Winterberg. Darum glaubt Felix Seibel, Skeletoni des BRC Hallenberg, an seine Chance, das Ticket für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking zu lösen.

Felix Seibel ist auf dem Sprung: Der Skeletoni des BRC Hallenberg glaubt an seine Chance, das Ticket für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking zu lösen. „Die Tür ist nicht verschlossen“, erklärt der 23-Jährige, der dem Perspektivkader des Bob- und Schlittenverbandes Deutschland angehört, und amtierender Sieger des Intercontinental-Cups (ICC) ist.

Den Großteil der Vorbereitung auf die kommende Olympiasaison bestreiten Sie in Münster, Ihrem Studienort. Wie ist der Stand der Vorbereitungen?

Felix Seibel: In den vergangenen Wochen ging es vor allem um Kraft und Starttechnik. Das setzen wir jetzt in Schnelligkeit um. Wir arbeiten in Münster sehr hart und konzentriert.

Bevor wir das Thema Schnelligkeit auch und besonders im Hinblick auf eine mögliche Olympiaqualifikation vertiefen, lassen Sie uns einen Blick auf die letzte Saison werfen. Wie lautet Ihr Fazit?

Zu Beginn der Saison habe ich nicht das abgerufen, was ich mir vorgestellt hatte. Von der Selektion bis zu den internationalen Rennen habe ich mich aber gesteigert und bin in Schwung gekommen. Der dritte Platz beim ersten ICC in Altenberg Mitte Januar war der Auslöser für weitere Erfolge. Die vier weiteren Rennen, am Königssee und Igls, habe ich gewonnen. Am Königssee habe ich mit jeweils 49,90 Sekunden zweimal den Bahnrekord. Ich habe den ICC mit vier Siegen und einem dritten Platz gewonnen. Hinzu kam der erste Weltcup-Start in Igls, der besonders von der Erfahrung wichtig war.

Kommen wir zur neuen Saison: Sie gehören dem Perspektivkader an und sind auf dem Papier die Nummer fünf hinter Christopher Grotheer, Felix Keisinger, Axel Jungk sowie Alexander Gassner, die im Olympiakader sind. Rechnen Sie sich noch Chancen für eine Olympiateilnahme aus?

Die Tür zu Olympia ist nicht verschlossen. Ich muss Startnorm laufen, um ins Gespräch zu kommen. Das heißt: Mitte August muss ich in Oberhof 4,35 Sekunden erreichen, meine Bestzeit liegt bisher bei 4,38. Erfülle ich die Norm, dann öffnet sich die Tür einen Spalt mehr. Jeder versucht, in der Vorbereitung alles rauszuhauen. Wie gesagt, wir arbeiten in Münster hart und konzentriert. Ob ich das Ziel erreiche? Wir sind jedenfalls auf einem guten Weg.

Nach 2015 könnte 2024 in Winterberg und damit in der Veltins-EisArena wieder WM im Bob und Skeleton stattfinden. Die Entscheidung fällt auf dem IBSF-Kongress im September. Als ein „Gesicht der Bahn“ sind Sie als „sportlicher Botschafter“ im Bewerber-Video vertreten.

Eine Heim-WM wäre großartig. 2015 bei der letzten WM in Winterberg war ich als junger Vorläufer im Einsatz und konnte die sensationelle Atmosphäre buchstäblich schnuppern. Diese WM war sportlich und atmosphärisch großartig. Winterberg und das Sauerland können WM. Für mich wäre ein Teilnahme 2024 ein großer Anreiz und auf der Heimbahn vor heimischem Publikum und Freunden ein großer Höhepunkt.

2022 Olympia in Peking, 2024 mögliche WM in Winterberg, 2026 Olympia in Cortina. Was halten Sie davon?

Damit könnte ich mich schon anfreunden. Das langfristige Ziel sind die Olympischen Spiele in Cortina 2026. Vor allem darauf legen wir alles an, dann die Top-Performance zu erreichen. Zunächst geht es aber darum, die Schnelligkeit zu steigern, die Startnorm zu erfüllen und den Weg schrittweise Richtung Peking einzuschlagen.red