Bochum. Bernardo fehlt dem VfL Bochum gelbgesperrt und auch ansonsten wird Trainer Heiko Butscher wohl seine Mannschaft umbauen.
Es war ein merkwürdiger Auftritt von Heiko Butscher am Sonntagmittag. Da saß er also im ersten Stock des Ruhrstadions auf der Pressekonferenz vor dem Rückspiel der Relegation und stellte sich den Fragen der Journalisten. Wohlwissend, dass es sein vorerst letztzer Auftritt in diesem Stadion sein dürfte. Wie er denn die schwache Vorstellung des VfL Bochum bei der 0:3-Niederlage im Hinspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit seiner Mannschaft aufgearbeitet habe? Wie er sich das Fußball-Wunder am Montagabend (20.30 Uhr, Sat1 und Sky) vorstelle? Wie seine Mannschaft in den wenigen Stunden zwischen Hin- und Rückspiel reagiert habe? Butscher antwortete auf alle Fragen, schien von seinen Aussagen aber kaum selbst überzeugt zu sein. Stattdessen stellt er die Charakterfrage an seine Spieler.
„Wir werden morgen sehen, ob es mir gelungen ist, die Mannschaft aufzubauen“, sagte Butscher. „Sie brauchen den Glauben, es muss aus der Mannschaft kommen, weil sie auf dem Platz steht“, so der Trainer. Offen ließ er daher seine Aufstellung, während sich sein Kollege Daniel Thioune in der Landeshauptstadt weitgehend festlegte, die siegreiche Fortuna-Mannschaft aus dem Hinspiel aufs Feld zu schicken. Der Düsseldorfer Trainer hat es auch leicht, überzeugte seine Startelf doch im Bochumer Ruhrstadion, nahm den Bochumern jegliches Selbstvertrauen.
VfL Bochum: Wittek ersetzt wohl Bernardo
Beim VfL Bochum hingegen wird sich zwangsläufig etwas in der Startelf ändern. Linksverteidiger Bernardo, der beste Zweikämpfer der Bundesliga-Saison, fehlt im Rückspiel gelbgesperrt. Als einziger Spieler, womit Butscher gar noch Glück hatte. Vier weitere Akteure gingen vorbelastet ins Hinspiel, kamen aber durch. Auch so ein Zeichen dafür, wie wenig Leidenschaft und Körperlichkeit Ivan Ordets und Co. am Donnerstag auf das Feld brachten.
So wird die Linksverteidiger-Position wohl von Maximilian Wittek ausgefüllt werden, der genau dafür im vergangenen Sommer eigentlich verpflichtet wurde, nach einem schwachen Saisonstart aber aus der Mannschaft rausrotierte und erst unter Butscher wieder zum Stammpersonal zählte. Allerdings eine Position weiter vorn. Diese dürfte in Düsseldorf nun Christopher Antwi-Adjei bekleiden, dem vor dem Relegationshinspiel noch Adduktorenprobleme hemmten. Der Trainer verzichtete daher auf ihn, brachte den Offensivspieler erst im Laufe der zweiten Halbzeit. Gut möglich, dass es Antwi-Adjeis letzter Auftritt im VfL-Trikot sein wird. Sein Vertrag läuft aus, bei Abstieg wird er sich wohl umorientieren.
VfL Bochum: Wieder Losilla statt Osterhage in der Startelf
Schon längst einen neuen Verein gefunden hat Patrick Osterhage, der seit seinem feststehenden Wechsel zum SC Freiburg schwach spielt. Butschers Plan mit ihm gegen Düsseldorf ging nicht auf, dafür wird sicher Kapitän Anthony Losilla wieder zur Startelf gehören. An Kevin Stöger führt ohnehin kein Weg vorbei. Gleiches gilt für die Innenverteidiger Keven Schlotterbeck und Ordets. Felix Passlack als Rechtsverteidiger scheint gesetzt, war er doch im Hinspiel einer der besseren Bochumer.
Offen scheint nur, wer die restlichen Offensivpositionen besetzt. Mangels Alternativen wird wohl erneut Philipp Hofmann im Sturmzentrum agieren. Gut möglich, dass zudem Moritz Broschinski den schwachen Takuma Asano ersetzen wird. Butscher sagte: Es brauche Spieler, die Haltung zeigen.