Bochum. Mit einer Niederlage beendet der VfL Bochum das Jahr. Trainer und Spieler aber blicken auf eine bisher gute Saison zurück.

Fast wirkte es, als hätten die Fans des VfL Bochum so eine Ahnung gehabt. Mit dem Abbrennen von Pyrotechnik sorgten sie dafür, dass das Spiel gegen Bayer Leverkusen kurz nach dem Anpfiff für zwei Minuten unterbrochen war. Es half dann aber wenig. Zur klaren 0:4-Niederlage bekommt der VfL Bochum nun noch eine Strafe durch den DFB obendrauf.

Es war irgendwann ein ungleiches Spiel, was da wenige Tage vor Weihnachten in der BayArena stattfand. Der Tabellenführer machte Tabellenführer-Sachen, Bochum versuchte zumindest zu Beginn, mitzuhalten, mitzuspielen. Nach den ersten 30 Minuten aber sah es so aus, als hätten die Leverkusener die Bochumer nur ein wenig mitspielen lassen. So wie einen Gast, dem man nicht sofort zeigen will, dass er sich die Anreise hätte sparen können, weil für ihn nichts, aber auch gar nichts zu holen war.

Der VfL Bochum ist das letzte Team, gegen das Bayer verloren hat

Die Bochumer waren die letzten Fußballer, die Leverkusen hatten bezwingen können. Daran erinnerte Trainer Thomas Letsch später noch einmal. Nun waren sie der letzte Sieg, der Leverkusen noch zum neuen Rekord fehlte. Noch nie war ein Team in den ersten 25 Pflichtspielen einer Saison ohne Niederlage geblieben. Selten hat zudem ein Team einen so attraktiven, einen so schönen Fußball geboten.

„Ganz Deutschland erwartet doch“, hatte Keven Schlotterbeck in der Woche vor dem Spiel gesagt, dass wir das Spiel verlieren.“ Ganz Deutschland wurde bestätigt und Zeuge davon, dass bei Leverkusen Automatismen greifen, während bei Bochum alles passen muss, um gegen solche Spitzenteams etwas zu holen.

So sah es auch Bochums Kapitän Anthony Losilla: „Gegen Leverkusen kann man verlieren. Wir haben eine halbe Stunde ein klasse Spiel gemacht. Wir haben Leverkusen vor Probleme gestellt und haben das Spiel bis zum Elfmeter, der aus meiner Sicht keiner ist, offen gestaltet. Danach kommt schnell das 0:2, dann haben wir den Mut verloren. Gegen so eine Mannschaft, die so eine Qualität hat, ist es danach schwierig.“ Aber man dürfe nach so einem Spiel nicht vergessen, was das Team in der vergangenen Woche gegen Union Berlin gut gemacht habe.

Auch Bernardo versuchte das Positive der ersten 16 Spiele zu sehen. „Trotz dieser Niederlage heute, haben wir dennoch eine gute Saison bis hierhin gespielt. Wir haben etwas gebraucht, um in dieser Saison in Schwung zu kommen. Aber dann ging es und wir haben eine gute Formation gefunden. Heute war es nicht gut, aber wenn man alle Spiele betrachtet, können wir zufrieden in den Urlaub gehen.“

VfL Bochum hat sechs Punkte zum Relegationsplatz

So bewertete auch Trainer Thomas Letsch Spiel und den Saisonverlauf bis hierhin. „Um gegen Leverkusen etwas holen zu können, müssen wir 90 Minuten am Limit spielen. Wir haben nur 30 Minuten geschafft. Nach dem 1:0 kommt kam Bayer ins Rollen, dann kommt Qualität zum Vorschein. Wir haben dann den Fehler gemacht, nicht tief genug zu stehen. Mit dem 0:3 war das Spiel entschieden. Aber wir gehen mit Stolz aus diesem Spiel heraus, weil wir 30 Minuten gezeigt haben, was wir leisten können.“

Mit dem bisherigen Saisonverlauf sei er absolut zufrieden. „Wir haben uns ein Polster erarbeitet zu den unteren Plätzen. In der vergangenen Saison sind wir immer hinterhergelaufen. Mit der grundsätzlichen Entwicklung können wir zufrieden sein. Wir wissen aber, dass wir jetzt nicht nachlassen dürfen. Gegen Bremen sollten wir nicht nur 30 Minuten gut spielen, da wollen wir zeigen, dass wir auch 90 Minuten gut spielen können.“