Essen. Vor dem Derby beim MSV Duisburg spricht die RWE-Legende Frank Kurth über die Lage bei Rot-Weiss. Auch über Stürmer Vonic und Trainer Dabrowski.
MSV Duisburg gegen Rot-Weiss Essen: Dieser Tage herrscht Derbyfieber vor dem Anpfiff des Drittligaduells am Samstag in der MSV-Arena (14 Uhr). Auch etliche Klublegenden freuen sich auf die Partie – darunter Frank Kurth, der einstige RWE-Torwart und einer der Rekordspieler der Rot-Weissen. Der 61-Jährige blickt in unserem im Experten-Talk „Fußball Inside“ auf die Partie: „Derbys sind immer etwas Besonderes. Da ist Stimmung, da ist die Hütte voll“, sagt Frank Kurth, der die Favoritenrolle seiner Essener eher skeptisch sieht. „Dafür ist RWE noch zu weit weg, dass wir uns als absolute Favoriten bezeichnen können. Am Samstag starten beide Teams bei Null. Fokussierung und Tagesform werden entscheiden.“
Während die vergangenen Wochen für den MSV Duisburg katastrophal-stürmisch waren, konnte RWE sich dank Erfolge auf dem Platz in recht ruhigen Gewässern bewegen. Bis auf die Sache mit Felix Bastians. Vor etwas mehr als zwei Wochen stellte RWE seinen Kapitän frei. Nach Meinung der Vereinsverantwortlichen habe Bastians das Kapitänsamt und die damit verbundene Vorbildrolle nicht zufriedenstellend ausgefüllt. Kurth zeigte sich zwar zuerst verwundert, sah dann allerdings keinen Grund zur Kritik: „Wenn der Verein diese Entscheidung schon aus disziplinarischen Gründen als alternativlos bezeichnet, muss man gar nicht groß weiter diskutieren. Das sagt alles aus.“
Lob für RWE-Stürmer Vonic und die Fans
Diskutieren wollte Kurth lieber über den jungen Stürmer Leonardo Vonic. Der 20-Jährige traf nicht nur in den zurückliegenden Niederrheinpokalspielen, sondern feierte sein Liga-Startelf-Debüt gegen Borussia Dortmunds U23 und traf zuletzt gegen Saarbrücken. „So ein Glück musst du als Trainer auch einfach haben“, sagte Kurth. Dass ein Spieler das Vertrauen rechtfertigt, nachdem er vorher nicht so viele Spielminuten sammeln konnte. Vielleicht ist das eine verspätete große Liebe.“
Dass es derzeit auch ruhig um Trainer Christoph Dabrowski geworden ist, findet Kurth nur logisch. „Ein Trainerstuhl wackelt immer ein bisschen. Bei einer Negativserie wirst du als Erster angezählt. Aber das ist bei Dabrowski intern nicht der Fall, die Klubverantwortlichen haben eine hohe Meinung von ihm. Bis auf die zwei Klatschen in Unterhaching und zu Hause gegen Verl kann man mehr als zufrieden sein mit dem Saisonverlauf.“
Und falls RWE am Samstag in Duisburg gewinnen sollte? „Dann wird es Etliche geben, die sich schon auf den Zweitliga-Spielplan der kommenden Saison freuen“, sagt Kurth lachend. Denn so sind sie, die RWE-Fans: „Es gibt nur himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt. Aber es ist schon sensationell, selbst im Vergleich zur 2. Liga, was die RWE-Fans leisten. Dass nicht nur viele in Dortmund auswärts dabei sind, sondern auch nach München fahren. Das ist einfach toll.“
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