Willingen. .

Die Infrastrukturmaßnahmen an der Mühlenkopfschanze, der neue Kampfrichterturm und eine fest installierte Flutlichtanlage kosten viel Geld. Gut, dass die Aktion „Bausteine für die Schanze“ auch während der Weltcup-Tage brummte und weiter fortgesetzt wird, nachdem das Echo bisher alle Erwartungen übertroffen hat.

DSV-Präsident Alfons Hörmann betonte, dass Willingen weiter im Weltcup-Kalender bleiben müsse. Als Termin für den Auftakt der 5. FIS-Team-Tour steht bereits der 8. bis. 10. Februar 2013 im Raum. Auch FIS-Renndirektor Walter Hofer äußerte sich jetzt in einem Interview über Willingen und die FIS-Team-Tour.

Frage: Wie fällt Ihr Fazit zur FIS-Team-Tor 2012 in Willingen, Klingenthal und Oberstdorf aus?

Hofer: Sie war, um ehrlich zu sein, für alle Beteiligten die Anstrengendste. Bedingt durch die äußeren Bedingungen und die damit erzwungenen Verschiebungen in Klingenthal und die schwierigen Verhältnisse am Sonntag in Oberstdorf. Jedoch war sie gekennzeichnet durch ein erhöhtes öffentliches Interesse, sowohl vor Ort als auch vor dem TV-Schirm. Insgesamt darf man daher zusammenfassend sagen, dass die Tour einen weiteren Popularitätsschub erhalten hat.

Frage: Mittlerweile wurde die FIS-Team-Tour bereits zum vierten Mal mit den deutschen Veranstaltern, dem Ski-Club Willingen, dem VSC Klingenthal und dem Skiclub Oberstdorf, ausgetragen. Wie hat sich die Tour seit der Premiere 2009 weiter entwickelt?

Hofer: Aus rein sportlicher Sicht hat sich der Modus unverändert als unglaublich spannend herausgestellt. Nicht zuletzt durch das ausgeglichene Feld war es bis zum letzten Wertungsdurchgang spannend, obwohl drei Wertungsdurchgänge nicht realisiert werden konnten. Weiter ist es den Veranstaltern zu verdanken, dass es keinerlei logistische oder organisatorische Probleme gab. Willingen ist auf dem besten Weg, sich aus eigener Kraft langfristig im Weltcup zu etablieren.

Frage: Trotz sportlicher Probleme zum Start auf der Willinger Mühlenkopfschanze haben sich die favorisierten Österreicher bereits zum dritten Mal in der Gesamtwertung behauptet. Mit mehreren Weltklasse-Athleten in der Mannschaft steht Österreich am Ende des Tages (fast) immer ganz oben auf dem Siegerpodest. Ist diese Dominanz des ÖSV in Ihren Augen ein Problem für die Spannung bei der FIS-Team-Tour?

Hofer: Überhaupt nicht. Die Dramaturgie schreiben die Athleten, und hier haben weder Wunschvorstellungen noch Präferenzen einen Platz. Der Modus ist transparent und nachvollziehbar. Außerdem hat sich die angesprochene Dominanz bis vor dem letzten Wettkampftag nicht eindeutig herausgestellt. Vier verschiedene Tagessieger unterstreichen diese Ausgeglichenheit.

Frage: 2013 wird die FIS-Team-Tour bereits zum fünften Mal ausgetragen – ein kleines Jubiläum. Inwiefern hat sich der Bekanntheitsgrad der FIS-Team-Tour erhöht? Wie nehmen das Fernsehen, die Medienvertreter und die Fans die Kombination aus Skispringen und Skifliegen mit fünf Weltcup-Konkurrenzen in nur neun Tagen an?

Hofer: Hier benötigen wir noch die Mediadaten. Aber auch ohne diese im Detail vorliegen zu haben, wage ich eine sehr positive Prognose.

Frage: Können Sie einen Ausblick auf die Zukunft der FIS-Team-Tour wagen? Nach 2013 gibt es 2014 wegen der Olympischen Winterspiele in Sotschi eine Pause. Wie könnte es ab 2015 mit der Tour weiter gehen? Besteht die Möglichkeit, dass auch ein Veranstalter außerhalb Deutschlands mit ins Team-Tour-Boot kommt?

Hofer: Dies bedarf einer eingehenden Analyse, und wir benötigen die Anträge der nationalen Skiverbände. Das Sprungkomitee wird dann in seiner langfristigen Planung die Eckdaten festlegen.