Meschede. . Alexandra Föster vom Ruderclub Meschede nimmt jetzt an der Indoor-WM in den USA teil.

Nach der WM ist vor der WM. Für Alexandra Föster vom Ruderclub Meschede geht es nach den Titelkämpfen im vergangenen August im tschechischen Racice, wo sie die Silber-Medaille mit dem deutschen Doppelvierer gewann, nun an diesem Donnerstag über den „Großen Teich“ in die USA zur Indoor-WM. In Long Beach, einem Vorort von Los Angeles, finden die „World Rowing Indoor Championships“, die Weltmeisterschaften auf dem Ergometer, statt.

Die 17-jährige Alexandra Föster geht in der Altersklasse der A-Juniorinnen an den Start und hat sich vor zwei Wochen mit dem Titelgewinn bei der Deutschen Meisterschaft in Essen-Kettwig für die WM qualifiziert.

Der Trainer ist nicht vor Ort

Insgesamt 2000 Meter muss sie am Sonntag, 24. Februar, auf dem Ergometer im Glaspalast der Walter-Pyramide der Long Beach State University zurücklegen. In ihrer Altersklasse wird sie auf rund 50 Konkurrentinnen treffen. „Es gibt keinen Vor-, Zwischen und Endlauf. Es zählt die schnellste Zeit“, berichtet Trainer Sebastian Kleinsorgen. „Ich erwarte von ihr eine Zeit um 6:55 Minuten und traue ihr eine Medaille zu.“ Die Bestzeit von Alexandra Föster liegt bei 6:52,8 Minuten. Davon ist sie zurzeit noch ein wenig entfernt. Den A-Juniorinnen-Titel bei der Deutschen Meisterschaft sicherte sie sich mit 6:58,0 Minuten. „Alexandra wird sich steigern, davon bin ich überzeugt“, teilt Kleinsorgen mit, der seit sechs Jahren der Coach von Alexandra Föster ist. Der 30-Jährige wird allerdings bei der Weltmeisterschaft in den USA nicht vor Ort sein. „Wir erwarten Nachwuchs und das kann jetzt jederzeit passieren. Somit musste ich die Reise leider absagen“, sagt Kleinsorgen. „Aber Alexandra wird das Kind auch ohne mich schon schaukeln.“

Neun Stunden Zeitunterschied

Die Tour zur Weltmeisterschaft in die USA beginnt für Alexandra Föster am Donnerstag, 21. Februar, um 6 Uhr mit dem Flug von Düsseldorf nach Paris. In der französischen Hauptstadt trifft sich der gesamte Tross des deutschen Ruderverbandes. Anschließend geht es um 10 Uhr weiter nach Los Angeles. Mehr als 11 Stunden wird der Flug dauern. „Die Zeitverschiebung von neun Stunden wird dabei wohl meine größte Hürde werden“, sagt Alexandra Föster, die sich gerade von einer Erkältung erholt hat. „Ich fühle mich inzwischen aber schon wieder besser und bin bereit, um eine Medaille zu kämpfen“, ergänzt die 17-Jährige Gymnasiastin, die auch noch im Rennen bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres 2018 im HSK ist.

In Los Angeles wird dann jeweils morgens von 8 bis 10 Uhr im Hotel trainiert. Außerdem steht am Freitag eine Stadtrundfahrt auf dem Programm, unter anderem nach Chinatown, Little Tokyo, Beverly Hills und Hollywood.

Feierlich eröffnet werden die Titelkämpfe am Samstag, bevor am Sonntag die Wettkämpfe gegen die Uhr und um die Medaillen beginnen. „Am Sonntagabend werden wir nicht den Tatort in der ARD, sondern im Livestream die Übertragung von der WM verfolgen“, sagt Coach Kleinsorgen. „Ich hoffe, ich kann ihr anschließend telefonisch zu einer Medaille gratulieren.“ Wieder deutschen Boden unter den Füßen wird Alexandra Föster am Dienstag, 26. Februar, haben. Gegen 13.40 Uhr soll ihr Flieger in Düsseldorf landen.

Nach der Indoor-WM ist dann vor der EM Mitte Mai auf dem Baldeneysee in Essen sowie der WM Mitte August in Tokio. Alexandra Föster will sich jeweils im Einer, ihrer Spezialdisziplin, für die beiden Großereignisse qualifizieren. „Alexandra hat eine große Zukunft vor sich“, lobt Trainer Kleinsorgen. „Unser ganz großes Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Jahr 2024 in Paris. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.“