Winterberg/Schönau. . Besser hätte die WM für Skeleton-Pilotin Jacqueline Lölling nicht starten können. Sie freute sich aber nicht nur über Team-Gold.
Die erste Goldmedaille baumelt bereits nach dem ersten Wochenende der Bob- und Skeleton-WM in Schönau am Königssee um Jacqueline Löllings Hals. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte die 21-jährige Athletin der RSG Hochsauerland im Gespräch mit dieser Zeitung – allerdings gehörte ihre Konzentration schnell wieder dem Einzelrennen, in welches Lölling als Führende im Gesamtweltcup am Freitag als Favoritin geht.
Gassner holt Bronze
Die aus Brachbach im Siegerland stammende Skeleton-Pilotin gewann im nicht-olympischen Teamwettbewerb zusammen mit Johannes Lochner/Christian Rasp, Mariama Jamanka/Franziska Bertels (beide Bob) sowie Skeletonfahrer Axel Jungk als Deutschland I den Titel. Dass sie pünktlich zum Saisonhöhepunkt in bester Verfassung ist, stellte Lölling dabei nicht nur mit einer persönlichen Startbestleistung unter Beweis, sie verbesserte in 51,23 Sekunden zudem den Bahnrekord. „Es hat alles gepasst“, sagte sie glücklich, „aber im Einzelwettbewerb gibt es vier Läufe, die perfekt sein müssen – und nicht nur einer.“
Mit einer Gesamtzeit von 3:21,84 Minuten verwies Deutschland I das Team Deutschland II mit 0,60 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde eine international zusammengestellte Mannschaft mit Skeletonpilot Alexander Gassner, vom BSC Winterberg, der in 50,01 Sekunden überraschend den Bahnrekord des lettischen Weltmeisters Martins Dukurs aus dem Jahr 2015 um zwei Hundertstel unterbot.
Spies zufrieden mit Drazek
Etwas weniger glücklich war indes Bob-Anschieberin Annika Drazek vom BSC Winterberg nach der WM-Entscheidung im Frauenbob. Drazek konnte ihren Titel, den sie im vergangenen Jahr gemeinsam mit Pilotin Anja Schneiderheinze geholt hatte, nicht verteidigen. Sie belegte mit ihrer neuen Pilotin Mariama Jamanka aber den guten vierten Platz. Nach vier Läufen fehlten 0,37 Sekunden zur Bronzemedaille. Die favorisierte US-Starterin Elana Meyers Taylor (USA) gewann zum zweiten Mal den WM-Titel.
„Wir müssen den Mädels Zeit geben“, sagte der aus Winterberg stammende Chef-Bundestrainer René Spies: „Die Zeit dieser Generation kommt zwischen 2018 und 2022. Natürlich werden wir trotzdem alles versuchen, um den Lucky Punch in Pyeongchang zu landen. Wenn eine von den drei Top-Starterinnen Federn lässt, wollen wir da sein.“