Gelsenkirchen. Seit rund fünf Wochen ist Karel Geraerts Trainer des Zweitligisten FC Schalke 04. Wir stellen die ersten Gewinner und Verlierer vor.
Seine Profis hat Karel Geraerts inzwischen gut kennengelernt. Der 41 Jahre alte Trainer ist seit fünf Wochen für den Zweitligisten FC Schalke 04 zuständig, in dieser Zeit feierte er zwei Siege, verlor aber zwei Zweitliga- und ein DFB-Pokalspiel. Viel hat er verändert - zum Beispiel die Trainingsinhalte und -reize, dazu die Taktik. Seine Grundformation ist nun das 3-5-2-System. Das führt dazu, dass es im großen Schalke-Kader schon nach kurzer Zeit Gewinner und Verlierer. Wir stellen sie vor.
Die Schalke-Gewinner
Tomas Kalas: Der Innenverteidiger, unter Geraerts-Vorgänger Thomas Reis nicht gesetzt, da ihm die Spielpraxis fehlte, kommt nun immer besser in Tritt und ist Stammkraft in der Dreierkette. Von Geraerts erhielt er bereits ein Sonderlob. „Ich bin sehr glücklich mit Tomas Kalas. Er entwickelt sich. Als ich kam, hatte erüber eine längere Zeit kaum gespielt. Er braucht aber Spiele, um stärker und stärker zu werden“, sagte der Trainer nach dem 2:1-Sieg beim 1. FC Nürnberg.
Derry John Murkin: Im ersten Spiel unter Geraerts beim Karlsruher SC (0:3) saß er etwas überraschend auf der Bank, auf dem linken Flügel bekam Thomas Ouwejan den Vorzug, dabei schien die Rolle des Schienenspielers im 3-5-2-System wie für ihn gemacht. Schon nach dem KSC-Spiel war er ein Gewinner, da er nicht zu den Spielern gehörte, die weite Teile der Partie in den Sand setzten. Erste Wahl ist er aber nicht auf der linken Seite, sondern in der Innenverteidigung - für ihn eine neue Rolle. Das ist ihm aber nicht anzumerken. Er genügt dank seines Ehrgeizes und seiner Schnelligkeit als einer der wenigen im Kader höheren Ansprüchen.
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Bryan Lasme: In allen fünf Pflichtspielen unter Geraerts‘ Leistung stand der schnelle 24-Jährige in der Anfangsformation. Er hatte als Partner im Sturm Kenan Karaman oder Simon Terodde. Stets hob Geraerts nicht nur Lasmes Schnelligkeit hervor, er hätte auch andere Qualitäten. In Vieraugengesprächen arbeitete der Trainer mit dem Stürmer an dessen Schwächen. Aber_ In den vergangenen drei Spielen in St. Pauli (1:2 n. V.) und Nürnberg (2:1) sowie gegen Elversberg (1:2) unterliefen dem ehemaligen Bielefelder zahlreiche technische Fehler, vereinzelt pfiffen ihn die Fans sogar aus.
Die Schalke-Verlierer
Timo Baumgartl: Der Abwehrchef war unter Reis noch gesetzt, sorgte im letzten Reis-Spiel beim FC St. Pauli (1:3) mit einer umtrittenen Interview-Ansage für Furore.In Karlsruhe spielte er noch, und das schlecht, seitdem ist er Ersatz. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Er muss darauf hoffen, dass Geraerts Abwehrchef Marcin Kaminski aus dem Team nimmt. In der Dreier-Abwehrreihe sind Kalas und Murkin aktuell gesetzt.
Sebastian Polter: Nach dem 1:2 gegen Elversberg ging er enttäuscht durch die Mixed Zone, musste sich sogar auf die Zunge beißen. „Ich will immer spielen“, wiederholte der 32 Jahre alte Stürmer immer wieder - in ihm brodelte es. War er unter Ex-Trainer Reis mindestens Nummer zwei im Sturm, ist er aktuell hinter Kenan Karaman, Bryan Lasme, Simon Terodde und Keke Topp lediglich die Nummer fünf. Dass ihm selbst der 18-jährige Topp vorgezogen wird, ist aktuell sehr überraschend. In Nürnberg sagte Geraerts über Polter, nachdem er auf dessen schwierige Situation angesprochen wurde: „Ja, aber ich habe 25 Spieler. Alle wollen spielen, ich kann aber nur elf aufstellen und fünf einwechseln. Ich will jedes Spiel gewinnen und treffe so meine Entscheidungen. Heute war es erst Keke, dann Polti - vielleicht ist es danach wieder umgekehrt.“ In den Testspielen in Eindhoven (Mittwoch, 14 Uhr) und gegen Maasmechelen (Donnerstag, 11 Uhr) dürfte Polter eine Chance bekommen - Kenan Karaman (Rippen- und Kopfschmerzen) kuriert kleinere Wehwehchen aus.
Paul Seguin: In Karlsruhe spielte er sehr schlecht, seitdem fehlt er - weil er zweimal hintereinander erkrankte. Seguin, dessen Verpflichtung intern als großer Coup gefeiert wurde, weil die Erwartungen von Sportdirektor André Hechelmann so groß waren, kam bisher auf Schalke noch gar nicht in Tritt - dass sich sein Vater via Bild-Zeitung darüber beschwerte, sein Sohn würde falsch eingesetzt, kam nicht gut an. Im zentralen Mittelfeld haben sich nun Ron Schallenberg und Lino Tempelmann sowie Danny Latza als erster Ersatz festgespielt. Auf der Zehn haben Dominick Drexler und Assan Ouédraogo die Nase vorn.