Meschede. . Nach einem Nachbarschaftsfest verliebte sich Alexandra Föster in das Rudern. Jetzt träumt die 16-Jährige aus Meschede von einer WM-Medaille.
Ein Wochenende auf dem Rücken ihres heutigen Trainers getragen zu werden, war die Bedingung, einmal bei ihm am Ruderclub Meschede vorbeizuschauen. Damals war Alexandra Föster 11 Jahre alt. Sie löste nach dem Nachbarschaftsfest direkt ihr Versprechen ein und verliebte sich dabei in den Rudersport. Jetzt ist sie 16 Jahre jung und jüngstes Mitglied der deutschen Nationalmannschaft des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV). Der RC Meschede, der am Hennesee beheimatet ist, ist mächtig stolz auf seine überzeugende Nachwuchsarbeit.
Aufgrund der gezeigten Leistungen, nicht zuletzt durch den Doppelsieg bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Fühlinger See in Köln, erfolgte die direkte Nominierung für die Junioren-Weltmeisterschaft, die zwischen dem 8. und 12. August im tschechischen Racice ausgetragen wird. Alexandra Föster wird dort im Doppelvierer starten.
Tests auf dem Wasser und an Land
Bereits am 7. Juli ging es für die junge Meschederin in ein 30-tägiges Trainingslager nach Berlin-Grünau. In Begleitung ihres Heimattrainers, Sebastian Kleinsorgen, wurden zu Beginn Tests an Land und zu Wasser durchgeführt, um sowohl die Positionen im Boot, aber auch die Ersatzfrau zu benennen. Dazu wurden unter anderem Messinstrumente durch das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in die Boote eingebaut, um die individuellen Bewegungen mit den Leistungen vergleichen zu können.
„Ebenso gehörten Untersuchungen auf die Sporttauglichkeit zum Programm“, erläuterte Sebastian Kleinsorgen. Der auch geforderte 2000-Meter-Ergometertest wurde mit neuer persönlicher Bestzeit von 6:52,9
Föster, Bachmann, Steinle und Thiele im Doppelvierer
Die Juniorenweltmeisterschaften im Rudern finden vom 8. bis zum 12. August im tschechischen Racice statt.
Alexandra Föster vom RC Meschede wird gemeinsam mit Annabelle Bachmann, Annika Steinle und Klara Thiele die deutschen Farben im Doppelvierer vertreten.
Alle Zeitpläne und Zwischenstände sowie eine Liveübertragung wird es während der WM im Internet geben unter:
www.worldrowing.com
Minuten bewältigt. Damit ist Alexandra Föster die schnellste Zeit aller aktuell deutschen Junioren-WM-Teilnehmerinnen gefahren und gleichzeitig nur noch sechs Sekunden vom Weltrekord entfernt. „Neben einem Erfolg während der WM wäre ein neuer Weltrekord natürlich ein großer Wunsch“, blickt nicht nur Sebastian Kleinsorgen erwartungsvoll auf die bevorstehenden Titelkämpfe.
Nach Beendigung der Mannschaftsbildung erfolgte die Auswertung der Tests und Alexandra Föster darf sich als erstes Mannschaftsmitglied verstehen. Sie sitzt auf der „Schlagposition“. „Sie gibt damit nicht nur den Rhythmus vor, sondern sorgt auch noch zusätzlich durch ein am Fuß befestigtes Steuer die Fahrtrichtung des Bootes vor“, erläuterte Ruder-Experte Sebastian Kleinsorgen.
Zurzeit trainieren die jungen Sportler drei- bis viermal am Tag sowohl auf dem Wasser als auch an Land. Ende der Woche werden die Vorbereitungen in Berlin abgeschlossen und die Taschen für Racice gepackt. In Tschechien wird Alexandra Föster auf ihren Heimtrainer, Sebastian Kleinsorgen, und ein Teil des restlichen Teams aus Meschede treffen.
Aktive aus 25 Ländern am Start
Sie sei, so die Top-Ruderin vor einigen Wochen beim Training am Hennesee, im Vorfeld der Weltmeisterschaft nervös, verspüre aber keine Angst. „Dass eine B-Juniorin an der U19-WM teilnimmt, hat es zuletzt vor 20 Jahren gegeben“, führte Sebastian Kleinsorgen aus und weiter: „Es ist eine wunderbare Bestätigung, dass ein Dorfverein, wie wir es sind, auch solche grandiosen Leistungen erbringen kann.“
Aktive aus 25 Ländern werden in Tschechien an den Start gehen. Die Aussichten sind vielversprechend, dass Alexandra Föster als Weltmeisterin in das Sauerland zurückkehren könnte.