Gelsenkirchen/Mailand. Malick Thiaw hat bei der AC Mailand den Durchbruch geschafft und steht im Champions-League-Halbfinale. Wie hat der Ex-Schalker das geschafft?

Als Malick Thiaw im August seine Abschiedsvorstellung in der Fußball-Bundesliga gab, stakste er Sven Michel hinterher. Der FC Schalke 04 erlebte gegen Union Berlin ein Desaster. Bei der 1:6-Heimpleite unterliefen Thiaw reihenweise Patzer. In der Schlussphase tauchte der Innenverteidiger gar unter einem Ball hindurch und ermöglichte Michel so einen Treffer.

Thiaws miserable Leistung in der Arena hinderte die AC Mailand nicht, den Spieler zwei Tage später unter Vertrag zu nehmen. Acht Millionen Euro überwies der italienische Spitzenklub nach Gelsenkirchen. Für Milan war es bislang ein rentables Geschäft. Denn Thiaw hat sich in der Lombardei zu einer festen Größe in der Innenverteidigung entwickelt. Der 21-Jährige hat es mit seinem neuen Klub ins Halbfinale der Champions League geschafft. An diesem Mittwoch (21 Uhr/DAZN) trifft Thiaw nun im Stadtderby auf Inter Mailand.

Starke Konkurrenz für Thiaw bei AC Mailand

Ob Milan-Trainer Stefano Pioli den ehemaligen Schalker von Anfang spielen lässt, ist offen. Thiaw hat starke Konkurrenz: Der dänische Haudegen Simon Kjaer und der englische Durchstarter Fikayo Tomori bildeten zuletzt die Innenverteidigung. Wenn Thiaw auf dem Platz stand, zeigte er gute Leistungen. So spielte der gebürtige Düsseldorfer in den Achtelfinal-Partien gegen Tottenham Hotspur durch. Milan kassierte kein Gegentor. Beobachter sollen später gesehen haben, wie Thiaw in seinen Hosentaschen neben einem Schlüsselbund und Kaugummis auch noch Tottenhams Star Harry Kane fand.

Malick Thiaw vor seinem Abschied auf Schalke mit Fans.
Malick Thiaw vor seinem Abschied auf Schalke mit Fans. © Firo

Dass Thiaw der Durchbruch bei einem internationalen Topklub gelungen ist und er auch schon im Kader der deutschen A-Nationalmannschaft stand, sorgt in Gelsenkirchen kaum für Verwunderung. „Er bringt alles mit“, sagte Schalkes Lizenzleiter Gerald Asamoah dieser Redaktion. Der 44-Jährige hat Thiaw bereits als Spieler in der königsblauen U15-Mannschaft erlebt. „Er war bei uns noch Zehner und ist später in der Innenverteidigung gelandet“, erzählte Asamoah.

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Dem jungen Thiaw mangelte es noch an Konstanz. Doch in Italien strahlt er mittlerweile Souveränität aus. Und so könnte er rund neun Monate nach dem schwarzen Nachmittag gegen Union Berlin ein besonderes Spiel erleben: Am 10. Juni geht es in Istanbul um den Champions-League-Pokal