Duisburg. Die Einzelkritiken zum Skandalspiel des MSV Duisburg gegen den FC Erzgebirge Aue.
Abseits der Gewalt ging es auch um Sport. Fußball-Drittligist MSV Duisburg trennte sich im letzten Heimspiel 2:2 vom FC Erzgebirge Aue. Die Spieler in der Einzelkritik.
Max Braune: Der Torwart, der bleiben soll und darf, bekam erst ganz zum Schluss Gelegenheit, sich als Hoffnungsträger zu zeigen. Einen richtig satten Schuss bekam er in der ersten Halbzeit aufs Tor: den von Sean-Andreas Seitz (44.). Der Ball schlug dann prompt unter der Latte ein. Beim Freistoß zum 1:2 hätte entweder die Mauer besser stehen können oder er besser das lange Eck verteidigen können. In der 82. Minute konnte Braune dann mit drei Abwehrtaten in Folge seine Qualität endlich zeigen. Note: 3.
Ahmet Engin: Der Mittelfeldmann kam wieder einmal auf der rechten Abwehrseite in der Fünferkette zum Einsatz. Engin machte mit seinen Flankenläufen gelegentlich auf sich aufmerksam. Seine Zuspiele fanden jedoch keinen Abnehmer. Zu wenig Personal und zu wenig qualifiziertes Personal stand vor dem Tor. In der 64. Minute machte er es dann selbst und traf cool per Elfmeter zum 2:2. Note: 3,5.
Marvin Knoll: Der Abwehrchef leistete seinen gewohnten Dienst und räumte das eine oder andere ab. So viel war es nicht. Auch Aue wusste, dass es sehr warm war an diesem Sonntag in Duisburg. Knoll unterlief das Foul an der Strafraumgrenze, das zu einem Freistoß und dem1:2 führte. Der Kapitän musste nach 68. Minuten mit einer Knieverletzung vom Platz. Sah seine fünfte gelbe Karte und ist beim Saisonfinale in Dresden gesperrt. Note: 3,5.
Marvin Senger: Der Abwehrspieler war einer von fünf Neuen im Team und stand links neben Marvin Knoll. Einmal wagte er sich bis ganz nach vorne vor und suchte im Alleingang den Abschluss. Er fand ihn aber nicht. Senger wurde relativ problemlos gestoppt. Note: 4.
Tobias Fleckstein: Der Innenverteidiger übernahm rechts von Marvin Knoll seinen Dienst nach Vorschrift. Bei einem Freistoß von Kolja Pusch wäre er fast zum Abschluss gekommen. Es wäre aber ein Schuss aus dem Abseits geworden. Wenig später rettete Fleckstein in höchster Not zur Ecke. Wieder unnötig. Dieses Mal stand ein Kicker aus Aue im Abseits. Note: 4.
Tim Köther: Der Abwehrspieler links in der Fünferkette hatte offensiv seinen größten Moment. Einen Pass von Pusch nahm Köther auf. Sein Zuspiel verwertete Alexander Esswein (57.) zum 1:1. Da wurde einmal sichtbar, was sich Trainer Schubert bei der Taktikbesprechung auf die Tafel gemalt hatte. Note: 3,5.
Erik Zenga: Der Winterzukauf, der das Team nie verstärkte, kam zu seinem zweiten Startelfeinsatz. Bemerkenswerte Szenen hatte der Mann auf der Sechs nicht vorzuweisen. Zenga machte nix kaputt und baute nix auf. Note: 4.
Jonas Michelbrink: Der zweite Sechser gehört zu den Spielern, die man sich auch in der Regionalliga vorstellen könnte, wenn er denn bleibt. Michelbrink hatte in der ersten Halbzeit einen kleinen – und unbestraften- Wackler. Der Mittelfeldmann erfüllte im Weiteren seine Aufgabe, den Ball anzunehmen und nicht zu verlieren. Note: 3,5.
Thomas Pledl: Die Offensivkraft wird den Nachmittag nicht wegen der Pfiffe aus dem Publikum in schlechter Erinnerung behalten. Nach 14 Minuten verletzte sich Pledl bei einem scheinbar harmlosen Zweikampf am Knie und musste ausgewechselt werden. In der achten Minute hatte er als erster Duisburger aufs Tor geschossen.
Kaan Inanoglu: Der Nachwuchsstürmer kam zu seinem ersten Startelfeinsatz. Inanoglu verhedderte sich bei einem möglichen Abschluss in einem Gegenspieler. Wenig später zog er einen Schuss deutlich übers und neben das Tor. Sein Wille war erkennbar. Es war aber auch zu sehen, dass dem Talent mindestens fünf Kilo Muskelmasse fehlen, um sich selbst in der 3. Liga durchzusetzen. Schubert nahm ihn zur Pause raus. Note: 4.
Niklas Kölle: In den Anfangsminuten war Kölle immer wieder auffällig auf der linken Seite unterwegs. Aue fing ihn später deutlich besser ein. Bis zur 63. Minute. Da fiel er im Strafraum über das Bein von Erik Majetschak und verhalf seiner Elf so zum Elfmeter und Ausgleich. Note: 4.
Alexander Esswein: kam für Thomas Pledl (14.). Esswein führte sich mit einem unbedrängten Schuss aus 16 Meter neben das Tor schlecht ein. In der 66. Minute macht er es besser und verwertete eine Flanke von Köther zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Immer wieder blitzte auf, dass er Fußball spielen kann. Es blitzte auch auf, dass er es in Duisburg nicht unbedingt wollte. Note: 4.
Kolja Pusch: kam für Kaan Inangolu (46.): Der Offensivspieler übernahm die Mittelstürmerposition. Sein öffnender Pass machte das 2:2 möglich. Das war seine beste Tat. Einen gefährlichen Freistoß servierte er zudem. Allerdings standen die Adressaten seiner Sendung im Abseits. Note: 4.
Marvin Bakalorz: kam für Marvin Knoll (68.) und sortierte die Abwehr. Viel war da nicht mehr zu sortieren, weil ab der 83. Minute für eine Stunde nicht mehr gekickt wurde. Als dann der Ball rollte verschätzte er sich einmal im Strafraum. Braune regelte den Schaden mit einer langen Hand. Note: 4.
Santiago Castaneda (83.) und Robin Müller (83.): sollten für Michelbrink und Zenga kommen. Da aber standen Fans im Innenraum und das Thema Fußball war vorläufig von der Tagesordnung. Nach dder Unterbrechung kamen die beiden Männer im zentralen Mittelfeld zu ihren Spielminuten.