Bochum. Dem VfL Bochum wurde im Zuge des Trainerwechsels mangelnde Professionalität vorgeworfen. Klubchef Hans-Peter Villis bezog dazu jetzt Stellung.

Es war ein gutes Wochenende im Abstiegskampf für den VfL Bochum. Der Revierklub gewann sein Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim mit 3:2, die Konkurrenten Mainz 05 und 1. FC Köln trennten sich 1:1, wodurch die Bochumer als Tabellen-15. nun zwei Punkte vor dem Relegationsrang liegen. Dementsprechend war Hans-Peter Villis (66) auch etwas Erleichterung anzusehen, als er nach dem 31. Bundesliga-Spieltag im Talk „Anne Castroper“ zu Gast war. Knifflige Fragen hatte der VfL-Chef gleichwohl zu beantworten, zum Beispiel zur Kritik am Vorstand nach dem Trainerwechsel.

VfL-Chef Villis erklärt Trainerwechsel: „Ratlosigkeit“ gab Ausschlag

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    Nach der Entlassung von Thomas Letsch (55) waren die Gespräche mit dem Österreicher Peter Stöger (58), Ex-Trainer des 1. FC Köln und von Borussia Dortmund, und dem österreichischen Zweitligisten Admira Wacker Möldling, wo er Sportdirektor ist, schon weit fortgeschritten. Dann erklärte Stöger allerdings bei „heute.at“, er habe den Bochumern wegen der Kurzfristigkeit ihre Anfrage abgesagt. Oder sagte der VfL ihm ab? Der Klub jedenfalls teilte einen Tag später mit, dass Heiko Butscher (43) die Mannschaft vor dem Abstieg bewahren soll. Der vorige U19-Trainer sprang zum vierten Mal bei den Profis ein.

    Vier Punkte für den VfL Bochum mit Butscher

    Der Klubführung und der sportlichen Leitung war in diesem Zusammenhang von mehreren Seiten mangelnde Professionalität vorgeworfen worden. Villis wurde mit der Frage eines Fans konfrontiert, wann er nach der „peinlichen Außendarstellung des Vereins“ Konsequenzen ziehen wolle: „Das war keine peinliche Außendarstellung, sondern es ist extern getrieben worden“, sagte Villis. Und betonte: „Wenn jemand das Wasser nicht halten kann und über Bande spielt, finde ich das nicht gut. Letztlich war das noch einmal ein Grund dafür, Heiko Butscher das Vertrauen zu schenken.“ Aus den drei Spielen unter Butscher holte die Mannschaft bisher vier Punkte.

    Seit 2012 Chef des VfL Bochum: Hans-Peter Villis.
    Seit 2012 Chef des VfL Bochum: Hans-Peter Villis. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

    Die Kritik der Fans hatte sich vor allem an Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian (36) und Sportdirektor Marc Lettau (38) gerichtet. „Das spielt jetzt überhaupt keine Rolle“, sagte Villis. „Wir haben drei verbleibende Spiele und werden alles daran setzen, in der ersten Liga zu bleiben. Und dann werden wir wie uns − wie immer − zusammensetzen, die Saison Revue passieren lassen , Pros und Cons diskutieren, die aber momentan nicht zur Diskussion stehen.“ Aber wie zufrieden ist Villis mit den Transfers und der Entwicklung der Mannschaft? „Wir werden das am Ende final diskutieren“, kündigte der VfL-Vorstandsvorsitzende an. „Aber wenn ich heute Platz 15 unterschreiben dürfte, würde ich das sofort machen. Dann holen wir eine Kiste Fiege rein und feiern den Klassenerhalt.“

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