Essen. Im Heimspiel gegen den VfL Bochum will Borussia Dortmund die Siegesserie im neuen Jahr fortsetzen. So liefen die letzten fünf Partien.
Im Heimspiel gegen den VfL Bochum will Borussia Dortmund seine Siegesserie im neuen Jahr fortsetzen. Die Bilanz gegen den Revier-Nachbarn ist seit der Rückkehr der Bochumer in die Bundesliga 2021 ausgeglichen. Ein Blick auf die vergangenen fünf Partien.
Das Hinspiel: Stöger bringt das Stadion zum Beben
Mit seinem Tor zur 1:0-Führung (13.) hatte Kevin Stöger das Ruhrstadion zum Beben gebracht, aber der Österreicher ärgerte sich nach dem 1:1-Unentschieden gegen Borussia Dortmund, dass er nicht ein zweites Mal getroffen hatte. In der 68. Minute hatte BVB-Keeper Gregor Kobel einen abgefälschten Schuss gehalten. „Da hat man gesehen, was er für ein Weltklasse-Torwart ist“, kommentierte Stöger. Auch Trainer Thomas Letsch lobte den Schlussmann des Gegners: „Ich weiß nicht, ob den außer Gregor Kobel irgendjemand hält. Das war für mich ein sensationeller Safe, wie er sich da hochschraubt.“
Für den BVB glich Donyell Malen nach dem Seitenwechsel aus (56.), mehr passierte im Hinspiel der beiden Teams nicht. „Mich ärgert, dass wir nicht gewonnen haben, weil es möglich war“, sagte Torschütze Stöger im Anschluss. „Wir hätten uns belohnen können, können aber trotzdem stolz sein auf diese Leistung.“
Rückspiel 2022/23: Kehl schäumt nach BVB-Patzer in Bochum
Nach dem ernüchternden 1:1-Remis in Bochum schäumt BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl vor Wut: „Heute hat der Schiedsrichter das Spiel entschieden.“ Drei Fehlentscheidungen hatte er ausgemacht, vor allem das Einsteige von Danilo Soares gegen Karim Adeyemi (65.) hätte Sascha Stegemann in seinen Augen ahnden müssen. Das tat der Unparteiische nicht, so blieb den Dortmundern eine aussichtsreiche Torchance verwehrt. „Das war ein klarer Elfmeter. Ich finde es frech mit den Mitteln, die wir heute zur Verfügung haben“, schimpfte Kehl. Der VAR hatte bei der Szene nicht eingegriffen.
Allerdings hatte es der BVB auch verpasst, dem Ausgleichstreffer von Adeyemi (7.) ein weiteres Tor folgen zu lassen. Antony Losilla hatte in der 5. Minute die Führung für den VfL erzielt, im weiteren Spielverlauf stand mehrmals der glänzend aufgelegte Torhüter Manuel Riemann im Blickpunkt. „Wir hatten heute eine große Chance. Die haben wir nicht genutzt“, sagte Dortmunds Angreifer Julian Brandt nach dem Spiel. Auf dem Weg zum möglichen Titelgewinn lässt der BVB zwei sicher geglaubte Zähler liegen.
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Hinspiel 2022/23: Moukoko gelingt Historisches
Im letzten Heimspiel des WM-Jahres gelingt Youssoufa Moukoko Historisches: Sein Tor zum 1:0 ist bereits sein zehnter Bundesliga-Treffer. Da war Dortmunds Sturm-Talent 17 Jahre und 350 Tage alt, kein anderer Spieler hatte in dem jungen Alter schon so viele Treffer. Und Moukoko ließ einen weiteren folgen – der ließ die BVB-Fans träumen. Denn der Heber aus gut 35 Metern erinnerte an Lars Rickens legendäres Tor im Champions-League-Finale 1997 gegen Juventus Turin.
BVB-Legende Karl-Heinz Riedle sagte damals in der Halbzeitpause am Sky-Mikro: „Das Tor ist echt wie damals. Beide haben die Rückennummer 18.“ Giovanni Reyna trifft in der 12. Minute zum zwischenzeitlichen 2:0. Kuriose Szene: VfL-Kapitän Anthony Losilla liegt verletzt am Boden, Mannschaftsarzt Dr. Karl-Heinz Bauer eilt auf den Platz und rutscht aus. Dabei trifft er Losilla am Kopf, zum Glück bleibt der Vorfall ohne Folgen.
Rückspiel 2021/22: Blau-weiße Ekstase in Dortmund
Pure Ekstase in Dortmund – allerdings im ungeliebten Blau-Weiß. Bochums Spieler feierten mit den 10.000 mitgereisten Fans den vorzeitigen Klassenerhalt nach einem irren Spiel mit mehreren Führungswechseln. Drei Tore von BVB-Ausnahmestürmer Erling Haaland reichten den Schwarz-Gelben am Ende nicht, weil Jürgen Locadia (81.) und Milos Pantovic (85., Handelfmeter) das Spiel in der Schlussphase noch drehten.
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23 Jahre lang war dem VfL kein Sieg in Dortmund gelungen, dann gelang „die Krönung der Saison“, wie es Trainer Thomas Reis formulierte. „Wir haben ein ganz, ganz tolles Ziel erreicht, das uns keiner zugetraut hat.“ Klar, dass Bochums Akteure nach dem Spiel auf dem Zaun waren, „bewaffnet“ mit Bierflaschen und – im Fall von Torhüter Manuel Riemann – mit einem Megaphon, mit dem er Gesänge anstimmte. Längst war die Bochumer Party im vollen Gange, später ging es noch weiter. Trainer Reis war da längst alles egal: „Mal sehen, was sie Nacht noch bringt. Die Jungs dürfen machen, was sie wollen. Das haben sie sich verdient.“
Hinspiel 2021/22: Brandt verhindert BVB-Blamage
Mit Hängen und Würgen verhindert der BVB die erste Niederlage gegen Bochum seit 2007. Sebastian Polter trifft im ersten Durchgang per Foulelfmeter (40.), Julian Brandt traf in der 85. Minute zum Ausgleich. Damals nicht mit dabei: Trainer Marco Rose. Der hatte nach einem Wutausbruch bei der 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern Gelb-Rot gesehen und war für das Spiel in Bochum gesperrt.
Während der BVB das Revierduell nach Belieben dominierte, hatten die VfL-Fans ihren Spaß mit dem nächsten Stolperer des ungeliebten Nachbarn. „Die Nummer 1 im Pott sind wir“, sangen die Anhänger des Aufsteigers, der in der Liga zuletzt 2010 gegen Dortmund gespielt hatte. Mit dem Punktgewinn im eigenen Stadion sorgte Bochum unter dem damaligen Trainer Thomas Reis dafür, dass Meister FC Bayern seinen Vorsprung an der Tabellenspitze auf sechs Punkte ausbauen konnte. Dortmunds Torhüter Gregor Kobel gab sich nach dem Spiel dennoch optimistisch: „Das ist natürlich ein weiter Vorsprung, das ist klar. Das wird sehr hart werden, aber ich glaube trotzdem weiter dran.“