Gelsenkirchen. Zweimal vergab Schalke 04 zum Hinrundenabschluss eine Führung gegen Greuther Fürth - konnte aber am Ende mit dem 2:2 zufrieden sein.
Die ganze Hinrunde in der Zweiten Liga war für den FC Schalke 04 ein Auf und Ab - und auch das letzte Hinrundenspiel wurde zu einem Wechselbad der Gefühle. Die Königsblauen führten zwar zweimal gegen die SpVgg Greuther Fürth, kamen am Ende aber nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus. Und das war noch glücklich - denn die Schlussphase mussten die Schalker nach einem Platzverweis für Derry John Murkin in Unterzahl überstehen. Mit 20 Punkten gehen die Schalker in die Winterpause.
+++2:2! Schalke-Remis gegen Greuther Fürth: So lief das Spiel+++
Schalkes Trainer Karel Geraerts änderte die Startelf auf zwei Positionen. Henning Matriciani und Bryan Lasme, die beide seit Wochen bei den Fans in der Kritik stehen, hatten Trainingseinheiten während der Woche verpasst. Matriciani saß auf der Bank, Lasme fehlte ganz im Kader. Cedric Brunner kehrte in die Startelf zurück, außerdem erhielt das 19 Jahre alte Sturm-Talent Keke Topp eine Chance.
Schalke-Fans verzichten auf Protest
Stimmungsvoll war das Spiel zunächst nur von einer Seite - die Schalker Fans beteiligten sich nicht am Stimmungsboykott vieler deutscher Fanszenen gegen den DFL-Investor. Und angetrieben vom Publikum hatte Topp in der siebten Minute gleich seine erste Chance. Doch er scheiterte an Torwart Jonas Urbig. Auch die Fürther, die nach sechs Spielen in Folge ohne Niederlage sehr selbstbewusst antraten, versteckten sich nicht. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie - die Schalker Abwehr verhinderte aber die meisten Angriffsversuche der Fürther, die nur bei Standardsituationen in den S04-Strafraum kamen.
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Nachdem die Schalker vor 60.166 Zuschauern versucht hatten, auch über kurze Pässe in die Spitze zu Chancen gekommen, führte ein wundervoller langer Pass zum 1:0. Blendi Idrizi schickte Topp auf den Weg, der nahm den Ball direkt und ließ Torwart Urbig keine Abwehrchance - über sein erstes Profitor freute er sich ganz besonders. Simon Terodde (42.) und Tobias Mohr (45.) hatten sogar noch das zweite Tor auf dem Fuß. Terodde hätte - ganz frei im Strafraum stehend - sogar noch Zeit gehabt, den Ball anzunehmen. Er schoss aber drüber. Auch Mohr kam aus glänzender Position zum Schuss, Torwart Urbig wehrte aber ab. Es gab donnernden Applaus der Fans beim Pausenpfiff von Schiedsrichter Daniel Siebert - Schalke hatte die beste Halbzeit seit Amtsantritt von Trainer Karel Geraerts gespielt.
Doch dabei blieb es in den ersten Minuten der zweiten Hälfte nicht. Die Gäste kamen viel zielstrebiger aus der Pause und hatten nur 120 Sekunden nach dem Wiederanpfiff die große Ausgleichschance. Armindo Sieb schoss den Ball an den Außenpfosten. In der 50. Minute nutzte Fürth die zweite große Chance. Sieb schickte Branimir Hrgota, der Schalkes Innenverteidiger Marcin Kaminski davonlief und Torwart Ralf Fährmann im zweiten Versuch überwand - 1:1. Hatten die Schalker das Spiel vorher gut im Griff, das Spiel begann von vorn - und es wurde zunächst ein abwechslungsreiches, in dem beide Teams ihre Chancen bekamen.
Schalkes Bester Kenan Karaman trifft erneut
Die erste Gelegenheit hatten die Schalker - Kenan Karaman startete auf der rechten Seite, hätte den Ball nur noch auf den mitlaufenden Topp in die Mitte spielen müssen, doch er schoss den Fürther Abwehrspieler an (59.). Dann hatten die Fürther eine gute Phase - mit der besten Chance für Armindo Sieb, der per Kopf an Ralf Fährmann scheiterte. Die Kräfte der Schalker schienen zu schwinden, Keke Topp (62.) und Cedric Brunner (71.) mussten mit Krämpfen ausgewechselt werden.
Doch auch die Tore drei und vier verteilten sich auf beide Mannschaften. Zunächst konnten sich die Schalker auf ihren aktuell Besten verlassen. Kenan Karaman köpfte in der 74. Minute nach einer zauberhaften Flanke von Derry John Murkin das Führungstor zum 2:1 - ganz Schalke tobte. Doch zwei Minuten später hatte Tobias Mohr im eigenen Strafraum einen ganz dunklen Moment: Er ging dem Ball nicht entgegen, auch wenn er in seine Richtung rollte. Der Fürther Simon Asta sprintete dazwischen und erzielte das 2:2.
Doch bei einem Unglück blieb es nicht. In der 80. Minute wusste sich Murkin, kurz zuvor noch Flankenheld, nur mit einem taktischen Foul zu helfen, um einen Konter zu unterbinden. Er war schon verwarnt und sah Gelb-Rot. Für die Schalker ging es nun nur noch darum, das Unentschieden ins Ziel zu retten - während Fürth auf Sieg spielte.