Meschede. Meschede bewegt sich – unter diesem Motto haben Fitness-Anfänger und -Fortgeschrittene nun mit sportlicher Betätigung der Coronapandemie getrotzt.

Beim ersten Outdoor-Fitness-Event, initiiert und durchgeführt von den Fitnessexperten Lars Rathke und Yvonne Kutnar, haben sich die Teilnehmer beim Kraft- und Ausdauertraining behauptet. Diese Zeitung hat das Schwitzen unter freiem Himmel begleitet.

Fitnesseinheiten im Dünnefeldstadion

Normalerweise werden drinnen, und zwar in dem von Lars Rathke und seiner Tochter Yvonne Kutnar betriebenen Fitnessstudio „Fitness Group“, Langhanteln gestemmt und auf den Sportmatten diverse Übungseinheiten absolviert. Doch die beiden Fitnesstrainer haben Gewichte sowie weiteres Fitness-Equipment diesmal nach draußen geschleppt und im Mescheder Dünnefeldstadion aufgebaut – dort, wo sonst der Fußball dominiert. Und dort, wo Lars Rathke normalerweise mit seinen Fußballern des SSV Meschede Ligapartien in der A-Liga West bestreitet.

Auch interessant

An der Idee, ein derartiges Fitnessevent ins Leben zu rufen, haben Vater und Tochter vor allem während des monatelangen Lockdowns gesponnen. Ihr Ziel: der sportlichen Abstinenz mit einem außergewöhnlichen Freiluft-Bewegungsprogramm gezielt entgegenzuwirken.

Die zuletzt gelockerte Corona-Schutzverordnung des Landes NRW – aktuell gilt im Hochsauerlandkreis die neu geschaffene Inzidenzstufe Null – ermöglicht es ihnen, das Outdoorevent durchzuführen. Zahlreiche Teilnehmer locken Lars Rathke und Yvonne Kutnar an den zwei Veranstaltungstagen auf den Fußballplatz. Ein Dutzend Teilnehmer sind beim Debüt dabei.

In leichter, sportlicher Bekleidung stehen Jung und Alt nun da und sind gespannt, was das Duo mit ihnen vorhat. Pünktlich zum Start des Fitnessprogramms hört sogar der Regen auf. Lars Rathke schmeißt die Musik an. Aus der mobilen Lautsprecher-Box dröhnen Dancefloor-Lieder. Schon die Musik allein versetzt die Teilnehmer in leichte, rhythmische Körperbewegungen. Aber eine lockere Tanzstunde steht ihnen nicht bevor. Ganz im Gegenteil.

Im Fokus des Vorhabens stehen vielmehr anstrengende und schweißtreibende Ganzkörperübungen. „Jetzt geht es dem Corona-Speck an den Kragen. Wir wollen Euch fit machen und Euch einen Geschmack geben, wie ihr mit solchen Übungen dauerhaft eurem Körper mehr Stabilität und Ausstrahlung verleiht“, verkündet der 60-jährige Übungsleiter im motivierenden Tonfall eines engagierten Fitnesstrainers.

Niemand wird in Watte gepackt

Dann fordert Rathke lauthals die Teilnehmer dazu auf, die vor ihnen liegenden Langhanteln in die Hände zu nehmen. Nach einer kurzen „Trockenübung“, ohne Gewichte, werden die entsprechenden, kilogrammschweren Scheiben auf die Hanteln gepackt. „Nehmt lieber ein, zwei Kilo weniger. Es wird auch so anstrengend genug. Ihr werdet ins Schwitzen kommen. Und morgen werdet ihr vielleicht den einen oder anderen Muskelkater verspüren“, betont Rathke.

Er und seine Tochter wollen die Teilnehmer bewusst nicht in Watte packen. Schließlich soll das ausgetüftelte Fitnessprogramm eine klare Wirkung erzielen: Die Gruppe soll in sportliche Aktivität gebracht werden. Und darüber hinaus sollen die Teilnehmer auch ein Gefühl für das Sporttreiben in der Gemeinschaft bekommen.

Dann geht es los. Die in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden verpackten Hebeprozeduren mit den Langhanteln nehmen Fahrt auf. Zu den überwiegend weiblichen Teilnehmern haben sich derweil drei junge Männer gesellt. Es sind Fußballer aus der ersten Mannschaft des SSV Meschede. „Neun Monate habe ich nichts gemacht in Sachen Krafttraining. Ich habe mich auf dieses spezielle Training sehr gefreut“, sagt Sebastian Schulz, der beim A-Kreisligisten als Verteidiger spielt. Der 32-Jährige ist mit großem Eifer dabei, ebenso wie seine Mannschaftskameraden.

Das harte „Pumpen“ erhöht auch seinen Pulsschlag. Schweißperlen kullern dem Fußballer die Stirn hinunter. Gehörig aus der Puste sind zudem zwei rüstige Frauen, die das Event dazu nutzen wollen, um in ein Fitnesstraining zu schnuppern.

Fortsetzung geplant

Und das facettenreiche Training gefällt den beiden. Die Teilnehmer bedanken sich bei Lars Rathke und Yvonne Kutnar für die Organisation und Durchführung einer außergewöhnlichen Sporteinheit.

Die Organisatoren planen derweil eine Fortsetzung des Events – im August und September soll es mit diesen kostenlosen Sportveranstaltungen weitergehen – dann mit anderen Übungseinheiten. „Die Leute sollen hier einen Anreiz erhalten, sich permanent zu bewegen und Sport zu treiben. Und wenn wir sie künftig in unserem Fitnessstudio begrüßen und mit einem individuellen Programm begleiten könnten, würde uns das sehr freuen“, betont die 33-jährige Yvonne Kutnar.