Bochum. 16 Spiele hat der VfL Bochum bisher absolviert. Vier Profis konnten ihr Potenzial nicht ausschöpfen und sind die Verlierer der Hinrunde

24 Spieler hat Trainer Thomas Letsch in den ersten 16 Spielen der Bundesliga eingesetzt. Nur drei kamen in jedem Spiel zum Einsatz. Bei den übrigen 21 sind einige Akteure dabei, für die die erste Saisonhälfte nicht so lief, wie sie es sich, wie es sich auch die Verantwortlichen beim VfL Bochum von ihnen erhofft hatten. Das sind die Verlierer der ersten Saisonhälfte beim VfL Bochum.

Felix Passlack und Maximillian Wittek: Angekündigt wurden die beiden als die Außenverteidiger, die es Trainer Thomas Letsch ermöglichen, sein Team mit Dreierkette und dazu passenden Schienenspielern aufzubieten. Sechs Spiele lang versuchte es Letsch mit den beiden in der Startformation. Wittek überzeugte da noch etwas mehr als Passlack, der nicht in die Spur fand und das Vertrauen, das Letsch bei ihm hatte, in keinem Spiel zurückzahlen konnte. Am sechsten Spieltag beendete Letsch, man muss es so sagen, den Versuch mit Wittek und Passlack. Und es war ein heftiges Ende. Im Spiel gegen Gladbach hieß es zur Halbzeit 0:3 und nach dem Wechsel blieben die beiden direkt in der Kabine. Am Spieltag danach, beim 0:0 gegen RB Leipzig, schaffte es Passlack nicht in den Kader, Wittek blieb ohne Einsatz. Wittek kam in den Spielen danach zumindest immer mal wieder auf Kurzeinsätze, stand gegen die TSG Hoffenheim dann sogar in der Startelf. Passlack hingegen kam ab dem siebten Spieltag noch auf drei Minuten Einsatzzeit.

Philipp Förster (l.) stand in dieser Saison bisher nur einmal in der Startelf des VfL Bochum.
Philipp Förster (l.) stand in dieser Saison bisher nur einmal in der Startelf des VfL Bochum. © dpa | Harry Langer

VfL Bochum: Förster in den Geschichtsbüchern

Philipp Förster: Sein Tor zum 1:0 gegen Bayer Leverkusen nach Flanke von Takuma Asano am letzten Spieltag der Vorsaison hat auf ewig einen Platz in den Geschichtsbüchern des VfL Bochum. Damit leitete er den 3:0-Sieg ein und damit dann auch endgültig den Klassenerhalt. In der vergangenen Saison war Förster bester Vorbereiter beim VfL. In dieser Saison hat er nur einmal die Chance bekommen, seine Qualitäten von Spielbeginn an zu zeigen.

In sieben Spielen kam Förster zum Einsatz, ein Tor oder eine Tor-Vorbereitung schaffte er in den 207 Minuten, die er spielen durfte/konnte, nicht. Denn das gehört auch zur Wahrheit. Die ersten drei Spiele verpasste er, weil er nach Problemen an der Achillessehne noch nicht fit genug war. Zum Ende des Jahres bremste ihn bei zwei Spielen eine Magen-Darm-Grippe aus. 18 Spiele stehen für den VfL Bochum in dieser Saison noch an. Es sind 18 theoretische Möglichkeiten für Förster, sich erneut in die VfL-Geschichtsbücher einzutragen. Danach wird es schwer. Sein Vertrag läuft 2024 aus. Wenig deutet derzeit darauf hin, dass er auch in der nächsten Saison noch für den VfL spielt.

In der Vorsaison war Philipp Hofmann bester Torschütze des VfL Bochum. In dieser Saison wartet er noch auf ein Tor.
In der Vorsaison war Philipp Hofmann bester Torschütze des VfL Bochum. In dieser Saison wartet er noch auf ein Tor. © firo Sportphoto | Ralf Ibing

VfL-Trainer Letsch nahm seinen Stürmer in Schutz

Philipp Hofmann: Eine Frage vorab: Wenn Stürmer nicht treffen, werden dann bei der Aufsummierung der Minuten, die seit dem letzten Tor vergangen sind, auch die Minuten/Spiele mitgezählt, in denen er gar nicht die Chance hatte, ein Tor zu erzielen? Es wäre zumindest ungerecht, wenn das so wäre. Schließlich stand Philipp Hofmann an den letzten beiden Spieltagen des Jahres nicht im Kader des VfL Bochum.

Dass Trainer Thomas Letsch ihn nicht mehr nominierte, hatte etwas von in Schutz nehmen. Hofmann erzielte sein bisher letztes Tor für den VfL in der Vorsaison beim 2:3 am 9. April gegen den VfB Stuttgart. Mit acht Toren war er Bochums bester Torschütze. In dieser Saison war er bisher Bochums bester Torschütze der Vorsaison, der ohne Tor geblieben ist. Chancen hatte er genug, beziehungsweise er hatte genug Startelfeinsätze und damit ausreichend Zeit, um sich in Abschlusspositionen zu bringen.

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Letsch baut nun darauf, dass die Pause etwas bringt. „Er muss in dem Zustand sein, dass er uns helfen kann“, sagte Letsch. „Das bezieht sich auf Körperliches, das bezieht sich auf den Kopf. Wir müssen uns überlegen, wie wir ihn wieder dahin bekommen, dass er uns helfen kann. Zusammen mit dem Trainerteam arbeitet Letsch daran, dass Hofmann gut vorbereitet in die Vorbereitung im neuen Jahr gehen kann. Letsch: „Ich freue mich auf einen topfitten, fokussierten und im Kopf freien Philipp Hofmann im Jahr 2024.“