Holzwickede. . Max Kanter vom Team „Sunweb“ hat sich die Deutsche U23-Meisterschaft gesichert. Aaron Grosser vom „Team Sauerland NRW“ hatte das Nachsehen.

Max Kanter vom deutsch-niederländischen Radsport-Team Sunweb hat sich die Deutsche U23-Meisterschaft gesichert. Damit gelang ihm die Titelverteidigung. Aaron Grosser vom „Team Sauerland NRW“ ist der drittbeste deutsche Fahrer.

Lukas Rüegg (Schweiz) und Pit Leyder (Luxemburg) heißen die weiteren nationalen Titelträger. Bei der Drei-Länder-Meisterschaft (Deutschland, Luxemburg, Schweiz) in Holzwickede (Kreis Unna) gingen insgesamt 165 Jungprofis an den Start. Rund 4000 Besucher verfolgten das Geschehen an der Rennstrecke. Ausrichter war der RSV Unna.

Sauerland-Ass riskiert viel

„Ich habe es riskiert, die letzten 50 Meter von vorne zu fahren. Aber da hat am Ende ein wenig nach der Führungsarbeit die Kraft gefehlt“, sagte Aaron Grosser nach der Zielankunft vor dem Haus Opherdicke in Holzwickede. Das „Team Sauerland NRW“ habe, so der Kapitän weiter, die beste Mannschaft bei den Titelkämpfen gestellt. Der als Favorit ins Rennen gegangene Sprinter aus dem Sauerland, der viele Jahre für den RSV Unna gefahren ist, hatte mehr erwartet. „Den Rückstand von teilweise mehr als drei Minuten haben wir in den letzten zwei Runden aufgeholt“, fasste Grossers Teamkollege Luca Felix Happke die Entscheidung zusammen. Im Gesamtklassement des Rennens belegte Aaron Grosser den fünften Platz.

Richard Banusch vom Team LKT Brandenburg setzte gleich zu Beginn mit einer Solofahrt ein Ausrufezeichen. Bereits nach 50 Kilometern betrug sein Vorsprung 2:55 Minuten. Das geschlossene Fahrerfeld setzte zunächst nicht entscheidend nach. Doch rund 90 Kilometer vor dem Ziel organisierten die Mannschaften „Heizomat-Radnet“ und das „Team Sauerland NRW“ die Nachführarbeit. In der Folge stieg das Tempo auf deutlich über 50 Km/h und das Fahrerfeld teilte sich in der schnellen Abfahrt ins Ruhrtal, der Vorsprung des Spitzenreiters reduzierte sich. Während die Verfolger mit Mühe den Zusammenschluss im Feld herstellen konnten, schmolz der Vorsprung des Spitzenreiters. Mit Tobias Nolde (Heizomat-Radnet) und dem Schweizer Stefan Bissegger schlossen zwei weitere Fahrer zur Rennhälfte auf und harmonierten als Trio an der Spitze. Dahinter versuchte es mit Josch Mechsner (SC Berlin) zwischenzeitlich ein weiterer Fahrer. Sechs Runden vor dem Ziel war das Stundenmittel extrem hoch. Richard Banusch rieb sich von Beginn an auf, konnte etwa 50 Kilometer vor dem Ziel das Tempo in der Spitze nicht mehr mitgehen.

Nachführarbeit angekurbelt

Im Hauptfeld sorgte insbesondere das „Team Sauerland NRW“ für die Nachführarbeit. Drei Runden vor dem Ziel lagen der Schweizer Bisegger und der Heizomat-Radnet-Fahrer Nolde mit einem Vorsprung von 1:30 Minuten an der Spitze, als der Schweizer einen Vorderraddefekt erlitt. Sein Materialwagen war schnell zur Stelle. Die beiden Spitzenreiter setzten ihre Flucht mit einem Vorsprung von 1:10 Minuten fort, als es in die beiden Schlussrunden ging.

Das Team Lotto-Kernhaus übernahm mit Dorian Lübbers eingangs der letzten Runde die Verantwortung, als vorne Tobias Nolde das Tempo seines Fluchtgefährten Stefan Bissegger nicht mehr mitgehen konnte. So erfolgte auf den letzten fünf Kilometern der Zusammenschluss.

Auf der Zielgerade kam es dann zum Sprint-Royal zwischen dem „Team Sauerland NRW“ mit Kapitän Aaron Grosser, dem Team „Lotto-Kernhaus“, Führender der Radsport-Bundesliga, und dem „Team Herrmann“, die Anfahrer von Max Kanter (Team Sunweb). Max Kanter hatte schließlich im Massensprint das bessere Ende für sich.