Bochum. Der VfL Bochum zieht im Kampf um den Klassenerhalt die Reißleine und trennt sich mit sofortiger Wirkung von Thomas Letsch. Die Reaktionen.

Der VfL Bochum trennt sich nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln von Trainer Thomas Letsch. Der 55-Jährige wurde nach zuletzt fünf Niederlagen aus sechs Spielen mit nur einem Punkt freigestellt. Diese Entscheidung wurde dem Trainer am Montagvormittag mitgeteilt. Auch sein Assistent Jan Fißer wurde freigestellt. Am Sonntagvormittag leiteten sie noch die Trainingseinheit, verbreiteten Zweckoptimismus. Damit schien er die Verantwortlichen aber nicht nachhaltig überzeugt zu haben. Der Verein bestätigte die Trennung am Montagmittag. Als Topfavorit für die Nachfolge gilt der frühere BVB-Trainer Peter Stöger.

Anne Castroper - der Stadtwerke-Bochum-VfL-Talk von WAZ und Radio Bochum" : Nach Letsch-Aus beim VfL Bochum: Wer reißt das Ruder rum?

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    VfL-Sportdirektor Marc Lettau erklärte: „Wir haben es nicht geschafft, uns nachhaltig zu stabilisieren und die zurückliegenden Spiele so erfolgreich zu gestalten, wie es möglich gewesen wäre. Der Klassenerhalt ist weiterhin aus eigener Kraft zu erreichen. Die Mannschaft hat die Qualität, in der Bundesliga zu bestehen, weshalb wir durch den Wechsel einen entscheidenden Impuls für den erfolgreichen Klassenerhalt setzen möchten.“

    VfL Bochum: Die „Überzeugung“ hat gefehlt

    Auch Patrick Fabian, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, äußerte sich zum Aus der beiden Trainer: „Die emotionalen Momente, vor allem nach dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison, werden immer mit ihren Namen verbunden sein. In unserer aktuellen Situation haben wir nicht mehr die Überzeugung, es in der bisherigen Konstellation zu schaffen.“

    Patrick Fabian (l.) hat Thomas Letsch beim VFL Bochum freigestellt.
    Patrick Fabian (l.) hat Thomas Letsch beim VFL Bochum freigestellt. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

    Am Sonntagnachmittag traf sich das Präsidium in der Geschäftsstelle des VfL Bochum. Auch die sportlich Verantwortlichen waren dabei, ebenso Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung. Zuvor holten sie sich nach Informationen dieser Redaktion Stimmungsbilder innerhalb der Mannschaft ein. Schlussendlich kamen sie zu dem Entschluss, dass eine Trennung von Letsch unumgänglich sei. Den Klassenerhalt sahen die Verantwortlichen nach der Entwicklung der vergangenen Wochen ernsthaft in Gefahr - trotz aktuell noch drei bzw. vier Punkten Vorsprung auf einen Relegations- respektive Abstiegsrang. Letsch wird sich nach Informationen dieser Redaktion am Dienstag von der Mannschaft verabschieden.

    VfL Bochum: Fabian vermied Treueschwur für Letsch

    Schon am Samstagabend vermied Patrick Fabian, Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum, die volle Rückendeckung für Trainer Letsch. „Wir sind jetzt alle gefordert, da gehört das Trainerteam natürlich dazu“, sagte er. „Wir in der Form ja nicht weitermachen.“ Aus den vergangenen sechs Partien gab es nur einen Punkt für den VfL Bochum. Insgesamt 21 Punkte verspielte die Letsch-Mannschaft in dieser Saison schon nach Führungen. Bei den Fans stand Trainer Letsch schon länger in der Kritik, weil er deren Meinung nach keine klare Linie gehabt und schlecht gewechselt habe.

    Nach dem 1:2 beim 1. FC Köln muss Thomas Letsch den VfL Bochum verlassen.
    Nach dem 1:2 beim 1. FC Köln muss Thomas Letsch den VfL Bochum verlassen. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

    Zur Wahrheit gehört, dass die Mannschaft in vielen Spielen gut mithielt. Erst in den Schlussphasen der jeweiligen Partien machten die Spieler katastrophale Fehler, fanden keinen Zugriff mehr, ließen ihre Gegner laufen, kamen nicht mehr in Zweikämpfe. Diese Probleme soll nun ein neuer Trainer beheben. Sechs Partien hat der VfL Bochum nun noch, um das Ruder herumzureißen.

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