Bochum. Der VfL Bochum lässt trotz starker Leistung zwei Punkte gegen den 1. FC Köln liegen. Lukas Daschner ist die tragische Figur dieses Abends.
Erster Startelfeinsatz im Ruhrstadion für den VfL Bochum und direkt im Mittelpunkt des Geschehens. Im positiven wie im negativen Sinne: Am Samstagabend erwischte Lukas Daschner einen sehr starken Abend gegen den 1. FC Köln, machte aber auch den entscheidenden Fehler beim 1:1 (1:0). Zunächst traf der Neuzugang in der 25. Minute zur Bochumer Führung, dann leitete sein Ballverlust in der 54. Minute den Ausgleich durch Davie Selke ein.
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Wie schon beim letzten Heimspiel gegen Mainz 05 brachte sich der VfL Bochum selbst um den ersten Heimsieg der Saison, weil die guten Möglichkeiten nach der Führung teilweise kläglich vergeben wurden - und der 1. FC Köln mit diesem einen Angriff die Arbeit der Bochumer zunichtemachte. Zumindest was den Sieg anging. „Es ist verdammt schwer und zu schlagen, aber leider schaffen wir es nicht, die Spiele zu gewinnen“, klagte Trainer Thomas Letsch nach dem Spiel. „Wir müssen uns ankreiden, dass wir den Ball nicht über die Linie gebracht haben.“
Letsch schwärmte schon zu Wochenbeginn von Daschner
Es gehörte irgendwie zum Drehbuch an diesem Abend, dass Daschner an diesem Abend eine prägende Rolle einnehmen musste. Sein Trainer Thomas Letsch schwärmte schon zu Beginn der Woche von seinem Offensivmann, die erste Startelf-Nominierung seit dem Ausscheiden im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld zeichnete sich ab. Auch weil Letsch auf Kapitän Anthony Losilla verzichten musste, der sich unter der Woche erkältete und nicht rechtzeitig für das Spiel fit wurde. Neben Daschner rückte auch Moritz-Broni Kwarteng in die Startelf, der Moritz Broschinski ersetzte.
Der VfL spielte nominell also mit deutlich größerer Spielstärke und mehr Offensivgeist im Mittelfeld als zuletzt. Diese mutige Aufstellung übertrug sich zu Beginn auch auf die Spielweise der Mannschaft, die direkt nach Anpfiff die ersten Abschlüsse suchte. Die Viererkette, die schon in Darmstadt funktionierte, schob zudem hoch. Doch die Gäste waren erst gar nicht gewillt, dem VfL das Spiel zu überlassen.
VfL Bochum: Kwarteng und Masovic scheitern an Schwäbe
Nach 13 Minuten hatte zunächst Luca Waldschmidt nach Vorarbeit von Linton Maina eine gute Möglichkeit. Nur eine Minute später kam Julian Chabot zum Abschluss nach einer Ecke. Doch interessanter war, ob Bernardo kurz vor dem Schuss mit dem Arm am Ball war. Doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied nach Rücksprache mit dem Kölner Keller, dass es die Schulter war und ließ weiterspielen.
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Danach wachten die Bochumer auf und drängten auf die Führung. Zunächst scheiterte Daschner nach einem Doppelpass an FC-Keeper Marvin Schwäbe (20.). Drei Minuten kombinierten Hofmann und Kwarteng stark. Doch auch der teuerste Neuzugang der vergangenen Jahre vergab, wurde bei seinem Abschluss aber leicht am Trikot gezogen. Nicht genug für Schiedsrichter Jöllenbeck. Nach der anschließenden Ecke köpfte Erhan Masovic Schwäbe an.
Daschner trifft beim ersten Startelfeinsatz für den VfL
Das Tor lag nun in der Luft - und es fiel. Ein langer Ball von Riemann auf Kevin Stöger, der erstmals die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte, auf die linke Seite, der direkt in die Mitte flankte und dort Hofmann fand. Seinen Kopfball kann Schwäbe noch abwehren, doch Daschner rauschte herein und traf zur Führung. Der VfL drückte auf das zweite Tor, war nun bis in die zweite Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft, nutzte die vielen Chancen aber nicht.
Und so kam es, wie es kommen musste: die teils riskante Spielweise von Daschner wurde bestraft. Er verlor den Ball im Mittelfeld und Gamboa verlor auf der linken Seite das Laufduell gegen Maina. Dieser flankte in den Strafraum, wo Keven Schlotterbeck gegen Davie Selke nicht an den Ball kam und der Kölner zum Ausgleich traf.
VfL Bochum lässt Chancen zum Sieg liegen
Doch angetrieben von den Fans gab der VfL Bochum nicht auf. Und es war Daschner, der die erneute Führung auf dem Fuß hatte, als er in der 66. Minute in eine abgefälschte Flanke von Asano lief, doch den Ball neben das Tor schob. Ein Freistoß von Stöger ladete kurz darauf an der Latte - und Asano köpfte zwar die Linie entlang. Aber nicht ins Tor. Das 2:1 lag nun in der Luft. Doch auch Schlotterbeck und erneut Asano scheiterten in der 73. Minute mit einer Doppelchance. Auf der anderen Seite konnte sich der VfL bei Riemann bedanken, der in der 76. Minute stark gegen Maina hielt. So blieb es beim 1:1. Dennoch war Marc Lettau, Sportdirektor des VfL Bochum nicht gänzlich unzufrieden: „Heute war es ein deutlicher Schritt nach vorn.“