Duisburg. Geschäftsführer Michael Preetz sieht den MSV Duisburg in einer Negativspirale gefangen und fordert ein Zusammenrücken in der Stadt.
Die ersten Rückfragen aus der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt gingen bei Michael Preetz mittlerweile ein. Der Geschäftsführer des Drittligisten MSV Duisburg erwartet im Lizenzierungsverfahren keine großen Überraschungen. Diese hätten ohnehin nur positiver Natur sein können: Die Meidericher werden eine Finanzierungslücke schließen müssen, um im Falle des Klassenerhaltes die Spielgenehmigung für die kommende Saison zu erhalten.
Die sportliche Rettung vorausgesetzt, könnte es in den nächsten Wochen nach dem üblichen Muster ablaufen: Der MSV sammelt Geld ein, um die Löcher zu stopfen. In den letzten Jahren ging das so gut. Michael Preetz, der im Januar bei den Zebras den Posten des Geschäftsführers übernommen hat, sieht seinen neuen Arbeitgeber in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Auf Dauer kann sich der Klub die 3. Liga nicht erlauben. Im Podcast „Fußball Inside“ sagte der 56-Jährige in dieser Woche: „Der MSV ist wirtschaftlich grundsätzlich kompliziert unterwegs – und das völlig losgelöst von der Spielklasse. Die Verluste werden größer wie der Schneeball, der immer größer wird und dann auf dich zurollt.“
Aus der Sicht von Michael Preetz ist es unerlässlich, das sich der Klub wirtschaftlich neu ausrichtet. „Der MSV muss aus der Negativspirale ausbrechen“, so der Ex-Nationalspieler. Es sei „sinnvoller zu investieren als nur den Mangel zu verwalten“, spricht der Geschäftsführer von einem „Kernproblem der letzten Jahre“. Ein Traditionsverein in der Größenordnung des MSV Duisburg könne den Spagat in der 3. Liga nicht schaffen. „Jedenfalls nicht auf Strecke – und diese Strecke ist schon relativ groß“, wie Preetz unterstreicht.
Michael Preetz fordert „ein Zusammenrücken in der Stadt“, um den MSV nach vorne zu bringen. Er sieht dabei auch Präsident Ingo Wald, der ihn im Winter nach Duisburg geholt hatte, als eine wichtige Figur. Auch mit Blick auf die Mitgliederversammlung am Mittwoch, 10. April, sagt Preetz: „Das Letzte, was der Verein jetzt braucht, sind Turbulenzen an der Spitze.“