Müschede. Er trainierte den SV Hüsten 09, nun ist Torsten Garbe aus Müschede bei Fußball-Oberligist Westfalia Rhynern als Trainer aktiv. Was er erlebt.

Seit 445 Tagen ist A-Lizenz-Inhaber Torsten Garbe aus Arnsberg-Müschede jetzt Chef-Trainer des SV Westfalia Rhynern. In dieser Zeit stand er 35 Mal bei Punktspielen an der Linie. Auf Einsatz Nummer 36 wird der 40-Jährige noch eine Woche warten müssen, denn das Stadtderby in der Fußball-Oberliga am Sonntag, 10. Februar, gegen die Hammer Spielvereinigung ist wegen Unbespielbarkeit des Platzes am Papenloh abgesagt worden. Unsere Zeitung hat Rhynerns Verlängerung der Winterpause genutzt und mit Torsten Garbe unter anderem über Vorbilder, Zugänge aus dem Sauerland und eine mögliche Rückkehr in den HSK gesprochen.

Herr Garbe, Sie sind jetzt seit Mitte Oktober 2017 Trainer des SV Westfalia Rhynern. Wie lautet nach 15 Monaten ein allgemeines Fazit?
Torsten Garbe: Es war bislang eine intensive und absolut spannende Zeit. Ich habe viele neue Erfahrungen gesammelt, die mich als Trainer weitergebracht haben.

Wie groß war der Sprung von der Landes- in die Regionalliga und um wie viel größer ist der Aufwand für Ihre Arbeit?
Der Sprung von der Landesliga in die Regionalliga war schon enorm. Aufgrund der vielen Spielausfälle im Winter 2017 mussten wir 18 Spiele in neun Wochen absolvieren und unter der Woche zum Beispiel in Uerdingen antreten. Das ist natürlich vom Zeitaufwand deutlich intensiver. Dazu kommen mehr Trainingseinheiten sowie die ausführliche Spielvor- und Nachbereitung.

Inwieweit hilft Ihre Ausbildung als Lehrer bei Ihrem Job als Fußball-Trainer?
Ich glaube, dass der Lehrerberuf eine sehr gute Voraussetzung für den Trainerjob ist. Diese Vorteile zeigen sich aus meiner Sicht sowohl im Umgang mit der Mannschaft, als auch in der Vermittlung von Inhalten während des Trainings.

Haben Sie eigentlich im Profibereich ein Vorbild als Trainer?
Nein, ich habe kein einzelnes Trainervorbild. Vielmehr beobachte ich ab und an einige Profitrainingseinheiten und nehme Impulse auf.

Nach dem Abstieg aus der Regionalliga rangiert Westfalia Rhynern aktuell auf Tabellenplatz vier in der Oberliga Westfalen. Spitzenreiter FC Schalke 04 II dürfte bei 14 Punkten Vorsprung auf Platz drei durch sein. Der Rückstand auf den zweiten Platz, der ebenfalls noch zur Rückkehr in die Regionalliga berechtigt, beträgt aber nur fünf Zähler. Geht da noch was in Sachen Aufstieg?
Warum nicht?! Wir haben eine erstaunlich gute Hinrunde gespielt, in der wir lange auf Platz zwei standen, ehe wir direkt vor der Winterpause gegen Schalke II und Haltern verloren haben und auf Platz vier zurückfielen sind. Schalke wird als Erster aufsteigen, aber um den zweiten Platz werden sich vier Mannschaften streiten und da wollen wir möglichst lange dabei sein. Zu Beginn Ihrer Amtszeit haben Sie bei Westfalia Rhynern einen Vertrag bis Ende der Saison 2018/19 unterschrieben. Gab es schon Gespräche über eine Vertragsverlängerung?
Bisher haben noch keine Gespräche diesbezüglich stattgefunden.

Sie wohnen mit Ihrer Familie in Müschede. Wie stark ist noch die Verbindung zum Fußball-Sauerland und schaut man sich auch im HSK nach Verstärkungen um?
Ich verfolge natürlich das Geschehen im Sauerland. Wir haben vor Saisonbeginn Akhim Seber vom SC Neheim verpflichtet und es ist denkbar, dass weitere Spieler dazukommen können.

Könnten Sie sich nach Ihrer Zeit bei Westfalia Rhynern eine Rückkehr als Trainer in den HSK vorstellen oder geht der Blick inzwischen nur noch in Richtung Ober- und Regionalliga?
Im Fußball ist alles möglich. Aktuell gefällt es mir sehr gut bei Westfalia Rhynern und der Blick geht eher Richtung Ober- oder Regionalliga.