Bochum. Der VfL Bochum hat nach dem 1:1 gegen Frankfurt drei Punkte auf dem Konto. Nicht nur für Trainer Thomas Letsch ist die Ausbeute zu gering.
Im vergangenen Jahr hatte Thomas Letsch bei seinem Heimdebüt als Trainer des VfL Bochum noch einen 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt bejubeln dürfen. Es war ein erster Schritt zum späteren Klassenerhalt in der Bundesliga. Am Samstagabend nun, am vierten Spieltag der neuen Saison, trennte sich der VfL nach einem intensiven, unterhaltsamen Duell mit 1:1 (0:0) von den Hessen. „Ich denke, dass es für einen neutralen Zuschauer ein richtig geiles Fußballspiel war“, sagte Letsch. „Wir haben ein tolles Spiel gemacht, ich bin mit der Art und Weise zufrieden.“ Dann folgte das große Aber: „Ich bin absolut enttäuscht über das Ergebnis. Es sind zwei Punkte zu wenig, die wir jetzt auf dem Konto haben.“
Der VfL ist in dieser Saison weiterhin sieglos. Nach dem 1:1 gegen Borussia Dortmund und dem 2:2 beim FC Augsburg zeigten die Bochumer auch im Spiel gegen Frankfurt viel Einsatz, stehen aber jetzt mit nur drei Punkten da. „Wir kamen durch unser Pressing immer wieder zu Balleroberungen, haben viele zweite Bälle gewonnen und offensive Aktionen kreiert“, lobte VfL-Sportdirektor Marc Lettau die Leistung im Duell mit der Eintracht. Gleichwohl vertrat er eine ähnliche Meinung wie Letsch: „Wir hätten uns belohnen können. Wir haben nicht einen Punkt gewonnen, sondern eher zwei verloren.“
Passlack vermisst „letzten Punch“ beim VfL Bochum
Eric Dina Ebimbe (55. Minute) hatte die Gäste in Führung gebracht, Kevin Stöger glich per Foulelfmeter aus (74.). Nach dem 1:1 drängten die Gastgeber noch auf den Siegtreffer. „Die letzte Konsequenz vor dem Tor muss passen. Dieses Scharfsein vor dem Tor geht uns noch ab“, stellte Letsch fest. Auch Bochums Außenbahnspieler Felix Passlack vermisste den „letzten Punch“ bei seiner Mannschaft: „Wenn wir ein frühes 1:0 machen, gewinnen wir, davon bin ich überzeugt.“ Stöger hätte bereits in der 3. Minute fast den Führungstreffer erzielt, Eintracht-Torwart Kevin Trapp lenkte seinen Schuss aus der Distanz aber noch an die Latte. Auf der Gegenseite allerdings verhinderte Torhüter Manuel Riemann anschließend mit gleich drei Paraden einen VfL-Rückstand.
Letsch hätte sich in einigen Szenen von seiner Mannschaft verstärkt spielerische Lösungen gewünscht. „Heute haben wir ein bisschen zu oft den langen Ball gewählt“, meinte der 55-Jährige. Lettau sah indes ein „ein sehr rundes Spiel. Gerade die Entwicklung in den letzten drei Spielen stimmt einen sehr positiv, weil wir es schaffen, auch Gegner wie Dortmund phasenweise zu kontrollieren.“ Die nächste Aufgabe für den VfL ist eine denkbar schwierige: Am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) wartet der FC Bayern München. In der vergangenen Saison verlor Bochum beide Spiele gegen den Serienmeister mit insgesamt zehn Gegentoren (0:7, 0:3).