunde.“

Angehen will der SSV kurz- und mittelfristig Projekte wie die Pflege und Verbesserung der Infrastruktur am Dünnefeld. In Planung ist in diesem Zusammenhang die Erneuerung der Flutlichtanlage, die Sanierung der Sanitärräume und der Bau eines Kleinspielfeldes. Der Verein zeigte sich nach Meinung des Vorstandes im vergangen Jahr in der Öffentlichkeit präsent und vernetzt sich weiter zunehmend durch Kooperationen mit Kindergärten, Schulen, dem Behindertensport und befreundeten Vereinen.

Im Zuge der Ehrungen belohnte der SSV 1190 Jahre Vereinszugehörigkeit mit Urkunden und Präsenten. Margarete Rennefeld und Ulrike Mann stachen aus der Reihe der Geehrten mit je fünf Jahrzehnten Mitgliedschaft heraus.