Bochum. Zweimal in der Saison geht es gegen Bayern. Vor dem Rückspiel kommt beim VfL Bochum die Erinnerung an die Hinrunde hoch.
Nach vier Minuten 0:1 durch Maxim Choupo-Moting. Nach zwölf Minuten das 0:2 durch Harry Kane. Nach 29 Minuten das 0:3 durch Matthijs de Ligt. Nach 38 Minuten das 0:4 durch Leroy Sane. Am Ende des ersten Vergleiches zwischen dem VfL Bochum und dem FC Bayern München hieß es 0:7. Nun steht das Rückspiel an. Bei Thomas Letsch, dem Trainer des VfL Bochum, ist das Hinspiel noch präsent. Dennoch sagt er: „Ich freue mich auf die Bayern.“ Und das auch aus einem besonderen Grund.
Für Letsch bringt das Spiel am Sonntag im Vonovia Ruhrstadion gegen den amtierenden Deutschen Meister eine Premiere. „Ich habe noch nie ein Heimspiel gegen die Bayern gehabt“, sagte er. Ansonsten geht er auch diese Aufgabe pragmatisch an. „Jedes Jahr geht es zweimal gegen die Bayern. An das Auswärtsspiel können wir uns noch erinnern, das brauchen wir auch nicht zu verdrängen. Jetzt kommen die Bayern zu uns.“
Letsch muss beim VfL Bochum Matus Bero ersetzen
Die Frage, ob es ein guter oder schlechter Zeitpunkt sei, um gegen die Bayern zu spielen, da sie derzeit etwas zu schwächeln scheinen, gegen Leverkusen klar verloren und in dieser Saison vielleicht nicht Meister werden, will er nicht beantworten. „Ich gucke immer auf uns“, sagte er. „Wir haben keine verletzten Spieler, sind gut drauf. Wir haben zwar die Gelbsperre von Matus Bero aber ansonsten ist für uns der Zeitpunkt okay.“
Was in München los sei oder wie die Tabelle gerade aussehe, darüber könne man sich verschiedene Gedanken machen. „Sind sie ärgerlich, kommen sie angeschlagen? Sie werden gewinnen wollen“, sagte Letsch. „Sie wollen so wie wir grundsätzlich jedes Spiel gewinnen. Sie wollen auch beim VfL Bochum gewinnen. Das ändert sich nicht. Deshalb ist der Zeitpunkt nicht besser oder schlechter.“
Etwas helfen könnte, dass bei den Bayern mit Konrad Laimer, Serge Gnabry, Kingsley Coman und Alphonso Davies wichtige Spieler ausfallen. „Mit Alphonso Davies hatten wir riesige Probleme beim Spiel in München“, sagte Letsch. „Dass er fehlt, ist sicherlich kein Nachteil. Aber im letzten Spiel saß Joshua Kimmich auf der Bank, saß Thomas Müller auf der Bank, Eric Maxim Choupo-Moting auch.“ Die Bayern seien das Nonplusultra in der Bundesliga.
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„Bayer Leverkusen spielt eine fantastische Runde“, sagte Letsch. „Und ganz Deutschland freut sich, dass es spannend ist da oben. Aber die Meisterschaft ist noch nicht entschieden. Wenn Bayern München kommt sind die Rollen noch klarer verteilt als sonst. Aber wir freuen uns trotzdem auf das Heimspiel, es ist schon eine Weile her, dass wir im Vonovia Ruhrstadion verloren haben.“
Letsch überlegt, auch gegen die Bayern ins Risiko zu gehen
Bei der Taktik, mit der in das Spiel gehen wird, wollte sich Letsch zu Beginn der Woche noch nicht festlegen. Es gebe zwei verschiedene Überlegungen, wie er es mit seinem Team gegen die Bayern angehen könne. „Wir können tief stehen und auf Umschaltmomente setzen. Oder wir gehen ins Risiko und gehen vorne drauf. Beide Ansätze bieten eine Chance, beinhalten aber auch jeweils ein Risiko.“
Klar ist, dass er Matus Bero ersetzen muss. Er fehlt Gelb gesperrt. „Er stopft viele Löcher, da hat er eine Qualität, die der Mannschaft durch seine Sperre jetzt abgeht“, sagte Letsch. „Die Frage ist: fangen wir es mit einem Spieler auf, der offensiver ausgerichtet ist, oder fangen wir es mit einem Spieler auf, der eher defensiv ausgerichtet ist?
Letsch geht davon aus, dass die Bayern in einem 4-3-3 spielen werden. „Auch sie haben das Hinspiel im Hinterkopf, wo alles ganz gut für sie funktioniert hat.“