Essen. Zweiter Sieg in Folge für Rot-Weiss Essen: Am Samstag gewann RWE 2:0 (0:0) beim SC Freiburg II und klettert ins obere Tabellendrittel.

Die Reise in den schönen Breisgau bleibt für Rot-Weiss Essen bislang immer lohnenswert. Wie in der Vorsaison kehrte das Team von Trainer Christoph Dabrowski mit voller Punktzahl zurück. Nach dem verdienten 2:0-Sieg beim Tabellenletzten können die Essener ganz entspannt die Länderspielpause und den Blick auf die Tabelle genießen. Denn RWE ist aktuell Sechster.

SC Freiburg II gegen Rot-Weiss Essen: Der Live-Ticker zum Nachlesen

Freiburg II - RWE 0:2

Das Spiel im sommerlich heißen Südwestzipfel begann eher gemächlich, der Gästeblock konnte sich mit anderen Dingen beschäftigen: Schmähgesänge über den Nachbarn aus Gelsenkirchen, dazu das Plakat „Nein zu Rang“. Gemeint war der neue Vertriebsvorstand. Ein herzliches Willkommen sieht anders aus. Der sah sich das Spiel gelassen von der Haupttribüne aus an.

Rot-Weiss Essen: Zuckerpass von Sapina, Harenbrock lässig - die Noten zum 2:0

Den Gastgeber merkte man an, dass sie durch den Saisonstart mächtig verunsichert sind. Da hatte man sich sogar prominente Verstärkung von der Ersten geholt: Junior Adam, Acht-Millionen-Mann von RB Salzburg, ein Mittelstürmer mit Champions-League-Erfahrung, sollte nach seiner Knieverletzung Praxis bei der Zweiten sammeln. Um es vorweg zu nehmen: Der Neuzugang riss sich kein Bein aus, schien über seinen Einsatz bei der U23 nicht amüsiert.

Rot-Weiss Essen macht in Freiburg das Spiel

Viel kam auch bei ihm nicht an, die Gäste machten das Spiel und kamen nach der ereignislosen ersten Halbzeit auch zu Chancen. Thomas Eisfeld hatte am Strafraum Isi Young bedient, dessen Abschluss knapp am rechten Pfosten vorbei strich (16.). Es folgte eine Eisfeld-Ecke, Felix Götze kam per Kopf an die Kugel und zielte ebenso knapp vorbei.

Das Spiel lief eigentlich nur in eine Richtung, aber erst an der Strafraumgrenze war für die RWE-Angreifer meistens Schluss mit lustig. So versuchte es Torben Müsel bei einem Freistoß aus 25 Metern direkt, der knapp drüberstrich. Auf der Gegenseite musste RWE-Keeper Jakob Golz nur zweimal etwas ernster eingreifen, ein ruhiger Nachmittag bis dahin für die Nummer eins im begehrten Schatten.

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Sehenswert wurde es noch direkt vor der Pause: Rios Alonso schlug einen prächtigen Querpass auf den durchstartenden Andreas Wiegel, der leitete weiter auf Young, doch dieser scheiterte an Torwart Uphoff. Aber das musste das Rezept für die zweiten 45 Minuten sein. Zur Pause also klare Feldvorteile für Rot-Weiss – mit den bekannten Schwächen in punkto Durchschlagskraft im gegnerischen Strafraum.

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Nach dem Wechsel begannen die Gastgeber offensiver, worauf sich logischerweise mehr Raum für die Essener ergeben sollte. Und dann war es soweit: Vinko Sapina, der Herrscher im Mittelfeld, eroberte sich den Ball, ein herrlicher langer Pass in die Schnittstelle auf Cedric Harenbrock. Der behielt die Nerven und verwandelte eiskalt ins lange Eck: 0:1 (51.). Ein Träumchen von Sapina! Nun roch es nach Auswärtssieg.

Zumal die Freiburger nun noch verunsicherter wirkten, die große Gegenwehr setzte nicht ein. Nach 64 Minuten schickte RWE-Trainer Dabrowski im immer noch brütend heißen Dreisamstdion frisches Personal ins Spiel: Für den angeschlagenen Eisfeld kam Thomas Rother, und für Moussa Doumbouya, der viel vorne angelaufen war, Ron Berlinski.

Rot-Weiss Essens Abwehr steht in Freiburg sicher

Nach 69 Minuten wurde Freiburgs Adamu von seinem unerquicklichen Nachmittag erlöst – wirkungslos, so sein Zwischenzeugnis. Die RWE-Abwehr stand weiter sicher – und musste nach 72 Minuten einen Schockmoment verdauen: Lucas Brumme blieb nach einem Abwehrversuch am Boden liegen – und die RWE-Physios machten gleich das Auswechselzeichen. Hoffentlich keine schwere Verletzung beim Kniegeplagten der Vergangenheit.

Aber den Freiburger fiel auch in der Folgezeit nicht viel ein, im Gegenteil: Harenbrock setzte Berlinski in Szene, dessen Flachschuss vom Torhüter ängstlich beobachtet, knapp am linken Pfosten vorbeistrich (77.). Und in der 88. Minute wurde ein Abpraller auf der Linie geklärt.

Dann prallte der Ball von Berlinski, der den Torwart bedrängte, hoch ab – und Marvin Obuz machte den Deckel drauf (94.). Die Spezialität von Berlinski hat sich im tiefen Süden offensichtlich noch nicht herumgesprochen.

SC Freiburg U23 – Rot-Weiss Essen 0:2 (0:0)

RWE: Golz, Wiegel, Rios Alonso, Götze, Brumme (74. Voelcke), Sapina, Eisfeld (64. Rother), Harenbrock, Müsel (74. Obuz), Doumboya (64. Berlinski), Young (90. Voufack).
Tore: 0:1 Harenbrock (51.), 0:2 Obuz (90.+4)
Zuschauer: 2.027