Winterberg. An diesem Freitag beginnt der Weltcup in Winterberg. Bob-Cheftrainer René Spies grübelt über einer Frage – deshalb geht es um mehr als den Sieg.

René Spies befindet sich in einer Luxussituation – aber gerade diese bereitet dem Chef-Bundestrainer der deutschen Bobfahrer schlaflose Nächte. „Wir haben einfach fünf Piloten, die auf Weltklasse-Niveau unterwegs sind“, sagt der 46-jährige Winterberger. Fünf Piloten – das ist sein Problem. Denn für die Weltcups und vor allem für die Heim-Weltmeisterschaft in Altenberg (17. Februar bis 1. März) darf der Cheftrainer nur jeweils drei im Vierer- und Zweierbob nominieren.

Weltcup: Viererbob zum Auftakt

„Das ist schwierig, weil wir nicht nur auf das Hier und Jetzt schauen, sondern perspektivisch die Olympischen Winterspiele 2022 im Blick haben müssen“, sagt der Winterberger vor seinem „Heimspiel“ im Hochsauerland. An diesem Freitag beginnt der Bob- und Skeleton-Weltcup in der Veltins-EisArena mit der Konkurrenz im Viererbob (14.30 Uhr). Am Samstag feiert bei den Frauen Pilotin Laura Nolte vom BSC Winterberg ab 10 Uhr ihre Weltcup-Premiere, ehe sich um 13.40 Uhr ein weiteres Viererbob-Rennen als Europameisterschaft anschließt. Der Sonntag gehört ab 10 Uhr den Skeleton-Sportlern.

Das traut Bundestrainer Spies Pilotin Laura Nolte zu

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    Da sich Bobpilot Nico Walther vor der Saison verletzte, ließ Spies erstmals ein zusätzliches Qualifikationsrennen ausfahren, um bei der Nominierung für die zweite Saisonhälfte inklusive WM Fairness walten zu lassen. Nur sein Star-Pilot Francesco Friedrich durfte zuschauen.

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    Walther setzte sich im Zweier sowie im Vierer durch und ergatterte den zweiten Startplatz. Um den dritten liefern sich jedoch Johannes Lochner, Richard Oelsner und Christoph Hafer einen erbitterten, sportlichen Konkurrenzkampf, weil Lochner zwar wie bei den ersten beiden Weltcuprennen in Nordamerika im Vierer überzeugte, jedoch nicht im Zweier.

    „Da in Winterberg nur zwei Viererrennen anstehen, haben wir entschieden, Johannes Lochner dafür zu nominieren. Wir möchten gerne noch ein, zwei Nächte drüber schlafen, um am Ende eine vernünftige Entscheidung über den dritten Startplatz für den Weltcup und die WM treffen zu können“, sagt Spies.

    Justin Kripps härtester Konkurrent

    Die jungen Piloten Oelsner und Hafer setzen ihre arrivierten Kollegen mächtig unter Druck. „Johannes hat sich im Vierer durchgesetzt, deshalb steht er hier nicht unter besonderer Beobachtung“, betont Spies zwar in Winterberg, wo sich seine Piloten „ganz schön strecken“ müssten, um den Kanadier Justin Kripps zu schlagen. Unter Beobachtung – steht Lochner aber schon. Weil „harte Entscheidungen“ anstehen.