Gelsenkirchen. . Sebastian Polter ist vor dem Spiel in Leipzig ein Schalker Hoffnungsträger. Was seine Fitness angeht, ist der Stürmer aber noch skeptisch.

In Leipzig geht es für den FC Schalke 04 um alles. Nur mit einem Punktgewinn beim DFB-Pokalfinalisten dürfen sich die Gelsenkirchener noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Doch die nackten Zahlen machen Schalke vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) keinen Mut – ganz im Gegenteil. Schließlich war RB Leipzig zuletzt ein Angstgegner von S04. Die vergangenen vier Partien gegen die Sachsen wurden allesamt klar verloren (1:18 Tore). In insgesamt elf Duellen mit RB siegte Schalke nur zweimal, zudem gab es in der Hinrunde eine 1:6-Packung in der heimischen Arena.

Viel spricht am Samstag nicht für den Tabellen-17. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt haben die Königsblauen dennoch nicht aufgegeben. Sportvorstand Peter Knäbel versucht sich als Mutmacher. „Da spielt der Dritte gegen den Achten in der Rückrunden-Tabelle“, sagt er. „Die Mannschaft kann mit dem nötigen Selbstvertrauen, dem nötigen Anspruch in das Spiel gehen. Das in die Köpfe reinzukriegen, ist das Wichtigste.“

Schalke-Stürmer Sebastian Polter glaubt an Sieg in Leipzig

Obwohl Schalke den Klassenerhalt am letzten Bundesliga-Spieltag nicht mehr aus eigener Kraft schaffen kann, sei die „Gefühlslage positiv“, wie Knäbel versichert. Und auch die Mannschaft ist entschlossen, in Leipzig für eine Überraschung zu sorgen: „Jetzt arbeiten wir in dieser Woche hart – und dann gewinnen wir in Leipzig“, formulierte Stürmer Sebastian Polter den ambitionierten Plan der Königsblauen.

Traf zuletzt beim 2:2 gegen Frankfurt: Sebastian Polter.
Traf zuletzt beim 2:2 gegen Frankfurt: Sebastian Polter. © firo

Schon jetzt ist klar, dass der 31 Jahre alte Stürmer beim Gastspiel in der Red Bull Arena besonders im Fokus stehen wird. Vieles spricht dafür, dass Polter den gelbgesperrten Simon Terodde in der Anfangsformation ersetzen wird – obwohl er nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder in Vollbesitz seiner Kräfte ist. „Ich glaube schon, dass ich als Starter infrage komme“, sagte er nach dem 2:2 gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Wochenende. Zu viel will er allerdings nicht versprechen: „Meine Luft wird sicherlich nicht für 90 Minuten reichen. Da kommt es dann darauf an, ob mich der Trainer von Beginn an 60 Minuten bringen will oder vielleicht am Ende 30 Minuten.“

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In den vergangenen vier Ligaspielen wurde Polter von Trainer Thomas Reis jeweils als Joker in der Schlussphase gebracht – und diese Einsätze haben Lust auf mehr gemacht. Schon Ende April bei seinem Comeback nach rund dreieinhalbmonatiger Verletzungspause gegen Werder Bremen (2:1) hat der Stürmer gezeigt, wie wichtig er für S04 sein kann. Kurz nach seiner Einwechslung bereitete Polter damals den Ausgleichstreffer vor, das Siegtor leitete er mit guter Ballbehauptung ein. Beim 2:2 gegen Frankfurt traf Polter dann erstmals seit September wieder selbst in der Bundesliga

Sebastian Polter wurde schon einmal zum Leipzig-Schreck

Die Form des 1,92-Meter-Sturmtanks stimmt. Das macht ihn vor Endspiel um den Klassenerhalt neben Marius Bülter (kehrt nach Gelbsperre zurück) zum wohl größten Hoffnungsträger bei Schalke 04. Auch deshalb traut ihm Trainer Reis in Leipzig schon mehr zu, als sich Polter selbst zutraut. „Ich glaube schon, dass Sebastian Polter 90 Minuten spielen könnte. Es kommt aber darauf an, wie intensiv das Spiel wird“, sagte der Coach zu Wochenbeginn.

Und klar ist: Reis hofft auf ein hochintensives Spiel in Leipzig. Ein Spiel, in dem seine Schalker Mannschaft aggressiv und eklig zu Werke geht und den technisch überlegenen Gegner so vor Probleme stellt. „Wir wollen hart attackieren. Wir haben keine Mannschaft, die sich nach hinten fallen lässt, sondern wir werden auf Sieg spielen“, verspricht der Trainer.

Diese Ansage dürfte auch Sebastian Polter gefallen, der RB Leipzig in seiner Karriere immerhin schon einmal so richtig ärgern konnte. Mit seinem Last-Minute-Ausgleichstor beim 2:2 im Regionalligaspiel zwischen RB und der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg beendete der heutige Schalker im Jahr 2012 den Traum vom RB-Aufstieg in die 3. Liga.