Duisburg. Der MSV Duisburg setzt mit seiner Entscheidung ein wichtiges Signal für den Neuaufbau in der Regionalliga. Ein Kommentar.
Die Trennung von Cheftrainer Boris Schommers war zu diesem Zeitpunkt nicht unumgänglich, der Fußball-Drittligist MSV Duisburg traf dennoch eine richtige Entscheidung. Es ging jetzt nicht um den klassischen „letzten Impuls“, um das vermeintlich Unmögliche doch noch möglich zu machen, sondern um ein Signal des Aufbruchs. Es macht jetzt keinen Sinn mehr, über den letzten dünnen Strohhalm zu diskutieren. Geschäftsführer Michael Preetz hat den Neuaufbau für die Regionalliga eingeleitet. In den letzten Wochen wurde deutlich, dass Schommers nicht der Mann für den Neustart sein kann. Von daher handelt der MSV konsequent.
Zudem nimmt Preetz mit der Entscheidung vor dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Samstag (14 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) ein wenig Druck vom Kessel. Auch wenn die meisten Fans den Abstieg mittlerweile als Realität angenommen haben, könnte sich großer Unmut auf den Rängen breitmachen, wenn die Zebras nicht gewinnen sollten. Boris Schommers steht nicht mehr in der Schusslinie. Mit Uwe Schubert und Branimir Bajic stehen am Samstag zwei Verantwortliche an der Seitenlinie, die beim Publikum Akzeptanz finden.
MSV-Boss Wald hoffte vergeblich auf den langfristigen Erfolg
Präsident Ingo Wald hat vergeblich darauf gehofft, dass Schommers etwas Langfristiges beim MSV aufbauen könnte. Seit Jahren findet der MSV auf der Position des Trainers keine Kontinuität. Der gebürtige Leverkusener ist nun schon der siebte Chefcoach seit dem Herbst 2020, der vorzeitig seinen Spind an der Westender Straße leerräumen muss. Für die „Meidericher Sieben“ gilt, dass sie die Gewissheit haben: An den Trainern allein kann es in den letzten Jahren nicht gelegen haben.
Als Retter ist Boris Schommers beim MSV gescheitert, er konnte sich zwischenzeitlich allenfalls als Stabilisator einbringen. In entscheidenden Phasen der Saison – so unmittelbar nach der Winterpause im Spiel bei 1860 München sowie nach der letzten Länderspielpause in den Schlüsselspielen bei Arminia Bielefeld und Rot-Weiss Essen – konnte er das Team nicht auf Erfolgskurs bringen.