Düsseldorf. Der Zeugwart hatte die Klassenerhalt-Shirts versteckt, Maxi Wittek trug sie zur Party-Kurve - und ein Riemann-Trikot. Er lobte den Keeper.
Die Spieler tanzten vor den VfL-Fans in der Düsseldorfer Arena, 5400 waren bei diesem historischen Comeback dabei. Bochum bezwang nach einem 0:3 im Hinspiel Düsseldorf mit 3:0 nach Verlängerung - und 6:5 im Elfmeterschießen. Bundesliga-Klassenerhalt! Mittendrin und vorn dabei: Maxi Wittek. Der Linksverteidiger, linke Schienenspieler, Linksaußen.
„Ich glaube, ich hab‘ echt einiges erlebt. So was wie heute aber - dagegen sind Steven-Spielberg-Filme, weiß ich nicht. Das war mehr als ein Krimi“, rang Wittek nach Worten des Glücks. „Ein 4:0 wäre ja fast langweilig gewesen. Verlängerung, Elfmeterschießen, Wahnsinn.“
Andi Pahl denkt an die Shirts - Wittek schleppt sie
Wittek hatte schon mit den Fans, mit den Kollegen auf dem Rasen ordentlich abgerockt. „Ich weiß, wie man feiern kann“, sagte er mit heiserer Stimme rund 30 Minuten nach dem Ende des Finale furioso.
Wittek hatte die Klassenerhalt-Shirts in einer großen Tasche von der Bank aus zu seinen tanzenden Kollegen vor der Kurve getragen. Andi Pahl, der Zeugwart, gönnte sich gerade ein zweites oder auch schon drittes Bier, als Philipp Hofmann neben ihm meinte: „Der Andi denkt immer an alles.“
Hofmann und Wittek tragen Riemann-Trikot
Die Shirts mit der Aufschrift „Ihr und wir in Liga vier“ waren aber bis zum dramatischen Happy-End noch im Auto geparkt, verriet der Zeugwart - nichts sollte diesmal wirklich minutiös geplant sein für das schier Unmögliche, ehe das Wunder real war.
Und einige Spieler dachten im Triumph auch an den Torwart, der nicht dabei war. Philipp Hofmann, der Doppelpacker, streifte sich ein Trikot von Manuel Riemann über. Auch Maxi Wittek trug ein „Manu“-Trikot mit der Nummer eins unter dem Klassenerhalt-Shirt.
Wittek: „Manu gehört trotzdem zu uns“
„Manu gehört trotzdem zu uns, er hat die geanze Saison über gezeigt, was für ein unfassbar guter Torwart er ist“, sagte Wittek. „Egal, was da jetzt vorgefallen ist, er ist trotzdem Teil der Mannschaft.“
Riemann war von der sportlichen Führung nach dem 1:4 in Bremen nach zahlreichen Aussetzern gegenüber seinen Kollegen aus dem Kader geflogen, weil er sein Verhalten nicht im Sinne der Gemeinschaft anpassen wollte, hieß es aus Vereinskreisen. Nach Informationen dieser Redaktion trug auch das Gros des Teams diese Entscheidung mit, von einem Aufatmen in der Kabine war die Rede.
Wittek lobte nun Riemann: „Er hat uns trotzdem den Rücken gestärkt, hat uns für beide Spiele alles erdenklich Gute gewünscht. Ich fand das nach dem Spiel angemessen, dass er trotzdem dabei ist und hoffe, dass er später zur Feier dazukommt.“
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