Gelsenkirchen. Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel spricht über die aktuelle Situation und nimmt die Spieler vor dem Duell gegen Hannover 96 in die Pflicht.
Der FC Schalke 04 steckt in der Krise: Nach der 0:3-Niederlage beim Karlsruher SC stehen die Knappen nur auf Relegationsplatz 16 in der 2. Liga, Spieler riefen bereits den Abstiegskampf aus. Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel äußert sich gegenüber dieser Redaktion über die aktuelle Situation.
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Sieben Punkte nach zehn Spielen, fünf Punkte Rückstand, Timo Baumgartl spricht von Abstiegskampf. Trifft das auch Ihre Meinung oder ist es zu früh, davon zu sprechen?
Peter Knäbel: Die Tabelle zeigt die sportliche Realität. Es geht in diesem Moment einzig und allein darum, den Punkteabstand auf die Nichtabstiegsplätze zu verringern. Bis zur Winterpause ist jeder einzelne, insbesondere die Spieler aufgefordert, an jedem einzelnen Spieltag das absolut Maximale aus sich herauszuholen – für den Verein, für die Mitarbeitenden und auch für sich selbst. Das ist unsere klare Erwartungshaltung. Nur gemeinsam müssen und werden wir da unten rauskommen, davon bin ich überzeugt.
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Trainerwechsel, Freistellungen für je ein Spiel, harte Worte in Paderborn - Sie haben schon viel versucht, um den Turnaround zu schaffen. Warum ist das Spiel in Karlsruhe trotzdem so schief gegangen?
Der Chef-Trainer hat das nach dem Spiel passend zusammengefasst: Wenn jeder Einzelne das ABC des Fußballs nicht auf dem Platz bringt, dann gewinnt man in der 2. Bundesliga kein Spiel. Dann brauchen wir auch nicht mehr über Taktik oder Spielideen reden.
Schalke-Sportvorstand Knäbel nimmt Spieler in die Pflicht
Wie bewerten Sie bisher die Arbeit von Karel Geraerts?
Mir ist doch völlig klar, dass mit Blick auf das enttäuschende Spiel in Karlsruhe nicht der kurzfristige Effekt eingetreten ist, den sich alle – der Trainer und die sportliche Leitung eingeschlossen – erhofft haben. Es war sein erstes Pflichtspiel, das sollten wir bei allem nicht vergessen. Karel arbeitet genauso mit der Mannschaft, wie wir es uns nach den Gesprächen mit ihm vorgestellt haben – akribisch, intensiv, zielgerichtet. Die sportliche Führung hat und wird ihm die volle Unterstützung für alle Maßnahmen geben, die er als notwendig ansieht. Und eines steht dabei auch fest: Es wird keine Tabus geben. Das zählt für alle im Profileistungszentrum. Karel wird mit seiner Analyse die Richtung vorgeben, und wir werden ihn dabei bestmöglich unterstützen.
Am Samstag kommt Hannover, die Zündschnur der Fans wird immer kürzer. Sind alle Spieler dieser Situation gewachsen?
Es geht nicht um den Einzelnen, sondern um das Kollektiv und den Klub. Die Mannschaft ist mit aller Deutlichkeit und unmissverständlich dazu aufgefordert, unsere Fans und die Veltins-Arena zurückzugewinnen. Das liegt jetzt einzig und allein an ihnen – und das können sie nur schaffen, wenn sie mit bedingungslosem Einsatz vorangehen und sich an den Plan des Trainers halten. Die Mannschaft kann das, sie kann die vereinten Kräfte für sich und ihr Spiel nutzen und sich da unten herauskämpfen, davon bin ich überzeugt.
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