Duisburg. Er spielte nur kurz für den MSV Duisburg, doch im Kongo war er eine Berühmtheit: Nun ist Jean-Kasongo Banza nach schwerer Krankheit verstorben.
Der frühere Bundesliga-Profi Jean-Kasongo Banza ist im Alter von 49 Jahren gestorben. Entsprechende Medienberichte der jüngsten Tage wurden nun bestätigt. Banza sei bereits am Freitag nach längerer Krankheit gestorben, sagte Alain Makengo, Präsident des Sportverbands zum Schutz der Menschenrechte. Banza spielte in der Saison 1999/2000 für den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga und später für den MSV Duisburg.
Gleich in seinem ersten Bundesliga-Spiel für Wolfsburg traf Banza beim 2:1 über 1860 München. Bei den weiteren zehn Bundesliga-Einsätzen netzte er aber nur noch ein weiteres Mal ein, beim 3:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern am 31. Spieltag. In der Saison waren die Mutter und später der Vater des Fußballers verstorben, was die Fokussierung auf den Sport in den Hintergrund treten ließ.
Nach dem verkorksten Jahr in Wolfsburg schlug Banza ein neues Kapitel auf. Der im Sommer 1999 von SF Sfax in Tunesien für damals 1,6 Millionen D-Mark zum VfL gewechselte Spieler ging zum MSV Duisburg, wo er Wunschkandidat des damaligen Trainers Wolfgang Frank war. Den Zebras überließ der VfL für eine geschätzte Leihgebühr in Höhe von 300.000 D-Mark den Nationalspieler, der beim MSV jedoch auch nie wirklich einschlagen sollte und nur sieben Einsätze für die Meidericher hatte, ehe er wieder zurück nach Tunesien ging.
Karriere 2003 beendet
Auch der kongolesische Fußballverband bestätigte den Tod des einstigen Nationalspielers, der seine Glanzzeit in den 1990er Jahren hatte. Mit der Nationalmannschaft des Kongo nahm Kasongo Banza an den Afrikameisterschaften 1996 in Südafrika, 1998 in Burkina Faso und 2000 in Ghana und Nigeria teil. Insgesamt bestritt er 25 Länderspiele für die DR Kongo, mit der er beim Afrika Cup 1998 den dritten Platz nach dem Elfmeterschießen gegen Gastgeber Burkina Faso belegte.
In seiner Heimat hatte er wegen seines schnellen Spieltempos den Spitznamen „Korando“ erhalten. Der Stürmer begann seine Karriere beim AS Vita Club Kinshasa im Kongo und wechselte 1996 in die Türkei zu Gençlerbirligi Ankara. Weitere Stationen waren Chunnam Dragons und Seongnam Ilhwa Chunma in Südkorea, bevor es nach Deutschland ging. Nach Stationen in Tunesien er TCS Sfaxien und Olympique de Béja hatte Banza 2003 seine Karriere mit 29 Jahren beendet.