Gelsenkirchen. Schalke holt gegen Nürnberg einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Zwei Offensivspieler machen besonders viel Wirbel. Die Einzelkritik.

Gegen den 1. FC Nürnberg feiert Schalke 04 einen 2:0-Sieg, der im Abstiegskampf noch ganz wichtig werden könnte. Dank des ersten Dreiers nach zuletzt vier sieglosen Partien wächst der Vorsprung auf den ersten direkten Absteigsrang auf sechs Punkte an.

Marius Müller: Viel wurde Schalkes Torwart gegen den FCN nicht geprüft, doch als er gefordert war, war Müller zur Stelle. Nach 15 Minuten ließ er sich von einem abgefälschten Schuss nicht überraschen. Später lenkte er auch einen Uzun-Schuss mit den Fingerspitzen am Pfosten vorbei (58.). Ein sicherer Rückhalt. Note: 2

Schalke: Marcin Kaminski leitet das 1:0 ein

Cedric Brunner (bis 69. Min.): Defensiv war Brunner auf der rechten Abwehrseite kaum gefordert. Offensiv versuchte sich der 30-Jährige immer mal wieder einzuschalten. Doch auch seine guten Hereingaben fanden keinen Abnehmer - wie kurz vor der Pause (37.). Angeschlagen ausgewechselt. Note: 3

Schalke-Profi Cedric Brunner (rechts) kämpft mit Sebastian Andersson vom 1. FC Nürnberg um den Ball.
Schalke-Profi Cedric Brunner (rechts) kämpft mit Sebastian Andersson vom 1. FC Nürnberg um den Ball. © dpa | Bernd Thissen

Tomas Kalas: Im Zweikampf war Kalas auch gegen Nürnberg eine Bank. Den Großteil seiner direkten Duelle gewann der Tscheche. Auch im Stellungsspiel ohne nennenswerte Fehler. Note: 3

Marcin Kaminski: Wurde in den vergangenen Monaten viel kritisiert, doch wie schon in Hannover spielte Kaminski auch gegen den FCN gut. Defensiv nahezu fehlerfrei. Sogar am 1:0-Führungstreffer war der Pole beteiligt, denn er gewann mit seinem robusten Zweikampf den Ball gegen Uzun und leitete den Angriff ein. Note: 2,5

Derry John Murkin: Der Engländer leistete sich in der Anfangsphase einen schlimmen Ballverlust (8.) als letzter Mann und hatte großes Glück, dass die Nürnberger aus der daraus entstandenen Großchance nichts machte. Insgesamt mit ungewöhnlich vielen Unkonzentriertheiten. In dieser Form ein Schwachpunkt. Note: 4,5

Schalke: Yusuf Kabadayi macht viel Wirbel, Karaman erneut stark

Paul Seguin: Als alleiniger Sechser war Seguin bemüht, dem Schalker Spiel Struktur zu verleihen - gerade vor der Pause gelang das auch ganz gut. Defensiv stand er aber nicht immer sicher, kam teilweise nicht in die Zweikämpfe oder lief nur hinterher. Letzlich egal, denn mit seinem Fernschuss zum 2:0 entschied er das Spiel (86.). Note: 2,5

Yusuf Kabadayi (bis 90. Min.): In den ersten Minuten des Spiels trat der 20-Jährige gleich mehrfach in Erscheinung. Schon in der 1. Minute mit der ersten S04-Chance. Es folgten eine gute Einzelaktion (5.) und ein weiterer Abschluss (6.). Im zweiten Durchgang holte er den Elfmeter heraus (56.) und machte auch danach weiter Alarm - unter anderem in der 86. Minute als er einen Gegenspieler ausdribbelte, abzog und so das 2:0 einleitete. Note: 2

Yusuf Kabadayi (vorne) kommt zum Kopfball.
Yusuf Kabadayi (vorne) kommt zum Kopfball. © dpa | Bernd Thissen

Thomas Ouwejan (bis 87. Min.): Zweimal wurde der Niederländer im ersten Durchgang perfekt freigespielt. Bei seinen Top-Gelegenheiten scheiterte er allerdings an FCN-Torwart Klaus (16./23.). Danach eher unauffällig. Note 3,5

Kenan Karaman (bis 87. Min.): Im offensiven Mittelfeld fand Karaman immer wieder Lösungen. Mehrfach verlagerte er das Spiel intelligent. Kurz vor der Pause ließ der 30-Jährige die Schalker dann mit seinem Tor zum 1:0 jubeln (42.). Nach einem Zuspiel in seinen Rücken drehte sich Karaman stark und versenkte den Ball im Eck. Trotz seines verschossenen Elfmeters (56.) bester Schalker. Note: 2

Schalkes Top-Scorer Kenan Karaman bejubelt sein Tor zum 1:0 gegen Nürnberg.
Schalkes Top-Scorer Kenan Karaman bejubelt sein Tor zum 1:0 gegen Nürnberg. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Schalke: Keke Topp sehr engagiert, aber glücklos

Simon Terodde: Wie schon in den letzten Wochen kämpfte Terodde zurück bis an den eigenen Strafraum. Vor dem gegnerischen Tor zeigte er gute Ansätze, doch sein letzter Pass fand nicht den Mitspieler. Note: 3

In Bedrängnis: Schalkes Stürmer Simon Terodde.
In Bedrängnis: Schalkes Stürmer Simon Terodde. © dpa | Bernd Thissen

Keke Topp (bis 69. Min.): Der junge Stürmer warf sich in jeden Zweikampf, scheute kein Laufduell - die Einsatzbereitschaft von Topp war klasse. Technisch und in der Entscheidungsfindung offenbarte er aber mehrfach Probleme. Auch bei seinem Assist auf Karaman zum 1:0 hatte Topp etwas Glück. Note: 3,5

Steven van der Sloot, Ron Schallenberg (jeweils ab 69. Min.), Darko Churlinov und Blendi Idrizi (jeweils ab 87. Min.), Bryan Lasme (ab 90. Min.): Ohne Note.