Münster/Schmallenberg. Darum ist der Sauerländer Julian Schauerte bei Fußball-Regionalligist Preußen Münster jetzt schnell gefordert.
Er feierte einst mit Fortuna Düsseldorf den Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga, er spielte bei der KAS Eupen für ein belgisches Spitzenteam und war bei seinen Stationen, zu denen unter anderem noch der SV Sandhausen sowie sein aktueller Klub, Preußen Münster, zählen, stets ein verlässlicher Faktor und Publikumsliebling: Fußballprofi Julian Schauerte aus Schmallenberg-Grafschaft ist ein Paradebeispiel für den Typ Fußballer, den man Musterprofi nennt. Der Sauerländer erlebte nun erstmals nach einer Ewigkeit wieder ein Ligaspiel zunächst nur von der Bank aus – warum „Schaui“ schnell gefordert war, und ihn die Jokerrolle wenig stresste.
Ausgerechnet im Top-Spiel der Regionalliga West, in dem sein SC Preußen Münster als Tabellendritter auf den Tabellenzweiten Rot-Weiss Essen traf, musste der 32-Jährige zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Dabei hatte Münsters Kapitän Schauerte sowohl in der Saison 2019/2020 in der 3. Liga (37 von 38 möglichen Einsätzen, drei Tore) sowie nach dem Abstieg der Adlerträger in der Regionalliga West in der laufenden Spielzeit 2020/2021 (27 von 27 möglichen Einsätzen, drei Tore) immer auf dem Spielfeld gestanden – von einem einmaligen Fehlen in der 3. Liga aufgrund einer Gelbsperre mal abgesehen.
Rotation zur Belastungssteuerung
In 63 dieser 64 Ligaspiele stand Schauerte zudem immer in der Startelf – bis zum Samstag: Vor allem aufgrund der vielen Belastung der vergangenen Monate ließ Preußen Münsters Coach Sascha Hildmann rotieren, und Julian Schauerte fand sich plötzlich nur auf der Bank wieder.
„Klar war das etwas komisch“, gab „Schaui“ im Gespräch mit dieser Zeitung zu. Aufgrund seiner vielen Spiele sei es aber wichtig gewesen, „sich etwas zu erholen – aber das war nach 13 Minuten und meiner Einwechslung ja auch schon wieder vorbei“, ergänzte der Rechtsverteidiger und lachte.
Tatsächlich war Schauerte bereits frühzeitig für den verletzten Jules Schwadorf zurück ins Team gerutscht. Der Routinier half bei den Preußen mit, dass der Drittliga-Absteiger Rot-Weiss Essen mit 1:0 bezwang und somit den Rückstand auf die starken Essener auf vier Zähler verkürzte. „Wir haben eine sehr gute Mentalität gezeigt und alles wegverteidigt. Für uns war es wichtig, zu zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben und solche Spiele mittlerweile gewinnen können“, betonte Julian Schauerte.
Schnelle Rückkehr in die Startelf?
Zunächst sei das interne Ziel nun aber, „dass wir Platz drei festigen“, so Schauerte: „Wenn wir aber weiter an Platz zwei herankommen, dann nehmen wir das gerne mit.“
Rundum wohl fühlt sich Julian Schauerte bei Preußen Münster – und doch zieht es den Ur-Sauerländer zurück in die Heimat. Gemeinsam mit Ehefrau Svenja und Sohn Milan steckt der Familienvater mitten in den Planungen für den Hausbau in Winterberg. „Wir müssen noch auf ein, zwei Genehmigungen warten und hoffen, dass es dann bald losgehen kann“, verriet er.
Auch durch seine Fußballschule Rondo, die er mit Enrico Ledda und Andreas Galwas (beide FC Fleckenberg/Grafschaft) betreibt, ist Schauerte eng mit dem HSK verbunden. Und wenn der Grafschafter an diesem Samstag im Punktspiel beim SC Wiedenbrück wieder erste Wahl ist, ist die Welt für ihn endgültig wieder in Ordnung.