Manuel Riemanns Eskapaden in Mönchengladbach haben Folgen für den VfL Bochum. Kapitän Losilla erklärt, wie er und das Team damit umgehen.
Manuel Riemann schüttelte am Dienstag den Kopf, ärgerte sich über einen nicht geschnappten Ball, als er mit Torwart-Trainer Peter Greiber, mit Niclas Thiede, Andreas Luthe und A-Jugend-Keeper Hugo Rölleke erstmals seit dem 2:5 in Mönchengladbach gemeinsam arbeitete auf dem unteren Trainingsplatz des VfL Bochum.
Riemann, 35, giert auch im Training nach Erfolg. Immer. Das zeichnet ihn aus. Auch deshalb ist er die klare Nummer eins beim VfL Bochum, auch deshalb spielt er eine starke Saison in der Bundesliga. Die Schattenseiten seines oft auch von Emotionen geleiteten Antriebs, seines Ehrgeizes, erlebten Trainer, Mitspieler und Fans am Samstag in Mönchengladbach. Abgesehen davon, dass auch Riemann rein fußballerisch, als Torwart nicht seinen besten Tag hatte, unglücklich aussah etwa beim 2:4, schimpfte, wütete, gestikulierte er viel. Auch und immer wieder mit seinen Kollegen.
Trainer Letsch zu Gesprächen mit Riemann: „Das bleibt intern“
Mutmaßlich, so erweckte es den Anschein, forderte er sogar eine Auswechslung von Cristian Gamboa. Und als sich ein Rudel gebildet hatte nach Florian Neuhaus‘ Foul an Kevin Stöger, sprintete er über den halben Platz, holte sich seine fünfte Gelbe Karte ab, es war die dritte wegen Meckerns in dieser Saison. Gegen RB Leipzig am Samstag (15.30 Uhr/Sky) fehlt er daher gesperrt.
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Trainer Thomas Letsch wollte sich zu Gesprächen und etwaigen Sanktionen mit und gegen Riemann am Dienstag nicht äußern, „das bleibt intern“, sagte der Coach. Führungsspieler des VfL hatten bereits am Samstag das Positive des Torwarts herausgestellt und Schimpftiraden gar nicht groß beanstandet. Cristian Gamboa, der nicht gerade als Freund von Riemann gilt, moderierte Riemanns Ausbrüche bereits nach der Partie souverän im Stile eines Teamplayers ab: „Manu ist sehr wichtig für uns, er hat seine Meinung“, sagte der 34-Jährige, der an den ersten beiden Gegentoren maßgeblich beteiligt war. Auch Keven Schlotterbeck äußerte sich in dieser Richtung.
Anthony Losilla über Manuel Riemann: „Wir brauchen seine Energie“
Wer fehlte, war der Kapitän. Anthony Losilla hatte das Spiel gegen Mönchengladbach wegen seiner fünften Gelben Karte verpasst. Auf Nachfrage dieser Redaktion stellte sich auch Losilla nach dem Trainingsauftakt dieser Woche hinter den Stammtorwart. Die Schimpftiraden Riemanns in Gladbach seien gar kein Thema in der Kabine. „Wir kennen unseren Manu“, sagte Losilla. „Wir brauchen seine Energie, seine Art bringt uns Feuer, das bringt uns immer etwas. Ich spiele seit neun Jahren mit ihm, ich kenne ihn sehr gut. Er ist ehrgeizig, manchmal geht er an die Grenzen. Aber es kann nur gut sein für eine Mannschaft, so einen Typen hinten zu haben.“
Beim Heimspiel gegen Freiburg (10. März, 15.30 Uhr) wird Riemann wieder auf dem Platz stehen. Gegen Leipzig muss es ein anderer richten. Trainer Letsch muss sich entscheiden zwischen Andreas Luthe und Niclas Thiede.
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