Arnsberg. Lauro Klöckener (15) vom MSK Neheim-Hüsten ist eines der größten Minigolftalente in Deutschland. Wie ihm Teamkollegin Annika Dellmann (23) hilft.

Auf den ersten Blick sind sie zwei ungewöhnliche Freunde. Youngster Lauro Klöckener (15) und Annika Dellmann (23) trennen acht Lebensjahre – in diesem Alter fast eine Generation. Gleichwohl unterstützen sich die zwei national und international erfolgreichen Top-Minigolfer des MSK Neheim-Hüsten, wo sie nur können.

Lauro Klöckener und Annika Dellmann kennen sich bereits seit ihrer Kindheit. „Dadurch, dass unsere Eltern sich im Vorstand des Vereines engagieren, waren wir häufig gemeinsam auf dem Minigolfplatz unterwegs“, erzählt Annika Dellmann. Bedingt durch den Altersunterschied von acht Lebensjahren habe sich zunächst jedoch keine Freundschaft entwickelt. Als Annika Dellmann als Jugendliche indes schon länger als Minigolferin aktiv gewesen war, entdeckte auch Lauro Klöckener den Sport für sich. Er hatte Talent, und das fiel auf.

So tickt Lauro Klöckener

Dellmann nahm sich fortan vor, den jungen Teamkollegin gemeinsam mit weiteren Mitstreitern wie Jörg Krane, Jugendtrainer beim MSK Neheim-Hüsten, zu fördern. „Lauro war schon immer sehr fleißig und motiviert, das beste Ergebnis zu erzielen. So habe ich als Ältere auch versucht, bei den Jugendtrainings so viel wie möglich an ihn weiterzugeben und ihm auch Tipps beim Start in den Sport zu geben. Es war schnell klar, dass Lauro ein großes Talent hat“, sagt Dellmann.

Annika Dellmanns Lebensgefährte, Philipp Lewin, spielt in der ersten Herrenmannschaft des MSK Neheim-Hüsten. Das Team startet in einer Fünferstaffel in der 2. Bundesliga Nord am Sonntag, 31. März, in Herne in die neue Saison. Lewin: „Wir wollen unter den besten drei Mannschaften landen.“

Einer seiner Mannschaftskollegen ist Lauro Klöckener. Kurios: Lewin ist nicht nur Klöckeners Mitspieler beim MSK, sondern ebenso deutscher Jugend-Bundestrainer und damit eine der zentralen Förderer von Spielern wie Klöckener. „Daraus ergibt sich aber kein Gewissenskonflikt“, betont Lewin, „Lauro überzeugt immer durch seine Leistungen.“

Erfahrungen in Lettland

Lewin hat ohnehin eine hohe Meinung vom 15-Jährigen: „Lauro ist eines der größten Talente, die wir aktuell im deutschen Minigolf haben. Seine Entwicklung war in den vergangenen Jahren sehr gut, das konnte man in der Form nicht erwarten. Er wird bei der Jugend-Europameisterschaft im August mit zu den Favoriten zählen.“ Der Neheimer habe „großen Ehrgeiz entwickelt“, sei dazu zuverlässig und wissbegierig. Keine schlechte Kombination, um bei der Jugend-EM vom 7. bis 10. August im Olympic Centre der an der Ostsee gelegenen lettischen Hafenstadt Liepaja zu überzeugen. Von ebenda sind Lewin und Klöckener nun zurückgekehrt.

Im Zuge eines Vorbereitungsturniers, den Liepaja Open, hatten Lauro Klöckener, der 17-jährige Silvio Krauss vom 1. MGC Mainz und Bundestrainer Philipp Lewin fünf Tage in der westlettischen Stadt verbracht. Vor allem sei es darum gegangen, die dortige Miniaturgolfanlage ausgiebig zu inspizieren, sagt Philipp Lewin.

Ferner nahmen seine beiden Schützlinge aber auch an den Wettkämpfen teil. In der Altersklasse U15 sicherte sich Lauro Klöckener prompt Rang eins. Und auch sein Trainer „musste“ spielen: Als Team Germany landeten Lewin, Klöckener und Krauss auf Platz fünf von 16 gestarteten Mannschaften. „Die beiden Jungs hatten mich dazu überredet, mitzuspielen. Das hat Spaß gemacht, mit den Ergebnissen können wir zufrieden sein. Wir waren von morgens bis abends auf der Anlage und haben sie dabei gut kennengelernt“, sagt Lewin.

Annika Dellmann ändert ihre Prämissen

Alle drei Sportler des MSK, Philipp Lewin, Lauro Klöckener und Annika Dellmann, haben bereits internationale Erfolge wie etwa WM-Titel mit der Mannschaft vorzuweisen. Annika Dellmann hat sich nun jedoch vom aktiven Einsatz für die Nationalmannschaft zurückgezogen. „Ich spiele immer noch gerne in der 2. Bundesliga für die erste Mannschaft des MSK, aber ansonsten unterstütze ich lieber Philipp bei der Betreuung der Jugendlichen, um Talente wie Lauro zu fördern“, sagt Annika Dellmann.

Die Freundschaft mit dem 15-Jährigen sei ihr wichtig, betont die 23-Jährige. Sie glaubt, dass ihr Teamkollege „ein ganz Großer in unserem Sport werden kann“.